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2025
23
Dec

Ein- und Ausklarieren in Weno, Chuuk

Die Föderierten Staaten von Mikronesien sind nicht wirklich föderiert, sondern eher separiert. Verschiedene Versorgungsschiffe versorgen die verschiedenen Archipele und reist man von einem Gebiet ins nächste, muss man jedesmal ein- und ausklarieren und sogar den Pass stempeln lassen.

Tipp: Man muss unbedingt um ein Cruising Permit ansuchen, BEVOR man nach Mikronesien segelt. Sendet Formular, Seebrief, Crewliste und Pässe an eugenemarquez82@yahoo.com
Das Formular findet sich hier https://visit-micronesia.fm/wp-content/uploads/2021/11/permit.pdf

Wie auf Noforeignland empfohlen, schrieben wir einen Tag vor unserer Ankunft in Chuuk E-Mails an die Einwanderungsbehörde, den Zoll und die Biosicherheitsbehörde und kontaktierten die Hafenbehörde per WhatsApp (VHF 16 wird nicht überwacht), erhielten aber keine Antwort. In Weno ankerten wir vor dem Truk-Stop Hotel (direkt außerhalb des Docks an einem kleinen Pavillon; man darf das Dock benutzen, wenn man im Restaurant freundlich fragt) und bekamen endlich eine Antwort von der Hafenbehörde per WhatsApp. Wir erklärten, dass wir müde seien und die Abfertigung bis zum nächsten Morgen verschieben wollten – kein Problem, hieß es.

Am nächsten Morgen war es stürmisch und böig, deshalb fragten wir, ob wir mit dem Beiboot kommen könnten, anstatt mit Pitufa am Pier längsseits zu gehen – keine Antwort. Also bereiteten wir Pitufa vor, entfernten das Solarpanel an der Seite, holten die Fender heraus, suchten nach langen Leinen usw. Gerade als wir das Boot fertig hatten, bekamen wir die Nachricht: „Sie können mit dem Beiboot anlegen.“ Also ließen wir das Dingi ins Wasser, montierten den Außenbordmotor – und bekamen ein E-Mail von der Einwanderungsbehörde, dass wir doch längsseits anlegen müssten, da Beamte das Boot betreten und inspizieren wollten. Na toll. Also entfernten wir erneut das Panel und die Fender und legten längsseits an. Die Beamten kamen mit dem Auto, blickten skeptisch vom hohen Steg hinunter auf das Deck und beschlossen, doch nicht herunter zu klettern. Christian kletterte stattdessen hinauf und erledigte die Formalitäten in drei verschiedenen Autos…

Vor dem Ausklarieren schrieben wir erneut E-Mails an alle Büros und kontaktierten sie per WhatsApp – wieder ohne Erfolg. Also gingen wir zum Hafen und fanden das Büro der Hafenbehörde: Die meisten Leute waren bereits im Weihnachtsurlaub, aber Marcus, der Assistent des Hafenmeisters (vielen Dank!!!), fuhr uns mit seinem Auto zur Finanzabteilung (um unsere Gebühren zu bezahlen: 25 USD Check-in, 25 USD Ankergebühr für die ersten zwei Tage und 10 USD für jeden weiteren Tag), weiter zur Einwanderungsbehörde (wo die Dame mit einem Lächeln und einem „Frohe Weihnachten“ die Pässe abstempelte) und schließlich zum Zoll. Die Dame dort benahm sich, als käme sie gerade von einer Schulungswoche am Flughafen LAX (dem unfreundlichsten Flughafen der Welt, wo man von Sicherheitsleuten angebrüllt wird, die glauben, sie arbeiten in einem Hochsicherheitsgefängnis ;-) ).

„Abfahrtszeit?“
„Na ja, nachmittags, sobald wir mit dem Papierkram fertig sind.“
„Um wie viel Uhr?“
„Hm, 16 Uhr?“
„Dann kommt um 15 Uhr wieder!“
(Es ist 12 Uhr und wir warten schon seit 22 Uhr an verschiedenen Orten …) „Okay, dann fahren wir um 14 Uhr.“
„Dann müsst ihr um 13 Uhr wieder hierher kommen!!“
(Mit dem Auto zurück und dann noch einmal zu Fuß ins Büro – das würde eine Stunde dauern …) „Okay, dann fahren wir halt um 13 Uhr los, das ist in einer Stunde.“
Misstrauen huscht über ihr Gesicht: „Warum ändert ihr ständig eure Abfahrtszeit?“
(Weil du mich dazu zwingst, du Funsn!) „Weil wir losfahren, sobald wir mit dem Papierkram fertig sind. Je eher Sie uns die Clearance geben, desto eher segeln wir weg.“
Wir gingen schließlich mit der Clearance und der unterschwelligen Drohung hinaus, dass sie zur Inspektion des Bootes kommen würde, was sie letztendlich aber nicht tat…

Hier sind die derzeit aktuellen Kontakte, viel Glück, falls ihr hinfahrt ;-)
philbisalen.20@gmail.com, pbisalen@gmail.com, dot.chuuk@gmail.com, mailocathy93@gmail.com, chuukimmigration.doj@gmail.com, chuukquarantine04@gmail.com, lowrainray@gmail.com

Das Büro von Port Control ist leicht gefunden: durch die Werkhalle am Hafen, vor der Müllhalde scharf links, den Gang entlang durch 2 Türen und dann im 1. Stock ;-)

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