Heute Morgen waren wir bereit los zu fahren, aber dann sahen wir uns den neuen Wetterbericht an und waren wieder unentschlossen: statt stetigem Wind war eine böige Nacht gefolgt von Leichtwind angesagt… Nach einigem Hin und Her entschieden wir uns noch zwei Tage zu bleiben und mit einem hoffentlichen stabileren Wetterfenster am Mittwoch los zu segeln. In der Zwischenzeit sind wir zum Vogelinserl in der Lagune gesegelt, wo wir jetzt bei Nordostwind (anstatt Ost wie versprochen) ordentlich schaukeln. Wir sehen’s als Übung für den bevorstehenden Törn
2018
15
May
Start verschoben
2018
14
May
Good-bye Tahanea
Heute sind wir damit beschäftigt, Pitufa seeklar zu machen. Nach längerer Zeit in einer Lagune brauchen wir dafür immer ewig. Zu den offensichtlichen Aufgaben wie Kajak putzen/verstauen, Dingi verstauen, Bäume fürs Vorsegel vorbereiten (Vorwindkurs) kommen noch dutzende kleine Tätigkeiten dazu (Kasteln entklappern, Brot backen, Kuchen zur Moralverbesserung backen, Böden wischen weil wir auf Törns auf einer Matratze auf dem Boden schlafen, Angelzeug vorbereiten, Katzenklo putzen, etc. etc.). Zusätzlich gibt Christian heute noch einer Genuawinsch ein ausgiebiges Service, damit morgen alles reibungslos läuft.
Wir können uns nur schwer von Tahanea losreissen, besonders weil jetzt in Tahiti und Raiatea eher unlustige Zeiten anstehen. Bestellungen, Reparaturen, Einkaufereien in Tahiti und dann ein Werftaufenthalt in Raiatea. Morgen fahren wir mit (laut Wettervorhersage) stetigem Südostwind weg. 290 Seemeilen liegen voraus!
2018
03
May
Plastik
Wir sind zum westlichsten Ankerplatz auf der Südseite von Tahanea gefahren, um den Status von zwei weiteren Vogelmotus zu checken. Glücklicherweise ist dieser Platz unberührt geblieben, Tölpel kreisen über den zwei kleinen Motus und bereiten sich auf die nächste Nistsaison vor. Hier wachsen nur wenige Palmen, scheinbar zu wenig, um Kopra zu ernten.
Vom Motu erstreckt sich eine lange Sandbank zum Ankerplatz, wo wir sonst immer Muscheln auf dem blendend weißen Strand gesammelt haben. Gestern haben wir dort 6 Kübel voll Plastikmüll gesammelt und diesen dann verbrannt. Das ist natürlich kein messbarer Anteil an der Plastikflut, die den Pazifik erstickt, aber es war alles, was wir unmittelbar tun konnten. Wenn jeder bei sich selber anfangen würde und alles in seiner Macht stehende tun würde (auch wenn das nicht viel ist), wäre die Welt ein schönerer Ort.
Noch was: von all dem Bücken gestern hab ich ich heute einen Muskelkater in Oberschenkeln und Hinterteil, Umweltschutz ist also gut für die Figur!
2018
28
Apr
Zerstörung von Vogelmotus auf Tahanea
Letztes Jahr machten uns einige Einheimische Sorge, die vom Nachbaratoll aufs vorher für lange Zeit unbewohnte Tahanea gezogen waren. Man konnte gleich einen Unterschied in der Tierwelt sehen, mit viel weniger Vögeln auf den unberührten Motus auf der Südwestseite.
Wir waren besorgt genug, um einen Termin mit dem Bürgermeister von Faaite zu machen (Tahanea gehört zu Faaite), versuchten ihn zum Schutz der wenigen verblienen, rattenfreien und naturbelassenen Vogelinseln im Süden zu überreden, wo einige Paare der in Französisch Polynesien extrem seltenen Maskentölpel und viele Weißbauchtölpel brüteten (beide Arten sind Bodenbrüter und fallen deshalb leicht Menschen, Hunden oder Ratten zum Opfer). Wir argumentierten, dass die Gemeinde von Faaite zukünftig viel Geld mit Ökotouristen machen könnte, dass es toll wäre dieses Naturerbe für zukünftige Generationen zu bewahren, dass die Familie, die bei der Installation eines Naturparks Geld aus der Kopraproduktion verlieren würde stattdessen ein Einkommen durch die Installation von Murings bekommen könnte und boten sogar unsere Ankerkette für solche Murings an. Wir bekamen viel freundliches Kopfnicken, aber sonst nix.
Dann kontaktierten wir Umweltschutzorganisationen in Tahiti (Te Mana o te Moana, SOP Manu) und bekamen zu hören, dass man nichts tun könne.
Heute sind wir in den Südwesten von Tahanea zurück gekommen und haben feststellen müssen, dass unsere schlimmsten Befürchtungen eingetroffen sind. Ein Boot mit Vater und zwei Söhnen aus Faaite ist vollgepackt eingetroffen (Campingzeug, Kopra-Säcke – jede Menge Verstecke für Ratten…) und sie haben erzählt, dass sie gerade einen Monat damit verbracht haben, das größere der zwei Vogelmotus hier zu ‘reinigen’ (also die Büsche wegzuschneiden) für die Kopraproduktion. Sie bleiben ein paar Monate, machen rund ums Atoll auf verschiedenen Motus 5 Tonnen Kopra und sind ganz stolz, dass sie etwa 1.150 Euro pro Tonne bekommen. Die Südmotus machen nur einen kleinen Teil der Ernte aus, aber nehmen wir einmal an, dass sie 1 Tonne Kopra ernten. Das sind 1.150 Euro für die Zerstörung von drei der letzten Maskentölpel-Brutplätze hier in Französisch Polynesien.
Die Stimmung auf Pitufa ist nicht toll. Wolfgang Ambros hat einmal sehr passend getextet:
Wei es is zum Schrein,
es is zum Kotzn und zum Rean
womma siecht wos die Leid oiss duan
für des depade Göd.
Es is doch gons wos ondas wos zöd.
Schuld ist die Regierung, die die Preise für Kopra stützt (obwohl die Einheimischen immer noch lächerlich wenig für die knochenbrechende Arbeit bekommen: Kokosnüsse aufhacken, das Fleisch heraus lösen, trocknen und verpacken). Die Missionare haben im großen Stil Kokosplantagen anlegen lassen und die Einheimischen zur Arbeit eingeteilt, später haben wiederum hauptsächlich Kirchenorganisationen Einheimische zu unbewohnten Atollen transportiert, um diese zu ‘säubern’, Kokospalmen zu setzen und zu jährlichen Ernten zurück zu kommen. Bei diesen Aktionen wurden auch gleich noch irrtümlich Ratten eingeschleppt. Deshalb sind heute fast alle Atolle mit Palmen bedeckt und bieten keine Nistgründe für Seevögel. Die Zerstörung von weiteren Vogelmotus mitansehen zu müssen, ist herzzerreißend.
2018
22
Apr
Tölpel
Die Sonne geht gerade über dem Motu neben uns auf. Die Umrisse einer Kumuluswolke am Horizont glühen, als ob die Wolke ein Lagerfeuer in sich hätte und die Silhouette einiger Palmen posieren im Vordergrund für ein Südsee-Paradies Poster. Die Luft vibriert mit Röhren und Gackern, das wie Hirsche und Affen klingt, aber das ist natürlich unmöglich hier in den Tuamotus. Die ersten Vögel machen sich in Paaren oder Gruppen aufs offene Meer auf und sie sind die Quelle der merkwürdigen Geräusche: wir haben eine Kolonie Rotfußtölpel auf der NW Seite von Tahanea gefunden!
Gestern sind wir 10 Meilen vom Pass westwärts motort, wo wir noch nie waren, weil man nur bei ganz ruhigen Bedingungen hier ankern kann. Wir passierten ein Laguneninserl (nur ein Felsen mit ein paar Büschen) und waren sehr überrascht, als gleich 16 Weißbauchtölpel von dort aufstiegen, um sich Pitufa anzusehen. Unterwegs Richtung Nordwestseite sahen wir schon, dass die Nordwestmotus nicht mit Palmen bedeckt sind, sondern noch ihre natürliche Vegetation haben. Und wirklich, unsere Hoffnungen wurden erfüllt: beim ersten Landgang sahen wir Rotfußtölpel in fast jedem höheren Baum. Viele tragen noch ihr dunkles Jugendfederkleid und wir sahen keine Küken in den Nestern, somit muss jetzt gerade das Ende der Nistsaison sein.
2018
20
Apr
Wohnung in Graz zu vermieten
Wir suchen ab Juni neue Mieter für unsere Wohnung (unmöbliert) in Graz.
Es handelt sich um eine 60 m2 Wohnung in einer Architektenvilla mit Terrasse, 100 m2 Garten und Carport. Die Lage ist sehr ruhig und grün, (Nordseite Ruckerlberg, neben der Privatklinik Ragnitz, direkt am Ragnitzradweg) aber trotzdem zentral. Endhaltestelle Linie 7 ist in 5 Minuten zu Fuss zu erreichen, mit dem Rad ist man in 10 Minuten im Zentrum. Die Adresse ist Burgfriedweg 13a.
Einteilung: sehr grosses Wohnzimmer, kleines Schlafzimmer, kleine Küche (voll ausgestattet), Bad, WC extra, Fußbodenheizung, Parkettboden, Katzenklappe. Die Wohnung ist also ideal für Singles oder Pärchen mit Haustieren.
Miete: 550,- (+ ca. 270,-BK)
2018
20
Apr
Scheißtage im Paradies?
Normalerweise genießen wir das Internetfreie Leben an Bord, aber wenn’s Probleme gibt, nerven die schwierigen Kommunikationsbedingungen manchmal. Wir haben’s unterwegs geschafft, ein neues Leichtwindsegel zu bestellen (die Leute bei Hongkong Sails waren extrem hilfreich und verständnisvoll), außerdem sind wir mit Spectra in Kontakt, weil unser schöner, neuer Wassermacher herumspinnt und überdies brauchen wir neue Mieter für unsere Wohnung in Graz, weil die derzeitigen ausgiebige Probleme machen.
Freunde von uns haben eine Kolumne in ihrem Blog SDIP: Shitty Days in Paradise. Manchmal beschweren wir uns auch über solche Scheißtage im Paradies, aber wenn wir uns dann draußen umschauen, wird uns klar, dass wir uns auf hohem Niveau beschweren…
2018
20
Apr
Zwischen Freizeit und Projekten
Nach einem Törn gibt’s immer viel Arbeit am Boot, aber nachdem an den ersten zwei Tagen hier in Tahanea das Wetter perfekt war (sonnig und ruhig), dachten wir uns ‘carpe diem’ und sind lieber schnorcheln gegangen. Der Westpass war wie immer eine beeindruckende Erfahrung mit Dutzenden Grauen Riffhaien (wir konnten sie tagsüber beim Jagen beobachten!!) und vielen, vielen kleinen Fischen. Leider sind die Hundskopf-Thunfische, die sonst immer hier unterwegs waren, verschwunden. Wir hoffen stark, dass sie nur grad woanders was zu tun haben und nicht herausgefischt wurden… Der Zustand der Korallen gibt auch Grund zur Sorge: es sind viel mehr als vor dem Sommer gebleicht und Algen überwachsen die toten Teile…
Heute ist es grau und regnerisch, genau das richtige Wetter, um Arbeiten nachzuholen. Wir haben schon das Boot geputzt, Bier gebraut und jetzt repariert Christian eine Winsch, die unterwegs kaputt gegangen ist, während ich Zeit für Emails und Blogeinträge habe
2018
18
Apr
Zurück in Tahanea
Gestern Mittag sahen wir unsere letzte Chance, doch noch einen Fisch zu erwischen und segelten ganz nah an ein kleines Atoll heran (das vierte auf diesem Törn). Wir surften auf hohen Wellen ans Außenriff heran und als sich die See im Schatten des Atolls beruhigte, straffte sich plötzlich eine der Angelleinen und wir konnten einen großen Jack an Bord ziehen. Als wir gerade mitten beim Zerschneiden des Fischs waren, hörten wir plötzlich ein Miauen gleich neben uns: Leeloo, die sonst bei rauher See unter Deck bleibt, wollte genau wissen, was da so gut roch und war über den Niedergang herauf geklettert. Super, Sashimi!
Um 4 Uhr Früh errreichten wir Tahanea. Wir hatten keine Lust noch 2 Stunden zu warten und nachdem die Tide genau passte, fuhren wir unter vollen Segeln durch den Pass. Durch die pechschwarze Nacht in die Lagune zu rauschen war schon etwas unheimlich, obwohl der Pass sehr weit ist und wir unseren alten GPS-Spuren folgen konnten. Der Anker fiel um 4.30 auf einem alten Ankerplatz und um 5 saßen wir schon mit einer Flasche Sekt (selbst gemacht) und einem späten (frühen) Snack im Cockpit. Als der Sonnenaufgang den Himmel rosa färbte, fielen wir dann endlich in die Koje.
2018
16
Apr
Squalls
Wir hatten eine ziemliche nervige Nacht mit einigen Squalls (Böenschauer). Schlafmangel ist auf einem Törn das Hauptproblem, wenn nur 2 Leute sich die Nachtwachen teilen müssen und mitten in der Nacht bei heulendem Wind und niederprasselndem Regen für Manöver aus der Koje zu taumeln, hilft dabei nicht. Der neue Tag ist sonnig angebrochen, somit hoffen wir auf einen netten letzten Segeltag. Noch 100 Seemeilen!
2018
16
Apr
Angeln
Obwohl wir seit Tag 1 einen Köder nachschleppen (ja, sogar dann wenn’s rauh ist und wir uns mehr als nur ein bissl schummrig im Magen fühlen), haben wir noch keinen Fisch gefangen. Heute führte unsere Kurslinie dicht an zwei Atollen vorbei und nachdem die Chance auf Anglerglück bei Inseln am höchsten ist, segelten wir an ihren Außenriffen im Süden und Südosten vorbei. Sich unter Segeln an ein brechendes Außenriff heran zu tasten, während einen die Dünung surfen lässt, verleiht der üblichen langweiligen Törnroutine einiges an Adrenalin.
Wir segelten einige Meilen an Nengonengo entlang und waren positiv überrascht naturbelassene Motus mit Büschen und kaum Palmen zu sehen und die Tölpel, die Pitufa umkreisten waren ebenfalls ein gutes Zeichen. Der einzige Nachteil an der Sache: kein Fisch interessierte sich für unsere zwei Köder. Wir versuchen’s weiter und morgen liegen weitere Atolle antlang der Kurslinie.
Noch 194 Meilen!
2018
14
Apr
Banananananen
Wir segeln bei etwas ruhigeren Bedingungen schön dahin, machen aber immer noch schnelle Meilen. Natürlich haben wir auf den Gambier so viel frisches Obst und Gemüse wie möglich gebunkert, aber jetzt sind unsere 2 Stauden Bananen noch lange bevor wir unser Ziel erreichen beide gelb geworden. Bananenfestspiele auf dem Weg zu den Tuamotus und es sind immer noch 360 Meilen!
2018
13
Apr
Gewitter
Nachdem der Wetterbericht Starkwind vorhergesagt hatte, machten wir uns auf einiges gefasst, als wir gestern in ein dunkles Wolkenband hinein segelten. Statt Starkwind gabs dann Flaute, dazwischen Böen mit über 35 Knoten und jede Menge Gewitter. Am Ende mussten wir aus der Suppe hinaus motoren. Nicht toll. Um Mitternacht fanden wir dann endlich den erhofften Nordostwind und jetzt gehts gut dahin. Noch 500 Seemeilen!
2018
12
Apr
Mehr Wind
Letzte Nacht hat der Wind eingesetzt und jetzt düsen wir hart am Wind bei 15 bis 20 Knoten dahin. Der Wetterbericht sagt Regen und Squalls voraus, aber derzeit isses noch sonnig
2018
12
Apr
Langsamer Start
Wir haben die Gambier heute Mittag erneut verlassen, obwohl es derzeit leicht aus NW bläst (ja genau, dahin sollten wir eigentlich segeln). Unser Plan ist, erst nordwärts Meilen zu machen, um einen kleinen Vorsprung auf eine Front zu gewinnen, die morgen mit Regen und Squalls daher kommen soll. Der Nordostwind wird dann angeblich auffrischen und sollte uns direkt Richtung Tuamotus tragen. 655 Seemeilen bis Tahanea (wir werden sehen, wie weit uns der Wind erhalten bleibt).