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2013
09
Jun

Unterwasserwunderwelt Gambier

Heute haben wir endlich das lange versprochene ruhige Wetter bekommen. Bereits in der Frueh war die See spiegelglatt, also sind wir Anker auf gegangen (die Kette war nach nur 3 Wochen voellig ueberwachsen…) und sind zur bergigen Insel Taravai im Westen der Lagune motort. Anfangs war der Himmel noch bedeckt und es hat genieselt, die Sicht war also nicht ideal zum Sichten von Riffen, aber gluecklicherweise sind die Karten fuer die Gambier sehr genau. Wir konnten gar nicht glauben, wie nah der korallenuebersaete Grund im kristallklaren Wasser aussah. 20 m tief und alle Details der Korallen erkennbar – unglaublich! Gott sei Dank kam die Sonne dann doch noch heraus und wir naeherten uns vorsichtig der Ankerbucht auf der Westseite von Taravai. Wir zogen einige langsame Sicherheitsrunden in der Bucht und warfen den Anker dann auf 15 m. Was fuer ein Ausblick! Eine fast alpin anmutende Szenerie, grasbedeckte Huegel, ueberall Pinien – nur die Kokospalmen und die Sandstraenden stoeren die Illusion eines Ankerplatzes auf einem See in den Alpen. Die Insel duftet angenehm nach Harz und Kraeutern – Leeloos Naeschen schnuffelte verzueckt und sie inspizierte die Umgebung von Deck aus und hielt ihren Bauch in die warme Sonne (das ist der erste warme Tag nach 2 Wochen heulendem, kaltem Wind). Gleich nach dem Ankern suchten wir unser Schnorchelzeug heraus, um den Anker und die umliegenden Riffe genau anzusehen und waren ueberrascht, als ein recht grosser Schwarzspitzenriffhai auftauchte, der uns scheinbar auf Taravai willkommen heissen wollte :-) Die Riffe hier sind unglaublich: wegen dem Schutz des Aussenriffs und aufgrund der fehlenden Umweltbelastung ist das Wasser superrein, die Korallen unglaublich gesund und bunt und ueberall schwimmen grosse, bunte Fische herum. Sie sind nicht scheu und lassen Schnorchler nah heran. Der Grund fuer dieses Verhalten ist, dass niemand sie jagt, und zwar wegen einer Krankheit, die in subtropischen und tropischen Gebieten haeufig vorkommt: Ciguatera. Mikroskopisch kleine Dinoflagellaten in denen Ciguatoxin enthalten ist, bevoelkern die Riffe. Sie sind harmlos fuer Fische, die sie aufnehmen, das Gift akkumuliert sich aber in Einzelfischen und besonders entlang der Nahrungskette (grosse Raubfische enthalten besonders viel). Ciguato xin ist fuer Menschen (und andere Saeugetiere) hochgiftig. Es ist ein Nervengift und die Symptome reichen von Uebelkeit, Kribbeln in den Extremitaeten bis zu Kraempfen und Tod. Leute, die einen starken Fall von Ciguatera ueberleben, leiden den Rest ihres Lebens unter den Folgen. Einheimische wissen, welche Fische kein Risiko bedeuten, aber am sichersten ist es, keinen in der Lagune gefangenen Fisch zu essen. Das ist schlecht fuer die Abendessenplaene, garantiert aber eine wunderbare Unterwasserwelt! Wir haben gerade einen Sundowner auf Deck getrunken und einen richtigen Sonnenuntergang um 5.30 genossen (in der Ankerbucht vor Rikitea an der Ostkueste von Mangareva verschwindet die Sonne schon gegen 4 Uhr hinterm Berg – da werden die ohnehin kurzen Tage nochmals verkuerzt…

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