In seinem dritten Monat an Bord verwandelte sich unser Smurfy von einem wilden Kätzchen in einen rebellischen, agressiven Teenager. Wir versuchten alle üblichen Tricks, die wir von unseren früheren Katzen kennen und dann lasen wir noch in Studien zu Katzenpsychologie nach: nie mit den Händen mit ihm spielen, Spielzeug zum Abreagieren anbieten, Miepsen und Heulen wenn er beißt, agressives Verhalten ignorieren, etc. Nichts funktionierte und wir brauchten eine ganze Tube antiseptische Creme auf (hier im Westpazifik muss man unglaublich aufpassen, auch kleine Kratzer können ernsthafte Infektionen nach sich ziehen).
Dann begann er in den Garten zu sch..ssen (obwohl er sein Katzenkisterl vom Tag 1 an brav verwendet hatte) und wiederum versuchte ich’s mit Erklären, Bitten, dann Schreien und am Ende schlug ich zu (Leeloo hab ich ihn 21 Jahren kein einziges Mal geschlagen) – alles umsonst. Als ich ihn dann mit dem Hinterteil noch im Kräutertopf erwischte, warf ich ihn kurzum über Bord. Das hat wider Erwarten geholfen: nachdem er schnell an Bord geklettert war und geduscht war, sah er ehrlich zerknirscht aus und seitdem ist er viel netter und sanfter. Es scheint, dass ihm endlich klar geworden ist, dass er hier nicht der große Alpha-Kater ist und dass wir nicht aus Schwäche heraus zu ihm nett sind, sondern weil wir ihn lieben. Er weiß natürlich auch, dass niemand seinen frechen Sommersprossen und dem süßesten Punktibauche der Welt widerstehen kann
2024
29
Nov
3 Monate Smurfy
2024
25
Nov
Neues Tattoo
Ich war sehr unglücklich, als letztes Jahr plötzlich Besenreiser auf meinem Busen auftauchten (ausgerechnet…). Ich ließ diese oberflächlichen Venen lasern, aber sie wurden davon eher schlimmer. Beim Planen unserer Europareise im letzten August, hatte ich dann eine Idee: Warum die Venen nicht mit einem Tattoo überdecken? Ich machte mich schlau, fand ein Studio in Istanbul und die Sketche der Künstlerin gefielen mir sehr. Auf der Rückreise zu Pitufa machten wir einen Stopp in Istanbul und ich bekam mein Tattoo: semi-transparente, lila Blumen im Aquarellstil auf zarten, schwarzen Blättern. Ich bin sehr zufrieden damit! Violette Blümchen sind so viel hübscher als violette Venen
2024
20
Nov
Katzen brauchen keinen Schwimmunterricht
Über Bord fallen und Ertrinken ist die größte Gefahr für Schiffskatzen. Smurfy ist ein waghalsiger Kletterer und hört nicht auf uns, wenn wir ihn zur Vorsicht mahnen, stattdessen klettert er außen auf den Solarpaneeelen herum und balanciert auf der Reling… Wir warteten nur darauf, dass er endlich reinfällt und seine Lektion lernt und zwar an einem geschützten Ankerplatz und nicht unterwegs (wo er mittlerweile ein Geschirr und Leine tragen muss).
In der Zwischenzeit übten wir mit ihm den Aufstieg über seine Katzenleiter am Heck und ließen ihn vom Dingi und von einem Boogieboard aus klettern (er folgt uns neugierig über die Schwimmleiter nach unten, wenn wir baden gehen…)
Jetzt ist der große PLATSCH passiert. Er kam hoch, schwamm wie der Blitz und ohne zu zögern oder sich erst orientieren zu müssen sofort zum Heck und schoss die Leiter hinauf. Es vergingen vielleicht 4 Sekunden zwischen dem Abflug und der Süßwasserdusche am Heck…
Wir sind eine Sorge los und wissen jetzt fix, dass Katzen weder Schwimmwesten noch Schwimmtraining brauchen, dafür unbedingt eine Aufstiegshilfe und Training diese zu benützen!
2024
17
Nov
Unterwasserfotos!
Unterwasser Wunderland
Es gibt nur noch ganz wenige unberührte Korallenriffe im Südpazifik. Wir haben eins gefunden und lagen mit Pitufa mehr als 2 Wochen ohne Land in Sicht vor Anker. Unvergessliche Begegnungen mit Fischen, die noch keine Angst vor Tauchern haben, weil sie keine Speerfischer kennen. Wir verbrachten jeden Tag Stunden im Wasser und beobachteten ihr Verhalten :-) Viel zu oft sieht man andernorts entweder gar keine Fische, oder nur einen verschreckten Schatten, der sich schnell versteckt... Trotz hoher Wassertemperaturen sahen wir einiges an gesunden Korallen!
(44 Fotos)
2024
11
Nov
Endzeitstimmung
Das Wetter hier im Südpazifik spiegelt die Atmosphäre in der globalen Politik wider. Ich bin sicher, dass jene, die gegen Maßnahmen gegen die Klimakrise und für Wirtschaftswachstum ohne Rücksicht auf Verluste gestimmt haben jetzt zufrieden sind, weil sie meinen, dass die Preise für Lebensmittel jetzt mirakulöserweise sinken werden, weil ein “starker Mann” die “great nation” führt. Überraschung, die Preise werden nicht sinken, dafür werden weiterhin ein paar Lobbies groß abkassieren, während die Kriege in Europa und im Nahen Osten als vordergründige Erklärung vorgeschoben werden (aber das ist nur meine persönliche Verschwörungstheorie, basiert auf Hausverstand, nicht fake news).
Worüber sich die Leute wirklich sorgen sollten, ist ob sie vielleicht als nächste dran sind und ihre Häuser, alle Habseligkeiten und vielleicht ihr Leben der nächsten durch globale Erwärmung verursachten (oder verstärkten) Naturkatastrophe zum Opfer fällt. Egal ob ein Zyklon oder Hurricane, oder Überflütungen oder Waldbrände verursacht durch Dürren – alle diese Ereignisse werden extremer, während die von der Menschheit verursachte Verschmutzung Mutter Erde Feuer unterm Hintern macht.
Wir sind an einem Punkt, an dem alle Menschen (oder besser noch alle Nationen) ihre Animositäten zur Seite schieben sollten und stattdessen zusammenarbeiten müssten, um sicherzustellen, dass wir noch eine Zukunft haben in der wir uns dann um Lebensmittelpreise, Politik, Grenzen, Religion, Gender, etc. sorgen könnten.
2024
04
Nov
Garten an Bord!
Wir bleiben gern lange an abgelegenen Orten, aber dort kann man natürlich nicht schnell beim Supermarkt ein paar frische Zutaten kaufen… Somit ist es toll, mit einem Bootsgarten Gerichte aufzubessern! In Töpfen unter der Sprayhood wachsen Basilikum, Minze, Petersilie, Frühlingszwiebel und manchmal auch Paprika, Chilis, Salat oder Pak Choy. Die Blumentöpfe stehen auf einer Anti-Rutschmatte und sind mit einem Gummiband zusätzlich gesichert, somit bleiben sie auch auf rauhen Törns an Ort und Stelle! Zu Anfang unserer Cruiserlebens haben wir die Töpfe auf Törns unter Deck geräumt, das hat aber gar nicht funktioniert, weil die Pflanzen dann zu wenig Licht hatten, die Töpfe umgefallen sind, etc. Erst mit einem fixen Platz hat der Garten funktioniert.
Wir haben Töpfe ohne Loch am Boden, damit das Gießwasser nicht ausrinnt, somit muss man gut aufpassen, dass die grünen Freunde nicht absaufen… Um trotz der geringen Menge an Erde eine gute Ernte zu gewährleisten, dünge ich einmal pro Woche und erneuere die Erde zweimal im Jahr.
Heute haben wir erstmals Radieschen geernet: die Wurzeln gibt’s zum Frühstück und die Blätter kommen in eine Spaghetti-Sauce…
2024
30
Oct
Fotos von unserem Schiffskätzchen
Smurfy wächst wie’s sprichwörtliche Gras! Mit knapp 4 Monaten hat er jetzt schon 2 kg…
Smurfys zweiter Monat an Bord
Im Oktober hatte Smurfy viel Spaß beim Helfen mit Segeln, hielt uns unterwegs auf Trab (irgendwann mussten wir ihn dann in ein Geschirr stopfen), probierte Kokosnüsse, fliegende Fische und hatte jede Menge Zeit zum Spielen!
(22 Fotos)
2024
25
Oct
Ostpassat versus Nordwestmonsun
Die Passatwinde sind recht stabile Winde, die nördlich und südlich des Äquators in einem weiten Gürtel ostwärts praktisch rund um den Globus blasen. Der Passat hat uns um die halbe Welt von Europa bis in den Pazifik getragen und immer wenn wir ostwärts wollten, mussten wir ihn austricksen, um Meilen zu machen. Wir sind’s also gewohnt, dass der Wind im Winter stärker und stabiler bläst und im Sommer schwächer und öfter unterbrochen ist, aber halt doch prinzipiell aus Osten.
Hier im Westpazifik sind wir jetzt mit einem (für uns) neuen Phänomen konfrontiert:
Während der Sommermonate bringt der Monsum nordwestliche Windrichtung!
Für unseren Törn von Vanuatu via die Salomonen nach Papua Neuguinea bedeutet das, dass wir uns beeilen müssen, damit wir es nordwestwärts bis nach Papua Neuguinea schaffen, bevor sich die Windrichtung im Dezember dreht. Im Anschluss wollen wir dann langsam wieder südostwärts retour über die Salomonen bis Vanuatu hüpfen.
Probiert Christian’s interaktiven Windatlas selber aus: https://www.pitufa.at/oceanwinds/
Das zeigt der Windatlas im Oktober
Und hier ist der Februar:
2024
23
Oct
Geschicklichkeitsspiel für Smurfy
Unser Katzerl an Bord hält uns ganz schön auf Trab! Smurfy ist bei jedem unserer Spiele dabei (auch wenn wir eigentlich beim Arbeiten sind, für ihn ist alles ein Spiel) und er läuft mit Begeisterung jeder improvisierten “Maus” stundenlang nach, aber wir wollten ihn auch ein bisschen fördern und haben ihm eine Spielebox gebastelt. Das erste improvisierte Modell hielt keine Woche – Smurfy hat es in seinem Enthusiasmus einfach zerdrückt. Die zweite Schachtel ist doppelt und dreifach verstärkt und hält schon über einen Monat! Besonders beim Segeln spielt er gern damit, weil dann die Bälle drinnen magisch zum Leben erwachen und ganz von alleine herumkugeln…
Die erste Version hatte keine Chance
Extra verstärkter Karton
Was tun?
Ah, eh klar!
2024
07
Oct
Let there be Rock!
Vor ein paar Monaten begannen unsere Lautsprecher im Cockpit zu krachen und zu knistern. Kein Problem, wir waren ja eh in Österreich und packten einfach neue gemeinsam mit den weiteren ca. 59 kg Klumpert für Pitufa.
Vor ein paar Tagen, während Pitufa vor dem Wind und rauher See ziemlich heftig rollte, begann Christian das Projekt, riss die alten Lautsprecher heraus und begann zu putzen und zu schleifen. Natürlich konten wir die schönen, neuen Lautsprecher nicht auf den alten, abgesprungenen Lack schrauben, sondern mussten erst fillern, primern und lackieren – alles vereinfacht durch Smurfys hilfreiche Pfoten und Schnauze, die immer überall dabei sein müssen.
Heute war endlich alles fertig installiert, Christian drehte die Lautstärke nach oben und die neuen Lautsprecher krachten genau wie die alten!! Im Endeffekt lags an einem kaputten Kabel (das kunstvolle Konstrukt einer Biene half den alten Membranen wahrscheinlich auch nicht).
Egal, jetzt können wir endlich wieder im Cockpit Metal horchen! Singt mit bei AC/DCs Version der Schöpfungsgeschichte: “Let there be light, let there be sound, let there be ROCK!”
2024
03
Oct
Einkaufen in Luganville
“Hot town, summer in the city, back of my neck gettin’ dirty and gritty…” Wir sind die Schotterstraßen von Luganville letzte Woche auf und ab gewandert, haben Einkäufe erledigt und alles, was wir nach Hause trugen, war staubig und dreckig (uns inklusive).
Luganville ist Vanuatus zweitgrößte Stadt, aber es ist eher ein Straßendorf ohne erkennbares Zentrum. Die Supermärkte und Minimärkte sind fest in chinesischer hand und das Angebot an Lebensmitteln ist eingeschränkter als in Port Vila.
Die Baumärkte waren allerdings eine positive Überraschung: Santo Hardware, gleich im Zentrum, hat ein breiteres Angebot als vergleichbäre Märkte in Österreich! Wilco liegt auch im Zentrum und somit kann man hier viel praktischer Einkäufe erledigen als in Vila, wo die Baumärkte weit draußen nur mit Bus oder langem Fußmarsch erreichbar sind (und man dann erst mit leeren Händen heimkommt).
Smurfy hat jedes Einkaufssackerl mit Begeisterung inspiziert, die exotischen Gerüche durchgeschnuffelt und natürlich brav beim Auspacken geholfen
2024
28
Sep
Ein ganzer Monat SMURFY!!
Jetzt haben wir unseren kleinen Schlumpf schon einen Monat! Er wächst wie Gras und statt einer Hand braucht man jetzt schon mindestens zwei um ihn hochzuheben! Vom tappsigen Baby zu einer langbeinigen Rennmaschine, von einem halben Kilo zu fast anderhalb!
Als Profisegler wird er uns schon fast ein bissl zu waghalsig
Eine Handvoll Katze mit 8 Wochen
Mehr als zwei Hände voll mit 12 Wochen..
Anker auf!
Mastklettern unterwegs…
Völlig fertig nach dem vielen Helfen bei Segelmanövern
2024
22
Sep
Neue Lampen in Salon, Küche und Achterkabine!
Als wir unsere Pitufa vor dem Kauf inspizierten, fand ich die Lampen an der Decke gleich unglaublich hässlich und dachte, die würden das erste sein, was von Bord fliegen würde… Irgendwie drängten sich dann aber immer wichtigere Projekte auf der To-Do Liste vor. Jetzt, nur 16 Jahre später, sind wir endlich dazu gekommen
2024
21
Sep
Fotogalerie: Smurfy ist ein geborener Segler!
Nachdem wir unser Katzerl nur zwei Wochen an Bord hatten, gingen wir das erste Mal segeln und zwar von Port Vila nordwärts nach Malekula. Wir hätten uns nicht sorgen brauchen, er war weder seekrank noch verschreckt, sondern mit und bei!
Captain Smurfys erste Törns!
Nach 2 Wochen an Bord gingen wir zum ersten Mal mit unserem neuen Schiffskater segeln. Unsere Sorgen waren unbegründet: Smurfy hatte keine Angst vor dem Bootsmotor, wurde trotz rauer See nicht seekrank und nach ein wenig vorsichtigem Zuschauen war er schon mit und bei. An seinem zweiten Segeltag wollte er schon mit den Leinen helfen und war fasziniert von Wellen und Segeln :-)
(20 Fotos)