deen

2018
08
Apr

Fehlstart

Gestern sah das Wetter gewittrig aus, aber nach einem letzten Blick auf den Wetterbericht, beschlossen wir trotzdem wegzufahren. Wir hatten schon einen ganzen Tag mit Vorbereitungen verbracht (es dauert immer endlos, bis Pitufa nach so langer Zeit wieder seeklar ist). Wir segelten mit einem Squall hinaus, aber sobald der vorbei gezogen war, schaukelten wir ganz ohne Wind herum. Nach einer Stunde beschlossen wir, dass der Törn so keinen Sinn macht und segelten mit dem nächsten Squall zurück nach Taravai.

Es ist das erste Mal, dass wir wieder umkehren, nachdem wir schon losgestartet sind, aber wir wollten keinesfalls zu den Tuamotus motoren.

2018
31
Mar

Spätsommer

Wir haben gerade anderthalb eher frustrierende Wochen hier in der Ankerbucht vor der Hauptstadt Rikitea verbracht. Wenn nur 1 von 3 Internetoptionen von Zeit zu Zeit funktioniert (den Vini Wifi-hotspot gibts scheinbar nicht mehr und Internet via Mobiltelefonnetzwerk funktioniert auch nur sporadisch) wird Organisieren und Bestellen zur Herausforderung, aber letztendlich haben wir alles geschafft.

Auf der positiven Seite: wir haben ein paar schöne Wanderungen im Spätsommerwetter unternommen und es sogar noch einmal auf den Mt. Mokoto hinauf geschafft. Wir haben uns mit lokalem Gemüse eingedeckt und gestern, als beide Versorgungsschiffe hier waren, auch noch ein paar importierte Sachen eingekauft.

Jetzt sind wir startbereit für die Tuamotus, aber es ist bis zum Ende der Vorhersageperiode kein Wind in Sicht, somit werden wir das ruhige Wetter noch bei den äußeren Inseln der Gambier genießen.

2018
30
Mar

Die Perlfarmen im Gambier Archipel werden immer mehr zum Hindernis für Segler

In den letzten Jahren scheint das Motto auf den Gambier “Jedem seine eigene Perlfarm” zu sein. Viele neue Lizenzen wurden ausgegeben und die Veränderungen sind klar ersichtlich. Nicht nur wurden viele bestehende Perlfarmen massiv ausgebaut, sondern auch unzählige neue, kleinere Installationen wurden in der Lagune verteilt (und der Trend geht weiter). Einige dieser neuen Anlagen gehören Ein-Mann-Betrieben, denen das notwendige Know-How und Material fehlt. Das Resultat sind mangelhaft geplante und ausgeführte Bojenfelder, die immer mehr zum Navigationshindernis werden.

Dieses Jahr sind uns einige Felder und einzelne Zeilen aufgefallen,
die nur teilweise oder gar nicht mit Bojen auf der Oberfläche markiert sind. Solche Installationen unter der Wasseroberfläche bleiben in der Anfahrt so lange unsichtbar, bis sich das Boot schon direkt über ihnen befindet und es zu spät für eine Kurskorrektur ist

Eine korrekt angelegte Installation ist klar mit Bojen markiert und die horizontalen Verbindungslinien liegen so tief (etwa 5 m), dass man gefahrlos darüber hinweg segeln kann. Leider kann man sich darauf nicht mehr verlassen. Dieses Jahr haben wir Installationen mit langen, an der Oberfläche schwimmenden Seilen, Bojen unter Wasser und Verbindungsseile in für die Navigation hinderlichen Tiefen gesehen. Wir haben unseren Propeller beim Zusammentreffen mit einer solchen Anlage auf dem Weg von der Westseite Akamarus nach Rikitea auf der Position 23° 09.519′ S, 134° 56.366′ W beschädigt. Eine unmarkiertes Bojenbündel in etwa 1 – 1,5 m Tiefe schrammte erst am Kiel entlang, traf den Propeller (der sich nicht einmal drehte) und verbog ein Blatt.

Die sicherste Lösung für Jachten wäre natürlich Bojenfelder ganz zu umfahren. Ohne Endmarkierungen ist es leider unmöglich festzustellen, wo ein Korridor zwischen ihnen wäre. Unser Rat an Cruiser zur Verringerung des Kollisionsrisikos lautet daher: Wenn man voraus eine Boje sieht, sollte man auf sie zusteuern und sie dann knapp passieren. Diese Taktik ist sicherer, als mittig auf den scheinbar freien Raum zwischen Bojen zuzuhalten, weil dort untergetauchte Bojen oder Leinen lauern könnten.

Wir rechnen damit, dass sich die Situation in den nächsten Jahren weiter verschärfen wird, weil die Perlfarmindustrie rapid expandiert. Viele neue Bojenfelder werden auftauchen und es ist zu erwarten, dass einige davon mangelhaft ausgeführt sein werden. Weiters steht zu befürchten, dass viele kleinere Unternehmer bald wieder das Interesse verlieren werden und ihre Anlagen dann nicht mehr erhalten. Wir werden uns also zunehmend mit aufgegeben, auseinander fallenden Anlagen verstreutem Perlfarmmüll auseinander setzen müssen. Nur strengere Auflagen könnten hier Abhilfe schaffen.

2018
14
Mar

Entspanntes Fliegen

Heute hat meine Mom ihre Rückreise nach Österreich begonnen. Wir haben Pitufa direkt vor dem Flughafengebäude geankert, sind mit dem Dinghy hingedüst, haben das Gepäck eingecheckt und sind dann noch einmal zum Boot zurück, wo wir in Ruhe Mittag gegessen haben und dann war noch Zeit eine Runde zu schwimmen. Erst als das Flugzeug gelandet war, sind wir wieder mit ihr zurück gefahren. Die Sicherheitsprozedur hier beschränkt sich darauf, dass eine freundliche Dame die Passagiere fragt, ob sie gefährliche Güter eingepackt haben und es gibt nicht einmal einen Zaun um die Rollbahn. Wenn alle Flughäfen so gemütlich wären, könnte Fliegen Spass machen ;-)

Leider ist nur der erste Abschnitt nach Tahiti so entspannt, morgen beginnt dann der 26 Stunden Marathon via LA und Paris nach Wien…

2018
06
Mar

Kunstgalerie

Andere Mütter mögen sich an weißen Sandstränden an der Lagunenseite von Motus erfreuen, meine bevorzugt die rauhe Ozeanseite. Gestern haben wir einen Spaziergang entlang der Außenseite von Puaumu (dem Motu im Norden der Gambier wo wir grad ankern) gemacht, wo die Ozeanwellen ans Außenriff tosen. Dort gibts keinen Strand, sondern man geht über Brocken zerbrochener Korallen, die bei vergangenen Stürmen hinauf geschleudert wurden. Ich fühlte mich wie in einer Kunstgallerie, während meine Mutter jede einzelne dieser natürlich geformten Skulpturen bewunderte (nein, wir sind nicht weit gekommen, aber ja, wir hatten viel Spaß ;-) .

Jedes abgebrochene Stück einer Tisch-, Hirn- oder Geweihkoralle hat wirklich seine eigene einzigartige Schönheit und ein Spaziergang auf dem schmalen Streifen Land zwischen der geschützen Lagune und dem gewaltigen Ozean macht einem die Kraft der Natur bewusst. Die Menge an Plastikmüll, die angespült auf dem Riff liegt, gibt der Erfahrung aber eine bittere Note und zeigt wie wenig die Menschheit Mutter Natur respektiert.

2018
02
Mar

Muttchenbesuch

Ich bin vor 2 Wochen nach Tahiti geflogen, um meine Mom dort am Flughafen abzuholen. Nach 3 intensiven Einkaufstagen (10x Autostoppen an 3 Tagen…) sind wir gemeinsam zu den Gambier zurück geflogen. Nachdem sie sich vom Jetlag erholt hatte (eine Hitzewelle hat beim Aklimatisieren nicht grad geholfen) hat sich mein Muttchen jetzt gut eingelebt und genießt die abwechslungsreiche Natur hier. Sie verbringt den halben Tag im Wasser der türkisen Lagune, aber irgendwie haben wir sie noch nicht dazu überreden können, den Kopf unter Wasser zu stecken, um die Fischis noch besser zu sehen ;-)

2018
27
Feb

Article about our passage from Tonga to Tahiti in Ocean7 magazine


Birgit Hackl, Christian Feldbauer: Ostwärts über den Pazifik, OCEAN7 02 (März/April) 2018, p. 24–28

2018
10
Feb

Superschönes Sommerwetter

In den letzten zwei Wochen hat sich einmal mehr gezeigt, dass die Gambier-gInseln einfach der angenehmste Platz sind, um die Zyklonsaison zu verbringen. Eine Konvergenzzone hängt westlich von uns und bringt Tiefs mit hässlichem Wetter zu den Cooks, den Gesellschaftsinseln, den Australs und sogar den Tuamotus. Während die armen Leute dort bei Starkwind im Regen sitzen, haben wir hier perfektes Sommerwetter.

Wir haben diese ruhige Zeit mit dunkelblauem Himmel, leichter Brise und fast keinem Schwell genutzt, um eine Ecke des Gambier-Archipels zu erkunden, in die wir es bisher noch nie geschafft haben: die Inselchen Kamaka, Makaroa und Manui ganz im Süden der Lagune. Nachdem das Barriereriff im Süden meterhoch überspült ist, kommt jedes Mal, wenn tief unten in den brüllenden 40ern und heulenden 50ern ein Tief vorbei zieht, der Schwell fast ungebremst in die Lagune. Deshalb ist ein Anlanden bei diesen, schroffen, vulkanischen Inseln nur während ganz ruhiger Perioden möglich.

Am Weg nach Süden ankerten wir neben Makaroa und machten im kristallklaren Wasser an einem unberührten Riff einen beeindruckenden Tauchgang. Dann ankerten wir vor dem einzigen Sandstrand der Inseln bei Kamaka und fuhren mit dem Dingi zur Nachbarinsel Manui, wo wir noch einmal tauchen gingen. Unsere Freunde auf SY Pakia Tea sind Meeresbiologen und Tauchlehrer, somit profitierten wir von ihrer Erfahrung und Expertenmeinung zum Zustand der Korallen, die hier geschwächt, aber trotzdem noch in recht guter Verfassung scheinen.

Alle drei Inselchen sind unbewohnt (der Besitzer von Kamaka, der dort lebte ist kürzlich gestorben und die anderen zwei Inseln sind zu schroff zur Besiedelung) und vor kurzem wurden Programme zur Ausrottung von Ratten und Ziegen durchgeführt, um sie wieder attraktiver als Nistgebiete für Seevögel zu machen. Wir haben uns sehr gefreut, Feenseeschwalben, Noddies, Tropikvögel, Ibisse, Fregattvögel und sogar Rotfuß- und Weißbauchtölpel in den Felsen und auf den Bäumen zu sehen. Am Abend, wenn die Vögel heimkommen und es sich für die Nacht bequem machen, tönt eine Kakophonie von Rufen über die Inseln. Einfach toll, so eine Wildnis nur wenige Meilen von der Hauptstadt Rikitea zu finden :-)

2018
28
Jan

New article in Ocean7 magazine


Birgit Hackl: Brillen für die Salomonen, OCEAN7 01 (Jänner/Februar) 2018, p. 40–43

2018
28
Jan

Article on Fishing in All-at-Sea magazine

Birgit Hackl: Simple Fishing and Canning Tips, All At Sea Caribbean, January 2018, p. 28–32. Free download from allatsea.net.

2018
20
Jan

Suche nach dem Leck

Als wir gestern direkt außerhalb des südlichen Barriereriffs der Gambier waren (alle Segel oben, 6 Knoten Fahrt, 2 Angelleinen draußen), ging plötzlich der Wasseralarm in der Bilge los. Bodenbretter heraus reissen – Finger in die Brühe stecken – kosten –
Frischwasser – uff! Also keine unmittelbare Gefahr, aber trotzdem nicht grad toll mit einer Bilge voller Wasser anzukommen. Wir segelten über das südliche Barriereriff und fast auf dem gleichen Kurs durch die Lagune zum hübschen Motu Tauna am östlichen Außenriff.

Zusätzlich zum üblichen Aufräumprogramm (Segel verstauen, Boot entsalzen, etc.) mussten wir noch die Bilge trocknen bevor’s dann endlich eine Flasche Sekt und Tapas gab.

Heute Morgen ging die Suche nach dem Leck in unserem Frischwassersystem los. Wir putzten die Bilge ausführlich, verglichen die Lage von trockenen und nassen Kammern und versuchten den Schuldigen zu finden. Erst verdächtigten wir den Wassermacher, aber bald hatten wir den Aluminiumtank eingekreist (ja, genau den, den wir letztes Jahr mühevoll repariert haben). Wir überlegten die Salonbank abzubauen und den Tank zu öffnen, aber dann kontrollierten wir noch den Entlüftungsschlauch, der in einem Kastl endet und wirklich, einige Sachen dort drinnen waren nass. Unser Hauptlagerraum (etwa ein Kubikmeter Dosen und ähnliches) liegt unter diesem Kastl, somit räumten wir auch das aus und trockneten alle Vorräte. Jetzt schauen wir weiter nach Tropfen und hoffen, dass wir das Leck entlarvt haben. Nicht die ideale Art den ersten Tag nach einem Törn an einem schönen, türkisen Ort zu verbringen ;-)

2018
18
Jan

Schräges Leben

Vorgestern ist der Nordwestwind eingeschlafen und später ist der Wind dann aus Ost neu aufgekommen (anstatt des versprochenen Südost). Wir sind somit seitdem so hart am Wind wie nur möglich unterwegs und kämpfen darum, unseren direkten Kurs zu den Gambier zu halten. Das Leben spielt sich grad eher auf den Wänden ab, so stark krängt das Boot. Am Nachmittag kommen wir an!

2018
16
Jan

Fisch!

Normalerweise graut uns auf Törns vor wenig Wind, weil wir dann in konfusen Seen mit flappenden Segeln rollen. Dieses Mal haben sich Wind und Meer gemeinsam langsam beruhigt, somit gleitet Pitufa heute auf einer glatten See mit nur 8 Knoten Brise schön dahin. Es ist sonnig, kein Wolkerl am Himmel und die See hat diese ganz besondere Schattierung von blau, so dunkel, dass sie fast schon lila aussieht (aus irgendeinem Grund sehen wir diese Farbe nur südlich von 20 Grad S).

Gestern sind wir unter ähnlichen Bedingungen ganz langsam gesegelt, als ein 1,5 m Mahi-Mahi anbiss: 5 Uhr am Nachmittag und nur 3,5 Knoten Geschwindigkeit – so viel zur Theorie, dass Fisch in der Dämmerung bei hohen Geschwindigkeiten beißen.
Wir haben eine STunde gebraucht, bis der arme Kerl am Achterdeck zerlegt war (wir brauchten einen Hammer, um das Messer durch die Wirbelsäule zu bringen, brrrrrrrrrr) und heute werd ich noch ein paar Stunden in der Küche damit verbringen, die Steaks in haut- und grätenfreie Stücke zu zerlegen. In Sojasauce eingelegt halten diese eine Woche im Kühlschrank, somit werden wir wohl etwa die Hälfte des Fischs innerhalb dieser Zeit essen. Die andere Hälfte werden wir im heute abend im Druckkochtopf in Gläsern einkochen.

2018
15
Jan

Nordwestbrise

Die Nordwestbrise bläst uns stetig auf einem gemütlichen Kurs Richtung Gambier. Sonne, ruhige See – bis auf den Umstand, dass wir noch keinen Fisch gefangen haben, ist das bisher ein wirklich perfekter Törn.

2018
14
Jan

Gemütlich unterwegs

Wir haben jetzt etwas weniger Wind, aber wir fahren immer noch mit 4 Knoten, also kein Grund zum Beschweren! Noch 388 Seemeilen

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