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2018
11
Aug

Tongareva

Tongareva ist ein großes Atoll (20 km lang, 10 km breit) mit drei Pässen in eine tiefe Lagune mit vielen Korallenköpfen, aber ohne Inseln in der Lagune. Es hat einiges an Landmasse mit Motus entlang der westlichen, nördlichen und östlichen Küste, aber nur 2 Dörfer. Das Hauptdorf Omoka liegt im Westen neben dem Hauptpass und das kleinere Dorf Tetautua auf der gegenüberliegenden Seite der Lagune (laut unserem ältlichen Lonely Planet wohnen 400 Leute in Omoka und 100 in Tetautua, aber laut den Einheimischen sind’s eher 200 und 60). Der Frachter aus Rarotonga bringt 2 bis 3x pro Jahr Waren hierher, ein weiterer aus Hawaii 2x im Jahr, aber sie haben einen Flughafen und einen Flug pro Woche.

Beim Einklarieren haben wir ganz nebenbei erwähnt, dass wir uns für Natur interessieren und waren überrascht, dass wir gleich an den örtlichen Wissenschaftler verwiesen wurden. Wir trafen ihn am nächsten Tag und hatten ein interessantes Gespräch. Sein Fokus liegt auf Studien zu Klimawandel und den Auswirkungen auf Korallen und auf dem Schutz von Schildkröten. Er arbeitet auch mit den lokalen Lehrern und organisiert Projektwochen an der Schule, um Einheimische (und besonders die Kinder) in Projekte zum Schutz von Schildkröten und zur Wiederaufforstung von Motus zu involvieren. Sobald keine Wurzeln den Sand mehr halten setzt Erosion ein und ohne Schatten können weder Seevögel noch Schildkröten erfolgreich brüten.
Ironischerweise ist Penrhyn eine der am meisten vom Klimawandel bedrohten Inseln, obwohl die Einheimischen wohl kaum zum Klimawandel beitragen…

Wir waren von seinem Erfolg hier überrascht, aber es hat sich beim Nachfragen herausgestellt, dass er einiges an Startvorteil hatte:

Die Einheimischen haben schon in den 70ern mit Kopra aufgehört, weil es nicht mehr lukrativ war und somit lassen sie die abgelegenen Motus in Ruhe, brennen keine Büsche nieder und die Seevögel und Schildkröten haben sich wieder ausgebreitet.
Die Gemeinde hat einen ‘Rahui’ eingerichtet (wie in Rapa Iti, erinnert ihr euch noch?), was bedeutet, dass viele Arten das ganze Jahr über nicht gejagt/geerntet werden dürfen und nur an speziellen Tagen alle gemeinsam jagen.

Wir sind gestern auf die Ostseite motort, ankern jetzt vor Tetautua und werden uns Tongareva über und unter Wasser gut anschauen.

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