deen

2016
11
Nov

Fischis!!!

Wir ankern derzeit neben dem westlichen Pass von Tahanea und haben gestern und heute die Chance genutzt, um im Pass zu schnorcheln. Die Anzahl der Fischis dort ist einfach unglaublich. Im tiefen Wasser beobachteten wir Gruppen von Grauen Riffhaien und Weissspitzenriffhaien (die größten, die wir bisher gesehen haben) wie sie gemeinsam mit Thunfischen und Zackenbarschen, die fast so groß wie die Haie selbst sind, in einem riesigen Schwarm kleiner Fische jagen. Im seichteren Wasser sind die Farben und der Artenreichtum der Korallen mehr als das Auge erfassen kann und die kleinen bunten Rifffische (Papageien-, Drücker-, Doktor-, Falterfische, etc.) sind so dicht gepackt, dass Tierschützer protestieren würden, wenn’s ein Aquarium wär…

Auf dem Weg zurück zogen wir einen Köder hinter dem Dingi her. Auf den ersten Versuch ging uns ein Zackenbarsch an die Angel, den wir kaum ins Dingi hieven konnten. Wir wußten nicht recht, was wir mit dem Giganten (mehr als 1 m) anfangen sollten und ließen ihn wieder frei (wir verwendeten einen Einfach-Haken, der nicht viel Schaden anrichtet). Auf den zweiten Versuch biss etwas an, das so groß war, dass es das Dingi hinter sich durch den Pass zog – glücklicherweise gab der Haken nach und wir mussten uns mit diesem Monster nicht auseinander setzen. Wir bogen den Haken zurück in Form und auf den dritten Versuch fingen wir einen Zackenbarsch in vernünftiger Größe und daheim gab’s gleich Sashimi.

Wenn man am Ankerplatz Fische putzt, zieht das natürlich Haie an und jetzt haben wir etwa 10 Schwarzspitzenriffhaie um Pitufa kreisen. Sie flippen aus, sobald ein Fischstück ins Wasser fällt, aber die Doktorfische, die unter unserm Boot wohnen sind schneller und schnappen den Haien die Bissen vor der Nase weg ;-)

2016
04
Nov

Ausgewogene Tage

Normalerweise nutzen wir windige Tage, wenn weder spritzige Dingifahrten, noch dümpfelnde Schnorcheleien wirklich Spass machen, um Bootsprojekte zu machen. Dieses Mal haben wir hinter der kleinen Insel so guten Schutz, dass wir trotz Wind gut schnorcheln können, aber wir haben trotzdem eine gute Balance zwischen Spass und Arbeit gefunden und jeden Tag ein paar Punkte von der To-Do Liste abgehakt.

Gestern haben wir Bier gebraut (23 Liter blubbern jetzt in 2 Kanistern und sind bald zur Flaschenabfüllung bereit) und heute haben wir ein neues Cover für die große Luke am Vordeck genäht. Die alte Abdeckung bestand schon aus mehr Flicken als Originalmaterial, aber wir haben dieses knifflige Projekt immer vor uns hergeschoben. Am Ende war’s halb so wild. Wir haben eine Ecke nach der anderen genäht (mit genauen Anproben dazwischen), dann die Kanten eingeklappt und umgenäht und am Ende mit einer Einziehspirale eine Leine zum Zusammenziehen durchgenudelt (das war der schwierigste Teil). Das neue Cover passt besser wie das alte und wir waren so stolz drauf, dass wir das Projekt mit einer Orangen-Bowle (sicher die beste auf dem Atoll) gefeiert haben.

2016
02
Nov

Laguneninsel

Gestern war es so flautig, dass wir die Gelegenheit nutzten, um 2 Meilen zu einem winzigen Inserl innerhalb der Lagune zu motorsegeln. Es ist nur ein riesiger Korallenkopf mit ein paar Büschen, Palmen und nistenden Vögeln drauf. Rundherum fällt der Boden so steil ab, dass wir erst dachten, dass wir gar nicht ankern würden können, aber dann haben wir den Anker einfach auf den Abhang geworfen, um zumindest eine Runde schnorcheln zu gehen.

Das Schnorcheln war das schönste, was wir seit langem gesehen haben. Gesunde, bunte Korallen, viele Schwarmfische und neugierige Schwarzspitzenriffhaie, die die merkwürdigen zweibeinigen Besucher inspizierten. Andere Teile der Lagune sind im Vergleich zu vor zwei Jahren leer, somit ist es schön, doch noch unberührte Flecken zu finden. Nachdem wir den Anker und den Wetterbericht noch einmal gecheckt hatten, entschieden wir uns, über Nacht zu bleiben. Heute Morgen nahm der Wind zu, Freunde, die über die Lagune zu einem sicheren Ankerplatz an der Südostecke kreuzten (es ist Südostwind zwischen 15 und 20 Knoten vorhergesagt) vermeldeten am Funk 25 Knoten Wind. Von hier aus sehen wir zwar Wellen und Schaumkronen in der Lagune, und die Mastspitze registriert von Zeit zu Zeit Böen, aber die Insel schützt uns erstaunlich gut vor Wind und Wellen, obwohl sie nur 280 m lang ist… Wir bleiben also noch ein bissl länger!

2016
30
Oct

Surreale Flaute

Auf Toerns graut uns vor Flauten und den resultierenden flappenden Segeln, aber in Lagunen wuenschen wir sie uns. Gestern segelten wir quer ueber eine graue, regnerische und stuermische Lagune (waehrend Squalls hatten wir 30 Knoten Wind…) zur Suedseite des Atolls, denn es war ein Winddreher von NW ueber W auf SW vorhergesagt. Wir waren froh, dass wir GPS Spuren von unserem letzten Besuch hatten, denn die Sicht war auf wenige Meter unten.

Der heutige Morgen sah die Lagune in einen spiegelglatten See verwandelt. Die Windanzeige piepste von Zeit zu Zeit fragend, wie sie das bei 0 Knoten immer tut (Panik bei Reizentzug?). An solch perfekt ruhigen Tagen, kann man kaum sagen, wo die See aufhoert und der Himmel anfaengt – die Motus scheinen in der Luft zu schweben. Wir paddelten das Kajak ueber diese glatte Oberflaeche und bestaunten die Korallen, die man in allen Details bewundern konnte, ganz ohne den Kopf unter Wasser zu stecken – wie von einem Glasbodenboot aus. Die Farben und die Atmosphaere waren magisch, beinahe surreal…

2016
25
Oct

Schon wieder eine Sauerei

Gestern hatten wir tolles Segeln über die Lagune, mit etwa 5+ Knoten in 12-15 Knoten Wind. Pitufa segelte hart am Wind wie auf Schienen, Christian hielt vom Bug aus Ausschau nach Korallenköpfen und ich hätte zwischendurch unter Deck gehen können und mir eine Tasse Tee machen so stabil läuft das Boot bei 40 Grad am Wind, ganz ohne Steuern.

Vielleicht hätte ich genau das tun sollen, denn als wir an der korallengespickten Nordküste des Atolls nach einem Ankerplatz suchten, hörte ich plötzlich unter Deck Wasser plätschern. Alarmiert stürzten wir unter Deck und entdeckten, dass das Restwasser des Wassermacher nicht wie üblich durch den Küchenabfluss abgelaufen war (eine Luftblase hatte während des Segelns den Abfluss blockiert), sondern die Küche überflutet hatte. Wir fluchten ordentlich, als wir die Bilge trocken legten.

Anschließend wollten wir Mittag essen, öffneten den Kühlschrank und stellten zu unserem Schrecken fest, dass beim Krängen das Wasser von der Abwasch in den Kühlschrank (der Deckel öffnet nach oben) geschwappt war. Der Inhalt schwamm in etwa 20 Liter Salzwasser und wir verbrachten noch ein paar Stunden mit dem Putzen aller Vorräte.

2016
23
Oct

Bunkern

Für eine abgelegene Gegend bunkern ist immer eine schwierige Angelegenheit und meist konzentrieren wir uns so auf besondere Spezialitäten, dass wir irgendwas Grundlegendes vergessen, so wie Zucker (letztes Mal Tahanea), Salz (Maupihaa) und dieses Mal Schwarztee. Abgesehen davon haben wir uns gut ausgerüstet: 12 Tage nach dem letzten Supermarktbesuch haben wir noch Äpfel, eine Mango, eine halbe Staude Bananen, Zitronen, Karotten, Rettich, Zucchini, Broccholi, Gurken und zwei Kürbisse als letzte Reserve. Im Garten gedeihen Basilikum, Petersilie, Thai-Basilikum, Koriander, Spinat und 3 winzige Tomatenpflanzen. Zusätzlich haben wir noch Säcke Mungbohnen und Linsen um Sprossen zu ziehen.

Ganz unten im Kühlschrank steht eine große Box voller Käse und Wurst, die für ein paar Monate ausreichen. Gestern haben wir den letzten Thunfisch verspeist, den wir unterwegs gefangen haben, somit werden wir ab jetzt beim Segeln über die Lagune einen Köder nachschleppen (hier gibts kein Ciguatera).

2016
21
Oct

Kerosinspringbrunnen

Heute Morgen dachten wir, dass wir einen faulen Tag inmitten des unglaublich leuchtenden Azur, Türkis und Mint hier an der Südseite des Atolls verbringen würden. Wir wollten nur ein bisschen schnorcheln und kajaken und ansonsten faulenzen. Aber als das Frühstücksbrot am Ofen stand, wurde die Flamme plötzlich kleiner und ging dann ganz aus. Eine verstopfte Leitung? Kerosin aus? Nein, die Druckanzeige zeigte 0 Bar und der Griff der Luftpumpe war nach oben gedrückt: das Ventil der Luftpumpe war undicht geworden. Verdammt. Wir pumpten den Druck schnell wieder auf, stellten das Brot zurück auf die Flamme und pumpten dann abwechselnd 10 Minuten lang bis der Laib fertig war.

Nach dem Frühstück baute Christian den Kerosintank aus, schraubte die Luftpumpe heraus und versuchte sie aufzumachen. Während er an dem Unterteil drehte, brach es ein wenig auf und voila, plötzlich funktionierte das Ventil wieder. Natürlich wollten wir sofort überprüfen, ob der Druck auch bleiben würde, somit drückte ich meinen kleinen Finger auf den Kerosinschlauch (der normalerweise Richtung Ofen geht), Christian begann zu pumpen und wir konnten unser Glück kaum glauben, als der Druck konstant blieb. Hurrah! Ohne nachzudenken, hob ich meinen kleinen Finger, der mittlerweile arg verkrampft war und sofort schoss ein Kerosinspringbrunnen aus dem Schlauch und sprühte über uns und das Cockpit bis ich meinen Finger endlich wieder an Ort und Stelle hatte. Wie blöd kann man eigentlich sein? Ich zahlte für meinen Mangel an Intelligenz mit einem Putzmarathon… Sogar das Bimini hatte einen Kerosinfleck, somit nahmen wir die Regenauffangplane, die darüber gespannt ist ab, um diese vor
Kontamination zu bewahren. Nachdem sie schon unten war, holten wir nach der Putzerei auch noch die Nähmaschine heraus und ich nähte die sich auflösenden Nähte nach.

Als wir fertig waren, war’s schon 5 Uhr Nachmittag – nicht unbedingt ein relaxtes Programm für heute.

2016
20
Oct

Paradiesisches Tahanea

Tahanea war das erste Atoll, das wir vor zwei Jahren besuchten. Damals verliebten wir uns so in die Ruhe dieses unbewohnten Atolls, die Vogelkolonien, die bunte Unterwasserwelt und die Motus mit ihren weißen Stränden, dass wir gleich 8 Wochen blieben. Jetzt könnte man glauben, dass wir nur deshalb so beeindruckt waren, weil es unsere erste Atollerfahrung war, aber in der Zwischenzeit haben wir viele andere Atolle und Motus gesehen und wir sind trotzdem wieder genauso von diesem Ort verzaubert, wie wir es das erste Mal waren. Pitufa ist zurück im Paradies :-)

DeutscherBlogtext

2016
18
Oct

Auf dem Weg nach Tahanea

Wir blieben nur 2 Tage in Fakarava und schnorchelten im Pass in einer Haifischsuppe mit einem Dutzend Grauer Riffhaie – einfach unglaublich :-)
Dann kam ein Wetterfenster mit NO Wind (das einzige im Vorhersagezeitraum), wir konnten nicht widerstehen und jetzt nähern wir uns Tahanea nach einer seeehr langsamen Segelnacht.

2016
17
Oct

Ein glutenfreies Boot

Als die Ärzte in Tonga keinen Grund für Christians Gewichtsverlust finden konnten, begannen wir online alle möglichen medizinischen Fachartikel zu lesen. Glutenintoleranz war unter den vielen Gründen für unerklärlichen Gewichtsverlust angeführt, somit entschieden wir uns eine glutenfreie Diät zu versuchen. Vorher hatten wir über den von den Medien angeheizten Rummel um überteuerte glutenfreie, lactosefrei und allesfreie Produkte gelacht, aber wir waren verzweifelt genug, um alles auszuprobieren. Natürlich gibt’s in Tonga keine glutenfreie Ecke im Supermarkt, aber Tapioka- und Reismehl ist in allen Minimarkets zu finden, somit kauften wir einen Vorrat davon und Reiscracker und machten uns auf den Weg nach Tahiti. Christian fühlte sich schon bald besser und in Tahiti angekommen, stellten wir überrascht fest, dass er schon wieder 4 kg zugenommen hatte (trotz des anstrengenden Törns).

Es schien, dass wir die Diagnose selbst schon gefunden hatten, trotzdem machten wir Arzttermine aus, um Gewissheit zu bekommen. Das Gesundheitssystem in Tahiti ist super. Die Ärzte haben in Europa studiert, die Ausstattung um Krankenhaus in Pirae und bei den Privatkliniken entspricht ebenfalls europäischem Standard, aber es gibt fast keine Wartezeiten und die Preise für Facharztkonsultationen sind viel niedriger (ist man in Tahiti gemeldet, sind medizinische Leistungen gratis). Wir kamen am Donnerstag an, bekamen einen HNO-Termin für Freitag, der verwies uns an einen Internisten (Termin am Samstag), der einen Bluttest (Montag) und eine weitere Endoskopie anordnete (2 Wochen später, Christian musste in der Zwischenzeit Gluten essen, um die Diagnose zu erleichtern). Die Blutanalyse zeigte keine Antikörper, die eine Glutenallergie anzeigen würden, die Biopsie schaute auch okay aus, aber der Arzte meinte, dass eine Glutenintoleranz sehr wahrscheinlich sei. Warum ein scheinbar lat
entes Problem plötzlich so akut wurde, bleibt ein Rätsel.

Wir haben also glutenfreie Nudeln, Cracker und Kekse gebunkert und einen 6-Monatsvorrat Buchweizen-, Tapioka- und Reismehl gekauft und freuen uns jetzt auf glutenfreies und hoffentlich sorgenfreies Cruisen in den abgelegenen Gebieten, die wir so lieben :-)

2016
16
Oct

Englisches Wetter…

Gestern um 2 Uhr am Nachmittag sind wir bei super-ruhigen Bedingungen durch den Südpass in die Lagune von Fakarava gefahren. Heute ist graues Nieselwetter, somit sind alle Ausflüge voerst verschoben.

2016
16
Oct

Artikel über Kommunikation auf See im neuen Ocean7-Magazin


Birgit Hackl, Christian Feldbauer: Kommunikation auf Langfahrt, OCEAN7 06 (Nov./Dez.) 2016, p. 40–43.

2016
15
Oct

Fakarava

Letztendlich haben wir uns entschieden, dass wir Fakarava ansteuern, weil wir denn Pass bei Flut am frühen Nachmittag erreichen können. Wir haben dieses Atoll noch nie besucht und sind neugierig darauf, besonders weil es für riesige Schwärme von Grauen Riffhaien im Pass berühmt ist.

2016
14
Oct

Fast wie vor Anker

Wir schleichen mit nur 3 Knoten dahin, außerdem dreht der Wind rund um Wolken herum, sodass wir einen Zickzack-Kurs fahren. Wir wissen immer noch nicht, zu welcher Insel der Tuamotus es uns blasen wird – wir werden sehen. Zumindest ist diese Art des Segelns sehr bequem, man merkt kaum, dass man nicht vor Anker ist und sogar Leeloo ist aktiv und unterwegs.

2016
13
Oct

Auf zu den Tuamotus

Wir konnten dem Wetterfenster nicht widerstehen (es sind erst Südwest-, dann Süd- und Südostwinde vorhergesagt), somit schlossen wir schnell alle Angelegenheiten in Tahiti ab, brachten das Boot in Segelmodus (immer eine Riesensache, die Offensichtliches wie Verstauen von Klumpert, aber auch Brot backen, Katzenklo putzen etc. etc. umfasst) und sind gestern Nachmittag Richtung Tuamotus aufgebrochen.

In 25 Knoten Gegenwind zu stampfen erschien uns unnötig masochistisch (Marina Taina liegt auf der Westseite und der Wind wird entlang der Insel beschleunigt), somit entschieden wir uns für einen sanften Start und segelten mit dem Wind nach Norden und oben um Tahiti herum. Das bedeutete natürlich schwache, drehende Winde im Schatten der großen Insel, somit wurden wir nach Norden gedrückt, aber in den frühen Morgenstunden kamen wir aus dem Einflussbereich von Tahiti heraus und segeln jetzt nach Südosten. Weil wir auf die Art einen Bogen gefahren sind, ist Tahitis beeindruckende Silhouette immer noch zu Steuerbord sichtbar.

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