deen

2014
30
Aug

Viel zu tun in Tahiti

Wir haken unsere Projektliste langsam ab, haben die alten, rostigen Motorstuetzen ersetzt, Motor und Bilge gruendlich geputzt und endlich sind auch die neuen Wanten und Stagen vom Rigger geliefert worden (nachdem wir 3 Monate darum betteln mussten). Wir haben jetzt begonnen, das Rigg wieder zu vervollstaendigen. Arbeiten am Mast sind aber bei dem derzeitigen gewittrigen Wetter nicht ganz einfach.

Wir verwenden das langsame Bussystem gar nicht mehr und stoppen nur noch Autos, was Besorgungen in der Stadt erheblich beschleunigt, aber sogar auf laengeren Ausfluegen um die Insel funktioniert. Man spart dabei nicht nur Zeit und Geld, sondern lernt auch noch interessante Leute und schraege Voegel kennen (ein Uni Professor hielt einen Vortrag ueber einen uns voellig unbekannten oesterreichischen Erfinder, ein Mormone sang Hymnen beim Fahren, etc.) und oft machen die Fahrer Umwege, um uns direkt an unserem Ziel abzusetzen. Letzte Woche haben wir auf diese Art mit Liesbet und Mark (Irie) einen Ausflug zur Nordseite der Insel gemacht. Wir haben uns aufgeteilt, da die Chance, dass jemand eine grosse Gruppe mitnimmt, eher gering ist, sind aber mit wenigen Minuten Abstand beim Startpunkt der Wanderungen zu 3 Wasserfaellen angekommen und erreichten nach nur einer halben Stunde Spaziergang die beeindruckend hohen Wasserfaelle. Nachdem’s grad erst Mittag war, machten wir auf dem Rueckweg noch einen Abstecher zu Point Venus, wo Captain Cook 1769 ein Observatorium zum Beobachten des Transit der Venus errichten liess. Diese Vermessungen fuehrten zur Bestimmung der Distanz zwischen Sonne und Erde. Heute steht dort ein Leuchtturm und gleich daneben ist ein beliebter, schwarzer Sandstrand in der Matavai Bucht. Hier ankerten Captain Cook und spaeter auch Captain Bligh, waehrend die Crew der Bounty Brotfruchtpflanzen sammelte und das Inselleben so sehr genoss, dass sie spaeter nicht wieder nach England wollten (die beruehmte Meuterei fand bald auf dem Rueckweg statt).
T

2014
20
Aug

Schon wieder in Tahiti

Wir haben grad zum ersten Mal auf unserer Reise wieder Meilen nach Osten gemacht. Bisher haben wir uns meist mit den vorherrschenden Passatwinden westwaerts blasen lassen. Es gibt einen Spruch “a gentleman never sails to windward”, aber um zurueck zu den Tuamotus und spaeter zu den Gambier zu gelangen, muessen wir in Kauf nehmen, hart am Wind gegen Wind und Wellen zu stampfen. Wir werden halt geduldig sein und auf die seltenen Nord- oder Suedwindfenster warten.

Vorher muessen wir aber noch einiges in Tahiti erledigen: wir tauschen einen Teil des Rigg, kaufen eine neue Ankerkette (die alte ist grauslich rostig), montieren neue Motorstuetzen (die haben ewig aus England gebraucht), gehen wiederum zum Zahnarzt (meine alten Plomben nutzen die Gelegenheit und brechen hier in Tahiti auseinander, sehr ruecksichtsvoll von ihnen) und last but not least wollen wir Zeit mit unseren Freunden Liesbet und Mark (SY Irie) verbringen, die gerade von einem Kampf gegen den Krebs aus den USA zurueckgekommen sind, und definitiv wieder einmal Spass verdient haben.

2014
13
Aug

New photo album: Raiatea and Tahaa

Raiatea und Tahaa

Wir verbrachten Juli und August 2014 auf diesen Zwillingsinseln. Toll fanden wir die netten Einheimischen und die Nähe zwischen türkisen Ankerplätzen am Aussenriff und tief in die Berge reichenden Buchten. Auf den 2. Blick erkannten wir auch Nachteile: tote Korallen, kaum Fische in der Lagune, Cruiser sind auf privaten Motus nich willkommen, Müll neben den Straßen... Dass wir beide vom Dengue-Fieber niedergestreckt wurden war halt auch nicht lustig.

(50 Fotos)

2014
11
Aug

Wanderung zu den 3 cascades

Die letzten Tage waren sonnig und ruhig und wir haben einige Ankerplaetze am Aussenriff ausprobiert. Unser System die Kette mit Fendern ausbalanziert ueber den Korallenkoepfen schweben zu lassen, hat dabei gut funktioniert. Am Aussenriff kann man im klaren Wasser wunderbar schwimmen und wir haben sogar ein paar Korallenkoepfe mit einigen lebendigen Korallen gefunden.
Gestern sind wir zurueck nach Vairahi fuer eine Wanderung zu den drei Wasserfaellen im Tal. Es war ein richtiger Dschungelweg ueber rutschige Wurzeln und jeder Menge Chancen sich bei den Bachueberquerungen nasse Fuesse oder einen kaputten Knoechel zu holen. Waehrend Christian grazil voraus huepfte (keine Ahnung wie er das macht), stolperte ich langsam und vorsichtig hinterher und bekam trotzdem nasse Fuesse ;-)
Nach etwa 2 Stunden erreichten wir den ersten Wasserfall und waren von der mehreren Meter hohen Kaskade, die sich in ein tiefes, klares Becken ergiesst, schon recht beeindruckt. Der zweite Wasserfall uebertraf den ersten bei weitem und als wir den dritten erreichten, blieb uns die Luft weg so toll–Fotos folgen bald!

2014
10
Aug

Wieder aktiv

Die letzten zwei Tage war das Wetter perfekt mit einer kuehlen Brise und azurblauem Himmel. Perfekt fuer Ausfluege. Wir sind mit dem Dingi den Faaroa Fluss hinauf (den einzigen schiffbaren Fluss oder eher Bach in Franzoesisch Polynesien). Wir kamen an ueppiger Vegetation und vielen Gaerten mit Bananen, Papayas, Maniok, Taro, Brotfrucht, Corrosol, etc. vorbei. Ein Einheimischer winkte uns zum Ufer und wir kauften eine ganze Bananenstaude und bekamen noch Papaya und ein neues Gewaechs genannt “Iliam” dazu (eine gruen-lila Blattpflanze, die man wie Spinat kocht).

Gestern haben wir die Rucksaecke herausgeholt und unsere nach der langen Liegezeit wabbeligen Glieder in Bewegung gebracht. Beim Aufstieg zu einem Pass schwitzten wir bald ordentlich und beschlossen, hinauf Auto zu stoppen und nur retour bergab zu marschieren. Die Einheimischen in Raiatea sind supernett und wie immer stoppte das erste Auto. Oben am Pass waren wir etwas enttaeuscht. Keine tolle Aussicht, also warum nicht auf der anderen Seite hinuntermarschieren, einen Blick auf die Suedkueste werfen und dann retour stoppen? Wir gingen 5 km hinunter in eine schoene Bucht. Es war immer noch jede Menge Verkehr, warum also nicht weiterstoppen und mehr von der Kueste sehen? Gesagt getan, ein Lehrer nahm uns bis nach dem naechsten Dorf mit, wo an der Suedostseite der Insel nicht weniger als 21 Wasserfaelle von einem steilen Berg ins Tal stuerzen (unser Fahrer stoppte fuer einen Fototermin ;-) ).
Jetzt waren wir schon an der Ostseite, somit dachten wir, es waer leicht an der Kuestenstrasse zurueck hinauf in unsere Bucht zu stoppen. Aber leider, wo kein Auto, da kein Auto-stopp. Wir wanderten mehr als eine Stunde (5 km) der Strasse entlang, ohne dass jemand vorbei kam. Dann, ein Leihauto mit Touristen, aber solche bleiben nie stehen (denken wahrscheinlich sowas wie ‘nehmt euch selber ein Auto ihr Sandler’). Endlich blieb ein Pickup stehen, nahm uns aber nur 1 km mit. Nach weiteren 4 km Fussmarsch hielt ein weiterer Pickup mit 3 jungen Polynesiern, die uns bis zu unserer Bucht mitnehmen konnten. Unterwegs hielten sie aber bei einer Sehenswuerdigkeit, die Tempel duerften wir uns nicht engehen lassen. Sie warteten, waehrend wir die Marae (Tempelplattformen) in Opoa besichtigten :-)
Auf diese Art sahen wir 45 km der Insel und kamen ziemlich fertig zu Pitufa zurueck. Diese Exkursion war etwas mehr, als wir fuer unseren ersten Ausflug nach dem Dengue-Fieber geplant hatten, war’s aber absolut wert :-)

2014
05
Aug

Dengue in Raiatea

Heute haben wir einen Telefonanruf vom Spital bekommen, die Resultate unseres Dengue Tests sind definitiv positiv. Die Aerztin teilte uns mit, dass mittlerweile mehr Faelle in der Carenage Gegend aufgetreten sind. Sie trug uns auf Freunde und andere Cruiser zu warnen, dass sie sich bei Landgaengen unbedingt mit Moskitospray schuetzen sollen.

Es sind jetzt zwei Wochen vergangen, seit das Fieber zugeschlagen hat und es geht uns mittlerweile wieder gut. Wir haben einen huebschen Ankerplatz hinter einem Motu am Aussenriff gefunden, der auf fast allen Seiten von einem seichten Riff umgeben ist, nur ein schmaler, 30 m tiefer Kanal fuehrt herein. Das Wetter ist windig und regnerisch, aber der Ankerplatz ist sicher und wir brauchen ohnehin Zeit, um Pitufa nach unserer Krankheit wieder auf Vordermann zu bringen.

2014
02
Aug

Erholen

Danke fuer all die lieben Genesungswuensche – es hilft uns sehr zu wissen, dass es Leute da draussen gibt, die sich um uns sorgen. Wir erholen uns langsam, Fieber, Kopfschmerzen und Rueckenschmerzen sind ganz weg. Die Blutanalyse hat allerdings ziemlich schockierende Leberwerte ergeben, das erklaert, warum wir immer noch so muede sind und leichte Daueruebelkeit spueren. Das sollte sich aber mit einer strikten Diaet und viel Ruhe bald wieder geben. Heute haben wir Pitufa fuer einen Erholungstag am Aussenriff mit Baden, Faulenzen und Lesen geparkt – genau das richtige.

Das Resultat des Denguetest ist noch nicht aus Tahiti gekommen, aber die Aerztin am lokalen Krankenhaus ist recht sicher, dass unsere Symptome (hohes Fieber, Kopfschmerzen, Rueckenschmerzen, Schmerzen hinter den Augen, blutunterlaufene Hautstellen und sogar der Ausschlag und die Verdauungsprobleme) zu dieser Krankheit passen. Waehrend der Trockenzeit (jetzt) gibt es normalerweise kaum Faelle, aber ganz ausschliessen kann man sie nie. Fix wissen wir nur, dass es nicht Zika (eine relativ kuerzlich von Afrika aus auf Weltreise gegangene Unterart des Denguefiebers) ist, weil viele unserer Freunde diese Krankheit hatten und wir die typischen, roten Punkte nicht entwickelten. Vielleicht war es eine andere, wenige bekannte Krankheit, aber die Blutwerte zeigen, dass es sich auf jeden Fall um einen Virus handelte.

2014
30
Jul

Zurück unter den Lebenden

Wir wollten niemanden sorgen, waehrend wir mitten drin steckten, aber die letzte Woche war nicht unbedingt lustig. Christian und ich bekamen am Dienstag beide ploetzlich 40 Grad Fieber, gemeinsam mit donnernden Kopfschmerzen, Rueckenschmerzen und Schmerzen hinter den Augen alles Hinweise auf Dengue. Ich suchte im Inet nach Notrufsnummern (das dauerte bloss eine halbe Stunde weil wohl jeder weiss, dass Notruf in Frankreich SAMU heisst, eh klar, oder?), denn mit Dengue hat man immer einen potentiell schweren Verlauf mit inneren Blutungen als schlimmstes Szenario. Ich rief das Spital in Uturoa (Hauptstadt auf der groesseren Insel Raiatea) und die versicherten mir, dass der Arzt auf Tahaa (wo wir waren) Krankentransporte organisiert. Uff. Ok. Gluecklicherweise verschlimmerte sich die Situation nicht und wir verbrachten die Tage fiebrig mit einem riesigen Paracetamolkonsum im Bett. Irgendwann waren die Batterien unseres Thermometer aus und das Paracetamol auch, aber jedes mal halfen uns freundlicher Cruisernachbarn aus. Skeptische Blicke bekam ich nur von Charterern. Wir waren unheimlich erleichtert, als unsere Freunde Lisa und Charly auf Bomika uns zu Hilfe kamen und die Versorgung mit Paracetamol, Suppe und Gemuesereis uebernahmen :-)

Nach 3 Tagen liess das Fieber ein wenig nach, aber dann bekam Christian Durchfall und ich einen brennenden Ausschlag – doch kein Dengue? Als der Ausschlag unertraeglich wurde, rief ich den Arzt in Tahaa an, aber die wussten von keinem Transport und im Endeffekt musste ich wieder einmal Autostoppen – kein Spass wenn man kaum stehen kann. Dort angekommen, waren aber alle sehr freundlich, ich bekam zwei Spritzen und das Juckbrennen liess bald nach.

Heute, Tag 8, fuehlten wir uns endlich fit genug um aufzustehen und zum Spital in Raiatea zu segeln (etwas ironisch, oder?) Die Aerztin war sehr gruendlich, sammelte alle Aspekte unserer Leidensgeschichte und morgen haben wir einen Termin fuer eine Blutanalyse, um herauszufinden, was los war/ist. Wenn’s Dengue war, muessen wir ab jetzt extra aufpassen (das zweite mal ist gefaehrlich), wenn’s was bakterielles war, gibts Antibiotika. Wir werden sehen und melden uns dann mit News.

Leeloo war die ganze Zeit ein Vorbild an Geduld (sonst gar nicht ihre Art), unterliess jegliche Schreiattacken und kuschelte sich nur nachts ganz dezent zu uns. Jetzt ist sie froh, dass wir nicht mehr so komisch herumliegen ;-)

2014
20
Jul

Coral Garden

Gestern sind wir zu einem Ankerplatz am westlichen Aussenriff von Tahaa gesegelt, wo wir Pitufa zwischen Korallenkoepfen hindurch auf eine seichte Sandbank steuerten, wo wir mit weniger als 2 m unterm Kiel ankerten. Auf den ersten Blick war der Platz perfekt: eine tuerkiser Swimmingpool mit Pitufa an einer kurzen Kette, die wir mit zwei Fendern als Auftrieb ueber den Korallen schweben liessen. Hinter uns 4 kleine, palmgespickte Motus, das donnernde Aussenriff und im Hintergrund die beeindruckende Silhouette von Bora Bora.

Erst als wir unsere Koepfe unter Wasser steckten, waren wir etwas enttaeuscht. Genau wie in Moorea und auf der Ostseite von Tahaa fanden wir auch hier grossteils tote, algenueberwachsene Korallen und viele Seeigel aber fast keine Fische (scheinbar ist Ciguatera hier kein Problem und so ist die Lagune leer gefischt). Heute fuhren wir mit dem Dinghi zum in Fuehrern hochgelobten “Korallengarten” zwischen dem groessten Motu (hier befindet sich ein exklusives Hotel) und dem Nachbarmotu. Es stimmt, dass viele, zahme Fischis unterwegs sind und auch einige Korallen sind noch am Leben. Leider gibt es scheinbar keinerlei Bewusstsein fuer Umweltschutz: der Anblick von Horden von Touristen, die ueber die Korallen trampelten, alles angrapschten und beim Schwimmen gegen zarte Strukturen traten, schlug uns auf den Magen. Besonders, dass sich die einheimischen Fuehrer genauso verhielten. Wenn sie so weiter machen, sind bald die letzten Korallenreste hinueber. Wenn die Leute schon nicht am Umweltschutz um seiner selbst willen interessiert sind, sollte ihnen zumindest klar sein, dass sie ihren Touristenmagneten und somit ihren Profit schuetzen sollten.

2014
19
Jul

Paketlieferungen nach Franzoesisch Polynesien

Bisher haben wir gute Erfahrungen mit ‘DHL Paket’-Lieferungen von Deutschland nach Tahiti gemacht. Es ist nur wichtig, dass man nicht ‘Express’ liefern laesst, sonst kostet die Lieferung nicht nur etwa 10 mal mehr, sondern wird auch von einem ‘Agenten’ entgegengenommen, der noch einmal 120 Euro fuer sein Service (Papierkram beim Zoll oder was auch immer) verrechnet.

Zwei als DHL-Paket (moeglicherweise ist das ein ganz gewoehnliches Post-Paket) versendete Pakete haben uns komplikationsfrei und ohne Zusatzgebuehren erreicht, sie wurden einfach von der lokalen Post an die Adresse einer polynesischen Freundin geliefert. Als wir Motorstuetzen von einer Firma in England bestellten, bestanden wir in jedem E-Mail auf einer Sendung mit DHL standard, NICHT Express (die Korrespondenz erstreckte sich ueber 2 Monate, aufgrund von Zeitverschiebung und einem allgemeinen Unwillen der Firma, sich von Produkten zu trennen…). Natuerlich ignorierten sie unsere Anweisungen.

Gestern segelten wir gerade Richtung Tahaa, als ein DHL-Agent anrief, um uns mitzuteilen, dass unser Paket geliefert werden koenne — vorausgesetzt die Gebuehr von 120 Euro wuerde bezahlt.
Super. Nachdem wir 120 Meilen von Tahiti weg sind, mussten wir eine Postueberweisung an unsere Freundin bewerkstelligen. Das Postamt ist natuerlich auf der anderen Seite der Insel, somit war eine Vorfruehstuecksexpedition angesagt:
Um 7 Uhr fuhren wir mit dem Dinghi ans Dock von Tapuamu, um beim Autostoppen den Morgenverkehr zu erwischen (es gibt hier allgemein kaum Verkehr und keine Busse). Wir hatten die Daumen noch nicht einmal richtig oben, als schon ein Auto mit einer freundlichen polynesischen Familie hielt, die uns direkt vor dem Postamt in Patio absetzte, obwohl das ein Umweg fuer sie war. Wir konnten so das Geld schon um 7.30 auf die Reise schicken. Auf dem Rueckweg nahm uns ein Kleinbus voller gutgelaunter Gemeindearbeiter mit, die alle gleichzeitig auf uns einredeten, zwischendurch jedem vorbeifahrenden Auto winkten und darauf bestanden, ihr Fruehstueck mit uns zu teilen.
In Tahaa ist ein toller Ort, um Einheimische kennenzulernen.

Zurueck am Boot schickten wir unserer Freundin ein SMS, dass das Geld abzuholen waere, dann folgten lediglich 5 weitere Telefonanrufe an DHL, damit die Zustellung endlich klappte und um 12 Uhr bekamen wir die freudige Nachricht, ueber die sichere Ankunft unseres Pakets.

Wie sollte man einem gelangweilten, englischen Bueroangestellten solche Prozeduren erklaeren?

2014
17
Jul

Kein Leck mehr!

Die letzten drei Monate waren ziemlich anstrengend. Erinnert ihr euch? Im April fingen wir eine Leine mit dem Prop, die Welle wurde ein paar Zentimeter herausgezogen und das Wellenlager beschaedigt, sodass wir den Motor nicht mehr benutzen konnten. Wir segelten direkt nach Tahiti, kranten bei Technimarine (unfreundliches Personal, ein rostiger Fischerkahn wurde direkt neben uns geschliffen und wir haben immer noch ueberall die Rostpartikel im Lack…). Die Reparaturen und das Warten auf Ersatzteile dauerte ganze 2 Wochen.
Zurueck im Wasser mussten wir feststellen, dass die Wellendichtung den Aus- und Wiedereinbau nicht vertragen hatte und ein neues Leck darstellte. Hoffnungen, dass das Tropfen bei Motorbetrieb irgendwann von alleine aufhoeren wuerde bewahrheiteten sich leider nicht und wir beschlossen, noch einmal zu kranen, um die Dichtung zu tauschen.

Am Dienstag hatten wir einen Termin bei ‘Carenage’ in Raiatea, einem – wie sich herausstellte – hochgradig chaotischen Verein. Die Werft teilte uns mit, wir sollten um 8 Uhr fertig sein, meldete sich dann bis 10 nicht mehr und rief dann ploetzlich, wir sollten sofort hereinkommen. Wir waren schon halb in der engen Betonbucht, als zwei Arbeiter heranschlenderten und uns mit Gesten anwiesen, wieder herauszufahren, ohne Erklaerung warum und was sie wollten. Rueckwaerts aus der Bucht zu manoevrieren und im engen Kanal zwischen Felsen und einer Eisenschiene umzudrehen war hochgradig riskant. Wir mussten eine Muring aufnehmen, waehrend das Echolot 0.0 unterm Kiel anzeigte und erstaunt zusehen, wie noch zwei weitere Boote gekrant wurden, bevor wir drankamen. Dann war es allerdings Mittag und die Arbeiter schlenderten zur Pause (no stress, you good, ok?).
Erst um 2 Uhr Nachmittag war Pitufa endlich draussen und Christian und Adrian (unser ‘privater’ Mechaniker segelte extra wegen uns nach Raiatea…). Dieses Mal ging alles einfacher, sie hatten ja in Technimarine ausfuehrlich die Arbeit an der Welle geuebt… Gestern Mittag waren sie schon fertig und um 2 waren wir wieder im Wasser. Wir waren mehr als nervoes: was, wenn die Welle wieder tropfen wuerde?? Gluecklicherweise blieb alles trocken und es scheint, als ob wir jetzt wieder sorgenfrei Cruisen koennen. Was fuer eine Erleichterung.

Den Rest des gestrigen Tages verbrachten wir damit, den Werftdreck abzuputzen, die Bilge mit Suesswasser zu waschen und zu trocknen und die Moskitos, die als blinde Passagiere mitgefahren waren, vom Boot zu jagen. Heute wollten wir wieder nach Tahaa, ein paar Urlaubstage sind faellig ;-)

2014
10
Jul

Unsere ersten Eindruecke von Tahaa

…sind sehr positiv. Die hohen Inseln, Motus und das Aussenriff erinnern an die Isle Gambier und der relaxte Lebensstil ist genau unser Ding.

Gestern haben wir in der tief eingeschnittenen Haamene Bucht geankert, wo das Wasser zwar etwas trueb ist, aber der Rundumblick auf die gruenen Huegel und die ruhige Ankerbucht machen das wett. Nach Einbruch der Dunkelheit lockten uns Trommeln und Gesaenge an Land (Dinghis koennen bequem an einem Schwimmsteg geparkt werden) und wir spazierten mitten in eine Generalprobe der Tanzgruppe von Haamene vor der Kirche. Es war ein ziemliches Spektakel, das alle Doerfler anzog (viele hatten ihre eigenen Sessel mit, weil nicht alle auf den bereitgestellten Baenken Platz fanden) und wir wurden eingeladen uns dazu zu setzen. Das Alter der Taenzer variierte mehr als in den Gruppen, die wir zuvor gesehen hatten und wir waren ueberrascht, dass schon zehnjaehrige Jungs und Maedls ihre Hueften schwingen und die Knie wackeln wie die Grossen.
Das Tanzen und Singen wurde durch viele Reden unterbrochen (alle in Tahitienne, keine in Franzoesisch!) und dauerte bis etwa 11 Uhr. Es war um so viel mitreissender und echter als die sterile Vorstellung in Tahiti und wir werden versuchen, am Wochenende in den Hauptort Patio zu fahren, wo ‘unsere’ Gruppe sich mit jenen der anderen 7 Doerfer messen wird ;-)

Heute haben wir das Dinghi wiederum am Schwimmsteg gelassen und sind ueber dicht bewaldete Huegel auf dem ‘chemin traversier’ (eine Forststrasse ueber die Insel) an die Nordkueste nach Patio gewandert. Wir brauchten fuer die Inselueberquerung etwa 3 Stunden und wir planten wieder einmal eine Rueckkehr per Autostopp. Auch dieses Mal dauerte es ewig, bis wir wieder zurueck bei Pitufa waren, aber aus ganz anderen Gruenden als in Moorea. Die Leute sind hier sehr gewillt, Autostopper mitzunehmen, nur fahren fast keine Autos. Von den 4 Autos, die vorbeikamen, blieben alle 4 stehen und nahmen uns mit. Leider wollten alle nur eine kurze Strecke fahren und am Ende brauchten wir 4 Autos und einige Gehstrecken dazwischen, bis wir die kaum 20 km beisammen hatten ;-)

2014
08
Jul

Raiatea und Tahaa

Sonntag in der Frueh haben wir uns auf den Weg Richtung Raiatea gemacht, um sicherzustellen, dass wir die Insel nach einer naechtlichen Ueberfahrt waehrend Tageslicht erreichen wuerden (120 Seemeilen). Erst waren wir im Lee von Tahiti, ohne Wind aber mit konfusen Kreuzseen wie ueblich im Kanal zwischen Tahiti und Moorea. Nach einer Stunde setzte dann starker Wind ein und wir hatten eine schnelle, aber unangenehm rollige Ueberfahrt.
Wir passierten Huahine bei Sonnenaufgang und erreichten das Aussenriff von Raiatea um 10 Uhr.
Nachdem die Buckelwalsaison gerade beginnt, hofften wir auf eine Begegnung mit einem dieser Riesen, hatten aber kein Glueck.
Wir zogen wie ueblich eine Schleppleine nach, fuer die sich am fruehen Morgen ein Thunfisch interessierte. Wir sahen ihn zweimal hochspringen (ein dicker, durchaus schmackhaft aussehender Kerl), aber er riss sich los und Pitufa bleibt (vorerst) ein vegetarisches Boot.

Die Zwillingsinseln Raiatea und Tahaa liegen geschuetzt hinter einem gemeinsamen Aussenriff mit kleinen Sandmotus und einer tiefen, schiffbaren Lagune dahinter. Wir ankern jetzt hinter einem kleinen Motu mit einer huebschen Aussicht auf die zwei hohen Inseln. Sie sind dicht bewaldet, aber nicht so steil und spektakulaer wie andere Gesellschaftsinseln.

2014
06
Jul

Heiva in Tahiti

Letztes Jahr besuchten wir das polynesische zweiwoechige Kultur- und Tanzfestival auf den Gambier, wo nur zwei Tanzgruppen teilnahmen, aber es war jeden Tag etwas los, das ganze Dorf kam zu den Essensstadeln und alles war gratis. Natuerlich war alles in kleinem Massstab, aber das ist bei nur 1000 Einwohnern und einer Handvoll Touristen klar.

Heuer in Tahiti erwarteten wir ein Riesenspektakel, aber scheinbar ist abgesehen von den teuren Veranstaltungen im Stadion nicht viel los. Vielleicht haben wir auch einiges verpasst, weil beide Ankermoeglichkeiten um Papeete weit ausserhalb der Stadt liegen und man nicht unbedingt mitbekommt, was vor sich geht.

Gestern hatten wir dann Tickets fuer eine Abendshow: anfangs waren wir etwas enttaeuscht, weil die Zuschauer weit weg von den Taenzern auf Tribuenen sitzen und nicht herumwandern duerfen. Die erste Gruppe war auch nicht besser als jene auf den Gambier. Die zweite Gruppe bestand dann aber aus professionellen Taenzern, sie haben letztes Jahr gewonnen und werden wohl auch heuer gewinnen. Diese Show war wirklich beeindruckend und die 18 Euro pro Ticket wert!

2014
06
Jul

Erledigungen in Tahiti

… scheinen manchmal schier unmoeglich und sind meist extrem frustrierend. Jeder weiss, dass er ein Monopol auf was immer er macht hat und wir verbringen Tage damit, Leute nachzulaufen und ihnen unser Geld anzudrehen. Die letzte Werft in der wir waren, war extrem unfreundlich und dreckig (Technimarine in Papeete) also wollten wir fuer die nunmehr anstehenden weiteren Reparaturen nicht mehr dort kranen. Die andere Werft im Sueden Tahitis (TNC in Port Phaeton) war allerdings weder per E-Mail noch Telefon erreichbar, interessant, oder? Am Ende machten wir einen Krantermin in Raiatea auf der Nachbarinsel.

Ein anderes gutes Beispiel ist der Rigger (Api yachting): Pitufa braucht ein paar neue Riggteile und wir besuchten den Rigger in seinem Loft Anfang Juni. Er wies uns an ein E-Mail mit Details zu schreiben und versprach alles innerhalb von 3 Wochen zu organisieren. Es kam nie eine Antwort auf unser Mail, er hob sein Telefon nicht ab und kam uns schliesslich mit lahmen Ausreden (was, ihr habt mein email nicht bekommen??) Jetzt haben wir endlich ein Angebot bekommen, aber leider bestellt er nur nach der Zahlung von 60 % Kaution (mehr als 1000 Euro). Er hat allerdings nur ein polynesisches Bankkonto (unsere Bank hat nicht einmal ein Internetformular fuer so eine Transaktion) oder akzeptiert Cash. Natuerlich hat er das nicht erwaehnt, als wir letzte Woche fast taeglich in der Stadt waren, sondern rueckte mit der Info erst heute (Samstag) heraus. Dummerweise muessen wir morgen nach Raiatea, weil spaeter in der Woche der Wind dreht. Die einzige Moeglichkeit war somit noch schnell zu seinem Shop zu fahren – leicht gesagt, die Marina vor der wir ankern ist kilometerweit ausserhalb der Stadt, Busse fahren sporadisch, beim Autostoppen weiss man nie wie lange man steht. Am Ende dueste Christian die 5 Meilen entlang der Lagune in die Stadt, eine epische Reise in unserem kleinen Dingsi.
Jetzt ist die Anzahlung geleistet, bleibt abzuwarten wie lange die Bestellung dauert…

Older posts «

» Newer posts