deen

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2013
20
May

Regenbogeninsel

Die Anfahrt zum Hafen von Rikitea auf der Hauptinsel des Gambier Archipels war etwas aufregender, als was wir uns nach erschoepfenden 24 Tagen auf See gewuenscht haetten. Windboeen bis 30 Knoten pfiffen auf uns nieder, als wir den Pass durch den aeusseren Riffguertel ansteuerten (das Archipel ist von einem riesigen Riffring mit einem Durchmesser von 20 Seemeilen umgeben). Wir motorten gegen den Wind an und Pitufa wurden noch einmal mit Salzwasser durchgeweicht. Die geschuetzte, ruhige Bucht vor dem Hauptort Rikitea ist von einem weiteren Riff geschuetzt. Die franzoesischen Karten sind exzellent und gruene und rote Bojene markieren den Kanal: ein supereinfaches System auf der Karte, ein Labyrinth wenn man direkt davor steht. Christian sass unten mit dem Laptop und rief Kommandos nach oben, waehrend ich Pitufa in kurzen Schritten durch den Kanal manoevrierte (rechts, schnell links, rechts, rechts!!!… ). Vor dem Dorf liegt eine weite Ankerbucht mit etwa 15 Booten vor Anker: ei ne typische Cruiserbucht mit einem starken Gemeinschaftsgefuehl. Wir hatten den Anker noch nicht fertig eingefahren, als schon die ersten Dinghies vorbeikamen und uns in Gambier willkommen hiessen. Neue Gesichter, Gesichter zu Stimmen aus dem Funknetz und alte Bekannte. Es scheint, dass auf der langen Ueberfahrt auf jedem Boot etwas kaputt gegangen ist (nur nicht auf Pitufa :-) ), also sind alle mit Segelflickereien, Getriebereparaturen, etc. beschaeftigt und alle helfen sich gegenseitig aus. Von Rikitea haben wir noch nicht viel gesehen, aber was wir gesehen haben, gefaellt uns: ein wohlhabendes Dorf (etwa 1000 Leute, die meisten leben von der Perlzucht), gepflegte Haeuser, ueppige Gaerten, dicke Hunde und freundliche Leute (man muss nur schauen, dass man mit Laecheln und ‘Bonjour’s nachkommt). Der einzige Nachteil des allgemeinen Wohlstands ist, dass sich keiner mehr die Muehe macht Gemuese anzubauen – da muss man auf das gelegentliche Versorgungsschiff warten… Das Klima ist angenehm mit warmem Sonnenschein, relativ kuehler Luft (kein Wunder, wir sind hier auf 23 Grad Sued und damit so weit vom Aequator wie nie in den vergangenen 1,5 Jahren…) und regelmaessigen, kurzen Regenguessen – wir sehen jeden Tag mehrere Regenboegen ueber der Bucht. Mein Franzoesisch ist immer noch auf einem Basislevel, aber es war genug um auf der Gendarmerie einzuklarieren, die Katze zu erklaeren, etc. Leeloo hat auf der Ueberfahrt einen ‘Pickel’ bekommen, der nicht mehr heilen wollte, also wollten wir gleich einen Tierarzt suchen und waren sehr enttaeuscht zu hoeren, dass es keinen gibt. Kurz entschlossen fragten wir auf den Booten nach und voila: auf dem dritten Boot war schon ein Tierarzt. Er sah sich Leeloo gleich an und erklaerte den Pickel zu einer harmlosen Zyste–wir waren erleichtert. Bis jetzt waren wir damit beschaeftigt, das Boot wieder auf Vordermann zu bringen, auszuruhen und andere Cruiser zu besuchen, aber morgen fangen wir mit dem Erkunden an. Die meisten anderen Cruiser haben nur 3 Monate in Fr. Polynesien, aber als EU-Mitglieder sind wir in der gluecklichen Position, 18 Monate hier verbringen zu koennen :-)

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