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Cruising-Info zu Rapa Iti

Rapa Iti (Oparo)

Info 2020: Rapa Iti ist geschlossen! Als Vorsichtsmaßnahme gegen Covid-19 sind keine Besucher erwünscht.

Rapa Iti ist die abgelegenste Insel Französisch Polynesiens. Es gibt keinen Flughafen und das Versorgungsschiff kommt nur einmal im Monat (manchmal fällt es aber auch aus). Raivavae, die nächste Nachbarinsel, liegt 290 Seemeilen entfernt. Der Ankerplatz in der großen Hauptbucht von Rapa ist gut vor Wellen geschützt, aber wenn der Wind aus Nord, West oder Süd bläst, heulen von den Bergen Fallwinde herunter. Ostwind weht stetiger in die Bucht und das massive Korallenriff am Eingang schützt die Bucht vor Dünung und Windsee.

Die einzigen zwei Dörfer der Insel liegen auf der N und S Seite der Hauptbucht. Area auf der Nordseite ist nur ein Häufchen Häuser (etwas mehr als 100 Leute leben dort) und das Hauptdorf Haurei (etwa 400 Bewohner) liegt gegenüber auf der S Seite der Bucht. Dort gibts eine Volksschule, eine Krankenschwester, eine Post und einen Bürgermeister. Wir klarierten beim (einzigen) Polizisten ein, der für uns am Samstag das Büro aufsperrte. Er erzählte uns, dass 2017 nur 11 Segelboote in Rapa Iti Halt machten — Besucher bekommen somit einen extra warmen Empfang hier. Das Klima ist hingegen ist kühl: im Winter gehen die Temperaturen auf 10 Grad herunter und sogar im Sommer brauchten wir Jacken und Socken, wenn eine Kaltfront Starkwind und Regen brachte.

Bei der Entdeckung der Insel durch Europäer im 18. Jh. lebten 2000 Leute hier, doch mit europäischen Krankheiten und Alkohol fiel die Bevölkerung rasch auf 120 zu Beginn des 19. Jh. Heute leben wieder 500 Leute hier, aber viele Insulaner sind nach Tahiti und auf andere große Inseln abgewandert. Die Einheimischen sind stolz auf ihre Geschichte und haben sich einen spezielen Status innerhalb der französischen Verwaltung erkämpft: Rapa ist auf vielen Gebieten autonom und neben dem ‘maire’ (Bürgermeister) trifft der ‘Rat der Sieben’ (Tohitu) alle Entscheidungen, die Land und Kultur betreffen.

Auf dem Höhepunkt der alten Polynesischen Kultur wurde das Land abgeholzt, später wurde mit Föhren und anderen invasiven Arten wieder aufgeforstet und einheimische Pflanzen, wie Baumfarne, haben sich auch ausgebreitet, somit sind die Hänge um die Hauptbucht wieder grün, aber andere Teile der Insel bleiben kahl – Ziegen, Kühe und Pferde tragen weiter zur Erosion bei.

Ankern

Die Hauptbucht von Rapa Iti ist berüchtigt für schlechten Haltegrund. Segelführer sprechen von ‘totem Korallengeröll’ und die Bucht ist sehr tief (20-30 m) und uneben. Viele Boote slippen hier, oder verheddern sich mit Ankern und Ketten. Als wir Rapa zum ersten Mal besuchten (Dezember 2017) fanden wir heraus, dass große Teile der Insel mit lebendigen Hirschgeweihkorallen bewachsen sind — im Speziellen die seichteren Stellen (um die 15 m), wo man gefaulte Ketten leichter wieder befreien kann als im tiefen Wasser.

Nachdem uns die Umwelt sehr am Herzen liegt, bereitete uns der Anblick unserer Kette, die die zarten Strukturen niederwalzte ein ordentlich schlechtes Gewissen. Unserer Meinung nach war eine Mooring die beste Lösung für dieses Problem, somit präsentierten wir dem Bürgermeister unsere Idee. Der war gleich einverstanden und wir schritten gemeinsam mit Alexandre, dem Chef der Gemeindearbeiter, zur Tat. Nach einigem Brainstorming samt Händen und Füßen einigten wir uns auf einen Betonblock samt extrastarken Anhängseln. Während der Weihnachtsferien kam das Projekt zum Stehen, dann mussten Teile aus Tahiti bestellt werden und somit war die Mooring noch nicht fertig, als wir wieder weitersegelten. Bei unserer Rückkehr im Dezember 2019 fanden wir das Projekt immer noch unvollendet vor, doch alle Teile waren eingetrudelt und wir konnten weiter arbeiten.

Unser Hauptproblem war das Ausbringen der schweren Blöcke, weil die Insel keine Arbeitsplatform besitzt. Wir schweißten um 8 Benzinfässern einen Rahmen und nach einigen Versuchen und Beinahe-Desastern hatten wir den Block am markierten Punkt in der Bucht und versenkten das ganze Gebilde. Sobald es am Grund positioniert war, schnitten wir das Floß frei, das wie ein Wal aus dem Wasser schoss. Abschließend schnitten wir das Bündel bestehend aus Kette, Seil und Bojen vom Block los und siehe da — die Mooring war fertig!

Das Projekt verbrauchte viel Arbeitszeit (DANKE, Alexandre!!), teures Material (gesponsert von der Gemeinde von Rapa Iti), Hilfe von Cruiser Freunden (danke S/Y Avatar!) Schweiß und Adrenalin und wir standen einige Male kurz vor dem Aufgeben. Jetzt wartet aber eine 2,4-Tonnen Mooring mit 16 mm Kette, 20 mm Schäkeln und einer starken Leine auf Segelboote in der Bucht von Haurei, Rapa Iti! Somit werden zukünftig hoffentlich gefaulte Ketten und Schäden an den Korallen vermieden :-)

  • GPS Position: S 27°36.808′ W 144°20.034′
  • Verwendet 2 Leinen, um an der Mooring fest zu machen (je eine links und rechts vom Bug).
  • Zieht die Bojen nicht aufs Deck hinauf, damit das Mooring-Seil nicht beschädigt wird. Die Bojen sind aus weichem Schaumstoff, somit rummsen sie nicht gegen den Rumpf.

Mehr Moorings folgen hoffentlich – Updates gibts auf unserem Blog!

Großes Kai

Eine andere Option ist am Dock längsseits zu gehen, nachdem das Versorgungsschiff ja nur einmal im Monat kommt. Abhängig von der Windrichtung kann man an der Stirnseite oder der Westseite fest machen.

Einkaufen

Es gibt 2 Minimarkets in Haurei, die ein kleines Sortiment haben. Es gibt keinen Gemüsemarkt, aber im Sommer wachsen überall Früchte, die man von freundlichen Einheimischen erbitten kann. Rapa Iti hat am Hauptdock eine Tankstellen, wo Benzin und Diesel erhältlich sind (jeden Tag 2 Stunden geöffnet, man muss erst auf der Gemeinde zahlen).

Aktivitäten

Die Einheimischen lassen Besucher gern bei ihrem Brauchtum mit machen und wir wurden zu allen Festivitäten eingeladen (Popoi stampfen aus Taro, Brotbacken im großen Holzofen, Kirchenfeiern, etc.).

Rapa Iti wurde vor etwa 1000 Jahren von Polyesiern besiedelt (Quellen weichen ab). Die begrenzten Ressourcen der Insel (Rapa ist nur 40 km2 groß, das meiste Land ist bergig) führten zu Konflikten aufgrund der Überbevölkerung und die Stämme bekriegten sich von 15 Forts aus, die in den Bergen verstreut liegen. Die Ruinen dieser Forts sieht man immer noch auf der Caldera und Wanderwege führen zu 3 davon. Morongo Uta und Tevaitahu liegen über dem Hauptdorf (die Bergstraße beginnt neben dem Fußballfeld, wo die Straße endet fühen zwei Wege weiter: links zum Tevaitahu und rechts zum Morongo Uta. Es sind nur einige Steinmauern übrig, aber die Aussicht von oben auf die Bucht und die gegenüber liegende Küste sind den Aufstieg wert.
Ein weiterer einfacher Weg führt von Area ostwärts entlang der Küste und dann hinauf auf den Kamm. Von dort kann man bis zum Eingang der Bucht wandern, oder in die andere Richtung den Berg hinauf, zu einem weiteren Fort.

Klimadiagramm für Rapa Iti, Austral Isl. (click for larger image)

Unsere Fotogalerien

Eine Mooring für Rapa Iti

Um die zarten Korallen zu schützen und um Cruisern das Leben zu erleichtern, haben wir gemeinsam mit der Gemeinde von Rapa Iti eine Mooring installiert. Diese Mooring findet sich auf S27°36.808' W144°20.034'. Weitere Festmacherbojen sind geplant.

(21 Fotos)


Rapa Iti, Australinseln

Wir verbrachten Weihnachten 2017 und Jaenner 2018 auf Rapa Iti und verliebten uns in dieses abgelegene Juwel und seine freundlichen Menschen. Abgesehen vom rauen Wetter ist Rapa ein perfektes Ziel fuer Cruiser und ein Wanderparadies.

(53 Fotos)

Spenden

Wer unsere Segelführer hilfreich findet, kann uns gern ein Bier zahlen, falls wir uns über den Weg laufen, oder alternativ hier eine kleine Spende tätigen Spende auf unser Paypal-Konto.


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