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2016
08
Jun

Die Leute von Maupihaa

Die Ostseite des Atolls besteht aus einer durchgehenden, langen Insel (7km lang) und die Leute der Nachbarinsel Maupiti (140 Seemeilen entfernt) haben dieses Land in 75 Grundstücke aufgeteilt, die verschiedenen Familien gehören. Die meisten Familien lassen ihr Land unbewirtschaftet, aber im Moment leben 15 Leute hier. Die meisten bleiben ein paar Monate, sammeln so viel Kopra wie möglich und kehren dann nach Maupiti zurück (das Versorgungsschiff kommt nur zwei Mal im Jahr, aber Fischerboote bringen manchmal Güter und auch Segelboote nehmen Pakete von Maupiti hierher mit), aber ein paar Leute leben mehr oder weniger permanent hier. Nur zwei Häuser haben Solarpanele und Strom, die anderen sind sehr einfach, eher offene Hütten mit einer Kochstelle im Freien, einem Kübel zum Abwaschen und ein paar Matratzen.

Die Leute sind unglaublich freundlich und großzügig. Scheinbar wetteifern sie darum, wer die meisten Cruiser einlädt (sehr viel andere Unterhaltung gibt’s mangels TV, Internet und Telefonverbindung auch nicht). Gleich bei unserem ersten Landgang lud uns ein junger Mann (Kevin, 26), der hier alleine lebt zum Abendessen ein (eher ein Festmahl mit Langusten und Fisch), zwei Tage später waren wir bei den Nachbarn (Salome und Ferdinand) eingeladen und letztes Wochenende organisierte die Familie des nördlichsten Hauses (Adrienne, Marcelo und ihre erwachsenen Kinder Hio, Faimano und Buaiti) eine Potluck Party (jeder bringt ein Gericht mit) für alle (mittlerweile) 7 Boote in ihrem Haus. Die Leute gehen 6 Tage die Woche einer harten Arbeit nach (Kokosnüsse sammeln, aufschlagen, das Fleisch herauslösen und trocknen–das Produkt ist dann Kopra), doch Adrienne und ihre Töchter fanden trotzdem die Zeit tausende Muschel- und Schneckenhäuser zu sammeln, aus denen sie kunstvolle Ketten angef
ertigt haben, die sie an alle ihre Besucher als Willkommensgeschenk ausgaben. Wir wiederholen uns, aber die Großzügigkeit der Polynesier ist einfach unglaublich.

Am Sonntag begann der Wind zu drehen (Nord, dann West und dann wieder zurück nach Süd) und wir drehten mit ihm eine Runde ums Atoll, um immer auf einer geschützten Seite zu ankern. Somit hatten wir die Möglichkeit noch einen Tag am Westmotu die Vogelkolonien zu bestaunen, bevor wir uns wieder in die Südostecke umstellen mussten. Mittlerweile haben sich alle Boote hier eingefunden, weil der Wetterbericht starken Südostwind für die ganze Woche vorhersagt. Wir werden die Zeit fuer Arbeiten drinnen nutzen und ein paar Projekterl abschliessen, waehrend draussen der kalte Suedostwind heult und Gruesse vom suedlichen Winter schickt.

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