deen

2023
12
Sep

Musket Cove Regatta

Die jährliche Regatta hat hier in Fidschi letzte Woche stattgefunden und wir waren mitten drin und haben Fotos geschossen! 3 Rennen, jede Menge weitere Events und jeden Abend Party in der Island Bar des Musket Cove Resorts. Sobald ich alle Fotos sortiert habe, stelle ich eine Galerie hier auf den Blog :-)

2023
26
Aug

Tintenfische

Die meisten Leute hören “Tintenfisch” und denken “Calamari fritti”, aber hier in Fidschi treffen wir Tintenfischchen beim Schnorcheln und diese faszinierenden, farb-ändernden, neugierigen Tiere sind so viel mehr als die gummi-artigen Ringerl, die man aus dem Restaurant kennt.
Wir sehen öfters neben dem Boot Linienformationen in denen sie langsam dahin schweben, ständige Farbwechsel bedeuten dabei rapide Kommunikation zwischen den Individuen. Sie sind scheu und flüchten, wenn wir sie beim Schnorcheln sehen, doch letzte Woche hatten wir Glück und trafen zwei ungewöhnlich neugierige Exemplare, die für die Kamera posierten!
Gemäß Wikipedia werden jedes Jahr 3 Millionen Tonnen Tintenfische kommerziell gefangen und diese Zahl scheint unvorstellbar, wenn man bedenkt wie zart und klein diese Tiere sind. Überfischen in dieser Dimension kann nicht mehr lange funktionieren, von Nachhaltigkeit ist da keine Rede. Kalmare und Tintenfische sind nicht als bedrohte Arten vermerkt, aber das liegt wohl hauptsächlich am Mangel an Studien darüber und wir wissen ingesamt wenig, was im Ozean vor sich geht…
Tintenfische sind auch wichtige Beutetiere für größere Tiere wie Haie, Seevögel, Robben und Wale. Als Schlüssel-Spezies weit unten in der Nahrungskette können wir kaum abschätzen, wie sich die Überfischung durch Fangflotten auf jene Tiere höher in der Nahrungskette auswirkt (sicher nicht gut).

2023
15
Aug

Passiv verschmutzt

Erinnert ihr euch noch an die stinkigen alten Zeiten, als Rauchen in Restaurants und Bars noch erlaubt war? Als Nichtraucher gingen wir auf einen Drink in eine Bar, husteten eine Weile in der trüben Luft und kamen mit stinkenden Haaren und Kleidern nach Hause. Viele, die in der Arbeit Passivrauchen nicht vermeiden konnten, litten unter Gesundheitsproblemen, somit kam die Gesellschaft irgendwann zum Konsens, dass Passivrauchen gefährlich für die Öffentlichkeit ist und somit wurden Maßnahmen zum Schutz der Nichtraucher gesetzt.
Für mich ist verantwortungsloser Umgang mit der Umwelt recht ähnlich. Leute motoren lange Distanzen anstatt zu segeln, lassen den Generator laufen, statt Solarpaneele zu installieren und jetten ständig um die Welt – am liebsten im Privat-Jet oder Helikopter, wie wir es hier in Fidschi täglich sehen, wenn VIPs zum Urlauben einfliegen. Es scheint akzeptiertes Faktum, dass jene, die sich solchen “Luxus” leisten können, ein Recht darauf haben. Das Problem ist aber, dass wir alle auf dem gleichen Planeten leben, der jeden Tag mehr geschädigt wird, wir alle leiden unter den vom Klimawandel ausgelösten Katastrophen und Veränderungen und wir atmen alle die gleiche, verschmutzte Luft. Ich finde, dass wir, die auf kleinem CO2-Fußabdruck leben (und dafür als Umweltfanatiker belächelt werden), ein Recht auf Schutz vor “passiver Verschmutzung” durch gedankenlose Mitmenschen haben sollten, genau wie Nichtraucher vor Passivrauch geschützt werden…

2023
08
Aug

Winter in Fidschi

Fidschi liegt auf 17° Süd, somit wird’s nie wirklich kalt, aber wir (also gelernte Tropeninsulaner) nennen Juni bis September trotzdem Winter, packen Socken und Pullover aus, trinken nach jeder Dusche draußen Tee, und statt einem kalten Bier gibt’s zum Sundowner Glühwein auf Pitufa. Besonders wenn der Südostwind bläst (und das tut er meist), bringen kalte Luftmassen aus dem Süden (manchmal mit Sonne, aber oft mit grauen Regenwolken) Temperaturen unter 20° tagsüber und unter 15° in der Nacht. Wir verbringen somit viel Zeit unter Deck mit Projekten, Schreiben (ich), Programmieren (Christian), Bootsinstandhaltung (beide) und warten auf den Sommer.
Ironischerweise ist der Winter auch die Zeit, in der die meisten Segelboote nach Fidschi kommen – Kiwis, die aus dem eisigen Neuseeland hierher flüchten, Crews, die ihre Boote währen der Zyklonsaison in Marinas oder Zyklongruben gelassen haben, und Neuankömmlinge von Osten (Tonga, Fr Poly und die Amerikas). Die nennen diese Zeit jetzt “Segelsaison”, genießen die frischen Winde zum Segeln und Kitesurfen und plantschen im (für sie) warmen Wasser bei 26° herum. Bald werden sie wieder westwärts segeln, oder ihre Boote hier zurücklassen und ausfliegen bevor die Zyklonsaison kommt (genau, das ist die Zeit, die wir Sommer nennen ;-) )

2023
14
Jul

Warum eigentlich Tabu Schutzzonen und warum permanent?

Hier ist eine Zusammenfassung der Erklärung , mit denen wir hier in Fidschi versuchen, die Einheimischen zu informieren. Englisch ist hier für die Leute die zweite Sprache, aber viele draußen auf den Inseln haben nicht viel Bildung, somit ist die Info etwas vereinfacht, illustriert aber die Hauptpunkte recht gut mit Bildern und Grafiken.
Hier ist das pdf zum Herunterladen. Es ist vielleicht hilfreich, falls ihr auch mit Einheimischen über Themen wie Umweltschutz und nachhaltiges Fischen reden wollt.

Warum sind Tabuzonen notwendig?

Die Inselbewohner im Pazifik leben seit vielen Jahrhunderte vom Meer und den Riffen um die Inseln. Die traditionelle Nutzung war nachhaltig, doch in der modernen Zeit hat sich viel verändert.
Heute leiden die Ozeane und die Fische unter globalen Veränderungen:
- weltweiter Bevölkerungsanstieg und wachsende Nachfrage (Fangflotten)
- Erderwärmung
- Umweltverschmutzung
Doch auch das Fischen auf den Inseln hat sich stark verändert durch:
- Außenborder
- Taschenlampen zum Speerfischen während der Nacht
- Gefriertruhen, um Fische zu exportieren
Sobald nicht mehr gefischt wird, um die Insel zu ernähren, sondern um mit Export Profit zu machen, ist das Angeln am Riff nicht mehr nachhaltig möglich, weil die Ressourcen zu beschränkt sind!
Gut umgesetzte Tabu Schutzzonen haben das Potential nachhaltiges Fischen zu sichern, damit auch noch zukünftige Generationen von und mit dem Meer leben können. Die Hauptmotivation für Inselgemeinden, eine Schutzzone zu schaffen liegt darin, dass rund um diese Zone der Fischfang verbessert wird!
Das funktioniert aber nur, wenn eine Zone sorgsam ausgewählt und geschützt wird. Ein Tabu soll eine Vielzahl an Habitaten umfassen und ein ausreichend großes Gebiet umfassen. Es macht auch keinen Sinn, ein Riff zu schützen, dass bereits leer und leblos ist!
Der Schlüssel ist früh genug zu schützen, so lange das Riff noch gesund ist und eine große Artenvielfalt beherbergt!

Warum soll eine Schutzzone permanent sein?
Die Forschung zeigt, dass nur komplette, permanente Tabus wirklich effizient sind. Dort haben die verschiedenen Arten Zeit zu wachsen und sich zu vermehren. Es kann viele Jahre dauern, bis sich eine Spezies von Überfischung erholt. Wird die Zone dann (wenn auch nur kurzfristig) zum Fischen geöffnet, kann der Erfolg vieler Jahre binnen weniger Tage zunichte gemacht werden. Effiziente, permanente Tabuzonen schützen ausgewachsene Fische (Superbreeders), die eine viel höhere Reproduktionsrate als junge Fische haben und garantieren so, dass ihr Nachwuchs über die Grenzen des Reservats hinaus das Riff bevölkert – von diesem “Overflow” profitieren dann die Fischer!

Die Tabuzone muss groß genug sein.
Die Größe der Zone ist ausschlaggebend für den Erfolg. Sie soll vom Ufer über seichte Riffbereiche bis übers Außenriff gehen, damit alle Spezies einer Gegend Schutz finden, abhängig vom Lebenszyklus und der Reviergröße der verschiedenen Arten. Ist ein Tabu nicht groß genug, um alle schützenswerten Arten zu umfassen, macht es Sinn, zusätzlich Angelverbote im gesamten Riffbereich für spezielle Spezies auszusprechen, oder diese zumindest temporär zu schützen. Z.B ein genereller Schutz für Haie rund um die Insel, oder ein Bann auf Zackenbarsche während ihrer Fortpflanzungsmonate, etc.

Habitate innerhalb des Tabu
Viele Spezies brauchen sowohl Korallenriffe, Seegras und auch Mangroven. Eine Tabuzone soll diese Arten über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg schützen, z.b. viele Fischlarven brauchen den Schutz der Mangroven um heranzuwachsen, als Jungfische leben sie im seichten Riffbereich und später am Außenriff.

Warum sind Korallenriffe eigentlich so wichtig?
Riffe schützen das Ufer vor Stürmen und Flutwellen. Barriereriffe reduzieren Wellen und verhindern so Erosion. Sie sind der Lebensraum für eine riesige Menge an Fischarten!
Die meisten Korallen, Schwämme und Muscheln filtern das Wasser und verbessern so die Wasserqualität im Küstenbereich.
Gemeinden können durch Öko-Tourismus und Taucher ein nachhaltiges Einkommen finden, wenn sie ein attraktives Riff mit einer großen Artenvielfalt als Anziehungspunkt für Touristen bieten (große Fische, Haie, Schildkröten, etc.)
Leider werden immer mehr Korallenriffe rund um den Globus geschädigt und sterben wegen:
• Globaler Erwärmung
• Umweltverschmutzung
• Überfischung
KEIN RIFF, KEINE FISCHE!

Riffe brauchen ein ausgewogenes Ökosystem
Korallenriffe beherbergen die größte Artenvielfalt der Ozeane. Nicht nur Fische, sondern auch Hummer, Oktopusse, Schildkröten und Delfine brauchen Riffe als Nahrungsquelle, Lebensraum und um dort Schutz zu finden. Jede Spezies spielt eine Rolle im Ökosystem, indem sie entweder Wasser filtern, Algen fressen oder die Vermehrung anderer Spezies kontrollieren. Nur in Harmonie aller dieser Arten bleibt ein Ökosystem vielfältig und voller Leben!
Haie fressen kranke Fische und verhindern, dass sich Krankheiten ausbreiten.

Schildkröten fressen gefährliche Quallen und halten das Seegras unter Kontrolle.

Papageienfische und andere Pflanzenfresser sind die Putztruppe des Riffs: Sie fressen Algen und halten so die Korallen gesund. Wurde das Riff geschädigt, verhindern sie ein Wuchern der Algen, sodass die Korallen neu wachsen können.

Wurde ein Riff überfischt, sind nicht genug Putzerfische da und geschädigte Korallen können nicht nachwachsen…
Ein Riff kann sich nach einer Korallenbleiche oder einem Zyklon nur erholen, wenn es ein ausgewogenes Ökosystem beinhaltet und genug Fische zum Putzen da sind!
KEINE FISCHE, KEIN RIFF!

2023
02
Jul

Die Meeresschutzzone in Matuku und wie es dazu kam!

Matuku war die erste Insel, der Laugruppe, die wir im Juli 2022 mit unserer Pitufa besuchten. Nicht viele Boote besuchen die kleine Insel, weil sie ein wenig abseits der üblichen Routen liegt und wir waren begeistert: sowohl von der Gastfreundschaft der Inselbewohner als auch von der wunderbaren Riffwelt.

Bei unserem zweiten Besuch auf Matuku, versuchten wir das Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu wecken. Erst bei den Kids (wir malten bunte Papageienfische und erklärten ihre Aufgabe im Ökosystem), dann trommelten wir die Chiefs (Häuptlinge) und Headmen (quasi Bürgermeister) zusammen, um auch mit ihnen über diese wichtigen Themen zu sprechen. Wir fanden heraus, dass die Fischer bereits einen Rückgang bei den Fischpopulationen feststellten und besorgt waren. Wir erklärten Beispiele anderer Inseln und schlugen vor, Schutzzonen zu installieren.

Als wir im Februar nach Matuku zurückkehrten, waren wir begeistert zu hören, dass gleich mehrere Dörfer Tabu-Zonen fixieren wollten, doch dann hatten wir beim Besuch einer dieser Zonen einen schlimmen Bootsunfall, der dem Headman von Makadru das Leben kostete und bei dem ich schwer verletzt wurde.

Erst eine Woche nach dem Unfall, schafften wir es nach Suva zu segeln. Bei Röntgen und CT Scans im Krankenhaus wurde das Ausmaß meiner Verletzungen erst klar: 5 gebrochene Rippen, ein Pneumothorax und ein teilweiser Riss der Trizepssehne.

Ich verbrachte die nächsten Wochen auf dem Sofa auf Pitufa und hatte Zeit zum Grübeln. Ich wollte aus den schrecklichen Ereignissen irgendein positives Resultat herausholen. Die erste Idee, medizinische Ausrüstung für Matuku zu kaufen, scheiterte an bürokratischen Hürden. Zumindest die Schutzzone sollte nicht auch noch in Vergessenheit geraten…

Wir versuchten auch lokal die Werbetrommel für das Tabu in Matuku und ähnliche Projekte zu rühren, indem wir der Fiji Sun ein Interview gaben.

Wir blieben mit “unserer Insel” in Kontakt und sind überglücklich, dass jetzt wirklich die Entscheidung gefallen ist, gleich 3 permanente Schutzgebiete (kein Fischen mit Harpunen oder Netzen) festzulegen!

The Bewohner von Matuku werden finanzielle Hilfe beim Installieren und Patrouillieren ihrer Schutzzone brauchen. Wir hoffen auf eure Unterstützung!


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2023
02
Jul

Spenden für die Matuku Riffschutz-Zone!

Tony Philp von Vuda Marina und Coprashed Marina hat großzügigerweise angeboten Leinen und Bojen zu spenden, um die Schutzzone am Außenriff von Matuku zu markieren, danke Tony!
Wir bräuchten noch weitere Finanzierung, um die Insulaner in ihren Bemühungen für Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu unterstützen. Es wird notwendig sein, das Tabu besonders in der Nacht zu patrouillieren, um ortsfremde Fischer an illegalem Harpunieren zu hindern, aber Treibstoff ist teuer. Wir möchten Poster drucken, um sowohl die Dörfler, die Schulkinder als auch Besucher über das Tabu und die Gründe dafür zu informieren. Um einen Erfolg über die Jahre zu gewährleisten, muss außerdem ein Tabu Kommittee den Fischbestand beobachten und zählen, um den Erfolg für die Einheimischen sichtbar zu machen und so ihre Begeisterung aufrecht zu erhalten!

In Zeiten von Krieg und Krisen mag es anmaßend scheinen, dass wir hier für unser kleines Projekt um Spenden bitten, aber vielleicht wollt ihr uns doch ein wenig aushelfen. Ihr könnt das entweder direkt vor Ort, indem ihr in der Schutzzone ankert, das Riff beim Schnorcheln bewundert und euren Beitrag in der “Marine reserve box” bei den Headmen der angrenzenden Dörfer Lomati und Yaroi hinterlasst, oder ihr könnt den “Donate” Knopf gleich unterhalb drücken und per Paypal eine Spende leisten. Wir werden alle Summe und die Geber in den Kommentaren zu diesem Blog veröffentlichen (sollte jemand anonym bleiben wollen, bitte einfach bei Paypal als Kommentar erwähnen) :-)


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2023
26
Jun

Bilder von unserer Autofahrt rund um Viti Levu

Die Küstenstraße rund um Fidschis Hauptinsel ist 500 km lang, besteht aus Schlaglöchern und Baustellen um eben jene zu bekämpfen und führt vorbei an Dörfern, die wie bunte Schachteln verstreut sind, endlosen Zuckerrohrfeldern, kargen Hügeln und meditierenden, wiederkäuenden Kühen.

Autofahrt nach Suva

Wir mieteten ein Auto und fuhren rund um Viti Levu, die große Hauptinsel von Fidschi. Wir übernachteten in der Suva-i-Colo Eco Lodge https://www.rainforestecolodge.com.fj/, gingen wandern und trafen uns mit Freunden von den Lau Inseln, die auch gerade in der Hauptstadt waren.

(33 Fotos)

2023
25
Jun

Riffschutzgebiet in Matuku (Fidschi)!

Die Einwohner von Matuku haben die Errichtung einer großen Schutzzone (4.5 km2!) beschlossen, die Mangrovengebiete und einen Teil des quirligen, gesunden Riffs gleich neben dem Hauptpass umfassen wird! Sowohl Harpunieren als auch das Fischen mit Netzen ist in diesem Tabu (traditioneller Bann) verboten und der Bereich soll permanent geschützt werden, somit haben die Rifffische dort ein Rückzugsgebiet, um zu wachsen und sich zu vermehren, sodass nachhaltiges Fischen rund um die Zone gewährleistet wird.

Viele der Riffe hier in Fidschi sind leer, weil die ansässigen Fischer auf der Suche nach kurzfristigem Profit exportieren, oder weil jene, die ihre eigene Insel schon überfischt haben, benachbarte Gebiete ausräumen. Doch einige Inseln in der abgelegenen Lau Gruppe haben noch gesunde Riffe, wo diese Problematik gerade erst beginnt. Als wir Matuku letztes Jahr im Juli das erste Mal besuchten, waren wir von der Artenvielvalt in der Lagune und im Pass beeindruckt, doch beim Tratschen mit Fischern fanden wir heraus, dass diese bereits einen Rückgang bei der Zahl und Größe der Fische merkten. Wir begannen Info zu teilen, erzählten von guten und schlechten Beispielen, die wir unterwegs angetroffen hatten (tote Riffe in Tahiti, jede Menge Fische und Korallen im permanenten Rahui von Rapa Iti) und die Vorteile von nachhaltiger Nutzung. Letzten Oktober segelten wir zurück nach Matuku und dann noch einmal im Februar und jedes Mal wurden die Pläne der Chiefs und Headmen für die Installierung von Tabuzonen konkreter. Beim Besuch der geplanten Zone im Süden der Insel hatten wir dann den Bootsunfall, der für Maikeli Tamani (dem Headman von Makadru) tödlich endete, während ich immer noch mit den Folgen der erlittenen Verletzungen kämpfe.

Bis vor kurzem hatte Matuku kein Internet und wir bekamen nur sporadisch über eine holprige Telefonverbindung in Kontakt. Als wir hörten, dass alle Headmen und Chiefs für eine große Konferenz nach Suva anreisen würden, bei der (unter anderem) auch Fischereirechte festgelegt würden, beschlossen wir ebenfalls nach Suva zu fahren – um Details herauszufinden und um eventuell noch einmal einen letzten Anstoß für Schutzzonen zu geben. Beim Treffen mit den Headmen von Lomati (das Dorf beim Pass) und Yaroi (das Hauptdorf) waren wir gespannt was im Endeffekt herausgekommen war und mit weiteren Argumenten für permanente Schutzzonen bewaffnet. Sehr zu unserer Überraschung zeichnete Tuni, der junge, ambitionierte Headman von Yaroi, ein viel größeres Gebiet als wir zu hoffen gewagt hatten auf dem Satellitenbild auf unserem Laptop ein. Er schien fast ein wenig beleidigt, dass wir Zweifel an der Effizienz unseres Infomaterials gehabt hatten. “Ihr habt uns die Fakten gegeben, wir haben die Schritte gesetzt, die notwendig sind.” Einfach so. Wenn die politischen Führer der großen Nationen so viel Hausverstand hätten wie dieser junge Insulaner, wären globale Probleme wie Umweltverschmutzung und Klimawandel mit konkreten Maßnahmen lösbar (statt Versprechungen bis 2030 oder gar 2050).

Dieses Tabu ist ein Riesenerfolg für die Menschen auf Matuku, die nachhaltig ihre Ernährung sichern (falls die oben erwähnte Umweltverschmutzung samt Klimaerwärmung nicht weltweit die Riffe auslöscht) und vielleicht folgen mehr Inseln hier in Fidschi ihrem Beispiel.
Man kann leicht alle Hoffnung für den Planeten verlieren, wenn täglich mit Nachrichten über noch eine Katastrophe und noch einen Rückschritt in der Gesetzgebung bombardiert wird. Ein Großteil der Menschheit ist immer noch auf der Jagd nach dem kurzfristigen, großen Geld, anstatt sich endlich klarzumachen, dass es für uns alle das Ende bedeutet, wenn wir unsere Erde wie gehabt weiter missbrauchen. “Ein weiterer Anstieg der Bodenversiegelung in Österreich”, “Norwegen erlaubt Tiefseeabbau von seltenen Metallen” und natürlich der Krieg samt Umweltkatastrophen in der Ukraine – und das ist nur ein Auszug aus den ORF Schlagzeilen, die wir heute beim Morgenkaffee gelesen haben. Ich hoffe, dass die guten Nachrichten aus unserer Ecke der Welt ein kleiner Lichtblick zwischen all den Hiobsbotschaften sind!

2023
13
Jun

12. Langfahrtjubliäum

Unglaublich wie die Zeit vergeht, schon sind ein Dutzend Jahre vergangen, seit wir von Kroatien aus aufgebrochen sind! Die letzten Monate waren hart, aber wir hoffen, dass das kommende Segeljahr wieder Spaß und Abenteuer bringen wird!
Gestern haben wir in der Island Bar hier beim Musket Cove Resort darauf angestoßen :-)

2023
02
Jun

Und schon wieder auf der Titelseite!

Letztes Monat war unsere Pitufa das Cover-Girl von AllAtSea, dieses Monat ist es unser Dinghy (und Birgit ;-) )!

Das Magazin kann man gratis von allatsea.net downloaden.

2023
02
Jun

Fotos von der Werft

Im Mai waren wir anderthalb Wochen in der Werft in Vuda Marina, hier sind ein paar Eindrücke davon!

In der Werft in Vuda

Nach drei Jahren im Wasser mussten wir wieder einmal raus, obwohl unser Antifouling immer noch in erstaunlich gutem Zustand war! In den 10 Werfttagen trugen wir 2 Schichten Antifouling auf (Carboline Alloy 100, super für Aluminiumboote!!), tauschten das Wellenlager, besserten ein paar Lackstellen am Bug aus, tauschten einen Borddurchlass und einiges an Installationen. Vuda ist eine nette Werft mit freundlichem Personal, einem Restaurant mit Mittagsmenüs zu Spezialpreisen und einer Bar als Cruisertreff, aber obwohl wir mit dem Wetter Glück hatten und es nur wenig regnete, stand Pitufa im Sumpf und weil's nur einen schlecht ausgestatteten Bootszubehörladen gibt, vertrödelten wir viel Zeit mit Einkaufstouren zu Läden in der Stadt und im benachbarten Denarau.

(16 Fotos)

2023
19
May

Marinaleben in Vuda

Wir haben die letzten 10 Jahre Marinas erfolgreich gemieden – das letzte Mal mussten wir auf den Kapverden in eine, um Arbeiten am Rig durchzuführen. Es geht uns nicht nur darum, Geld zu sparen, sondern wir finden Marinas nervig: knarrende Leinen, laute Nachbarn mit schlagenden Leinen, es ist heiß, man kann nicht schwimmen gehen, der Wind weht nie vom Bug und Moskitoschwärme im Boot… Wir finden’s immer erstaunlich wie viel Zeit (und Geld) andere Cruiser in Marinas verbringen…
Vuda Marina ist weit weg von der nächsten Stadt und es gibt nur einen (schlecht ausgestatteten) Laden für Bootszubehör, somit muss man ständig Einkaufereien mit dem Bus (schwierig mit Einkaufssäcken) oder hochpreisigen Taxis erledigen, doch wir hatten Glück, fanden einen privaten Fahrer und erledigten ab dann alle Shoppingtouren mit Wise, einem netten und verlässlichen Fidschianer (Whatsapp +679 988 2254).

Nachdem wir nach der Werft wieder im Wasser waren, mussten wir noch auf unseren Wassermacher warten, der beim Service war, doch wir nahmen wir uns keinen Marinaplatz, sondern ankerten vor dem Vuda Point, aber das ist ein offener Ankerplatz und meist rollig in irgendeiner Dünung oder lustigen Windeffekten neben dem Festland. Wir versuchten weiter drinnen in der Bucht hinter der Pipeline samt lärmenden Öltankern zu ankern und verlegten uns zwischendurch ein paar Meilen nördlich in die Saweni Bay (gut geschützt bei Wind von Ost über Süd bis West, aber nach Norden offen und wir mussten ein paar Mal flüchten). Zwischendurch mussten wir immer wieder in die Marina, um unseren Wassermacher abzuholen, nur um festzustellen, dass er wieder das gleiche/neue/andere Probleme machte. Gestern sind wir dann nach Musket Cove gesegelt, obwohl die Wassermacherproblematik immer noch nicht wirklich behoben ist, aber wir wollten einfach einmal weg.

2023
12
May

Kein Riff keine Fische, keine Fische kein Riff!

Wissenschaftliche Modelle sagen für den nächsten (südlichen) Sommer eine Rückkehr von El Niño voraus. Die Konsequenzen hier im Pazifik sind höchstwahrscheinlich stärkere Zyklone und Korallenbleiche (und viele andere Arten von Katastrophen rund um den Globus).
Korallen können sich von Sturmschäden und Bleiche nur erholen, wenn jede Menge pflanzenfressende Fische das geschwächte Riff sauber halten, indem sie die Algen fressen, die die verbleibenden Korallen sonst ersticken. Ohne diese Putzerfische hat das Riff keine Chance wieder zu wachsen.

Was können wir tun?
- Papageienfische sind die effizienteste Putztruppe des Riffs, falls ihr also Speerfischen geht (was man nicht soll, weil die meisten Riffe ohnehin hoffnungslos überfischt sind), schießt zumindest keine Papageienfische!
- Kauft keine Papageienfische von Einheimischen und fragt im Restaurant nach welche Fische sie kochen, damit ihr nicht irrtümlich solche eine wichtige Spezies verspeist.
- Erklärt den einheimischen Fischer:innen, wie wichtig Papageienfische für ihre Riffe sind. Wenn sie diese Fische abschießen, zerstören sie aktiv ihre Nahrungsquelle für die Zukunft! Die meisten Einheimischen wissen nicht, welche Rolle Papageienfische für das Ökosystem haben!

Korallenriffe bieten einer unglaublichen Biodiversität Schutz und Habitat und versorgen die Einheimischen nachhaltig mit Protein – so lange sie Rifffische nicht exportieren und Schlüsselspezies gezielt schützen. KEIN RIFF, KEINE FISCHE!

Es ist wichtig Fischern zu erklären, wie wichtig pflanzenfressende Fische sind, um das Riff gesund zu halten. KEINE FISCHE, KEIN RIFF!

Hier sind zwei Artikel, die die Auswirkungen vonel Niño und die Rolle von Papageienfischen im Ökosystem/a> gut zusammenfassen und euch Argumente liefern, warum wir unsere bunten Putzerfreunde schützen sollen.

2023
06
May

Die Ozeane sind geschützt – zumindest theoretisch…

Habt ihr die Nachrichten gelesen? Gemäß High Seas Treaty sollen bis 2030 30% der Meere unter Schutz gestellt werden, um die marinen Lebensformen zu schützen. Der Präsident von Fr Poly eröffnet eine Schutzzone nach der anderen und liest man zu anderen Pazifikstaaten nach, steht geschrieben, dass die Gewässer rund um die Marshall Inseln ohnehin schon lange geschützt sind und die meisten anderen Inselstaaten haben ebenfalls Marinreservate.

Super, oder? Dann ist eh alles beim Besten und wir müssen uns um die überfischten Ozeane keine Sorgen mehr machen. Wie ist es dann aber möglich, dass wir beim Schnorcheln großteils leere Riffe mit ein paar verschreckten Mini-Fischis sehen? Wieso ist es ein rares Ereignis, wenn ein pelagischer Fisch an der Schleppangel beisst?
Papier ist bekanntlich geduldig und die meisten dieser ambitionierten Schutzprojekte bleiben graue Theorie. In vielen Fällen sind so viele Ausnahmen im Kleingedruckten für “traditionelles Fischen”, oder auch kommerzielles Fischen solange es lokale Betriebe sind (und wer weiß schon welcher internationale Konzern Eigner des lokalen Fischerboots ist??), dass weiterhin fröhlich legal leergefischt wird. Das nächste Problem ist, dass viele Staaten keine Ressourcen haben, um ihre Schutzzonen in offenen Gewässern vor illegalen Fangflotten zu schützen, die einfach ohne AIS Signal unterwegs sind.

Im Küstenbereich verhindern oft Korruption und Nepotismus die Umsetzung von Gesetzen, weil immer irgenein Cousin vom Cousin ganz dringend das Einkommen vom Überfischen heute braucht (ohne daran zu denken, woher der Fisch dann morgen kommen soll). Oder der Polizist und Biosphärenbeauftragte ist gleichzeitig der Besitzer der Fischfalle, in der Haie, Schildkröten und andere geschützte Wesen gemordet werden und auch noch der letzte Papageienfisch für den Export harpuniert wird.
In der Praxis ist also nicht alles ganz so toll wie in der Theorie auf unserem schönen, blauen Planeten und wir können uns nicht frohlockend anderen Themen zuwenden…

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