Seit wir unterwegs sind, verlassen wir uns bei Wetterinformationen und -warnungen auf die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA). Doch die Daten und Warnungen der NOAA zu Stürmen, Erdbeben, Klima usw. sind nicht nur für Segler wichtig, sondern für alle Menschen auf der Welt. Deshalb hielt es die orange Regierung der USA für eine super Idee, Personal und Budget drastisch zu kürzen.
Gestern gab es vor Kamtschatka ein schweres Erdbeben, und Inseln und Länder rund um den Pazifik waren von einem möglichen Tsunami bedroht. Wir stehen auf der E-Mail-Liste der NOAA und erhielten nur eine Stunde nach dem Erdbeben eine erste Warnung, gefolgt von stündlichen Updates. Sie sagten 1–3 m hohe Wellen für CHILE, COSTA RICA, FRANZÖSISCH-POLYNESIEN, GUAM, HAWAII, JAPAN, JARVISINSEL, JOHNSTON-ATOLL, KIRIBATI, MIDWAYINSEL, PALMYRAINSEL, PERU, SAMOA und die SALOMONEN voraus.
Wir hatten solche Warnungen schon früher erhalten, und sie wurden meist schon vor dem Eintreffen der Welle herabgestuft. Daher blieben wir an unserem Ankerplatz, waren aber bereit, uns in die Sicherheit tiefer Gewässer zu begeben, falls Berichte über massive Tsunamis von Inseln näher am Epizentrum als den Salomonen eintreffen sollten. Wir googelten weiter und fanden News aus Japan (50 cm) und schließlich Hawaii (bis zu 2 m), aber keine offiziellen Berichte der NOAA, auf die wir (und viele andere besorgte Menschen) gewartet hatten. Es muss Hunderte von Wetterstationen und Bojen da draußen geben – wie ist es möglich, dass in unserer hochmodernen, vernetzten Welt solche Daten im Notfall nicht sofort verfügbar sind?
Wir vermuten, der Grund könnten Budgetkürzungen sein…
Letztendlich war es auf den Salomonen ein non-event, wir bemerkten nichts Ungewöhnliches, und als die NOAA-Daten endlich eintrafen (lange nachdem die Welle vorbeigezogen war), wurde Honiara (die Hauptstadt der Salomonen) mit einer 10 cm hohen Welle erwähnt. Wir sind erleichtert, aber immer noch besorgt über den mangelnden Informationsfluss.
2025
30
Jul