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2016
12
Oct

Segeln mit Katze – ein Resümee nach 5 Jahren Cruisen

Als wir vor 5 Jahren von Europa lossegelten, machten wir uns Sorgen, wie es Leeloo, unserer Schiffskatze, auf langen Törns gehen würde, ob wir Probleme beim Einklarieren bekommen würden, ob wir wohl überall Katzenfutter kaufen könnten, etc. etc.
Obwohl Leeloo schon 11 Jahre alt war, als wir auf unser Boot umzogen, passte sie sich schnell an die neuen Lebensumstände an. Eine Schiffskatze macht das Cruisen ein wenig komplizierter, weil man das Boot nicht einfach in einem Hafen lassen kann, um landeinwärts zu reisen, oder um zwischendurch nach Hause zu fliegen (außer man findet einen Katzensitter), aber die Gesellschaft unseres pelzigen Crewmitglieds entschädigt uns für diese kleinen Unannehmlichkeiten. In den meisten Ländern interessieren sich die Behörden nicht für Haustiere, solange diese am Boot bleiben, aber einige wenige Destinationen haben wir von unserem Reiseplan gestrichen, weil sie einfach zu umständliche Vorschriften haben (Neuseeland, Australien, etc.).

Hier ein kurzes Resümee unserer Erfahrungen mit dem Reisen in Gesellschaft einer Schiffskatze:

Sicherheit

In letzter Zeit haben wir online einige Artikel gelesen, die sehr fragwürdige Rosskuren anpreisen. So heißt es, man soll Katzen regelmäßig ins Meer werfen, damit sie lernen, wie man an Bord klettert oder wie man ihnen Schwimmstunden mit fest angezogener Schwimmweste gibt.
Solche Aktivitäten sind vielleicht für einen hyperaktiven, jungen Kater lustig, sollten aber keinesfalls als Empfehlungen für alle Katzen gegeben werden. Eine sensible Katze würde durch so eine raue Behandlung traumatisiert, könnte leicht das Vertrauen in ihre Familie verlieren und zu verängstigt werden, um sich überhaupt noch auf Deck zu trauen. Außerdem neigen Katzen zu Nierenproblemen und ein ordentlicher Schluck Seewasser beim Sturz ins Wasser, bzw. die verschluckte Salzdosis beim anschließenden Putzen ist sicher nicht gesund. In vielen Atollen des Südpazifik kreisen außerdem gern Riffhaie ums Boot und da könnte ein schwimmender Fellball leicht als Haiköder missverstanden werden.

Wir haben noch bevor die Katze an Bord kam rund ums Boot ein Netz gespannt, das sie auffangen würde, falls sie ins Rutschen kommt, dann haben wir Leeloo das ekelige Wasser neben dem Boot gezeigt und sie ist in 5 Jahren nicht ein einziges Mal ins Wasser gefallen oder gar gesprungen.
Katzen können im Notfall instinktiv schwimmen, es ist also unnötig, ihnen Kraulen oder Brustschwimmen beibringen zu wollen. Wenn das Boot keine Badeleiter hat oder die Katze nicht gut mit Leitern zurecht kommt, macht es durchaus Sinn, einen dicken Tampen vom Deck ins Wasser hängen zu lassen, der als Notaufstieg dienen würde. Als Training genügt es aber, die Katze vom Dingi aus über das Seil klettern zu lassen.

Wir haben für Leeloo Geschirr und Leine gekauft, bevor wir losgesegelt sind, aber glücklicherweise ist sie zu vorsichtig, um bei rauem Wetter auf Deck zu gehen, somit mussten wir sie nie unter Deck sperren, oder sie mit dem Geschirr sichern.
Anfangs haben wir versucht, sie auf Landausflüge mitzunehmen, aber diese Exkursionen waren ihr zu stressig, sie sprang ins Dingi zurück und jammerte laut, dass sie nach Hause wollte. Für abenteuerlustige Katze sind Strandspaziergänge aber sicher lustig, somit ist ein Geschirr samt Leine eine sinnvolle Anschaffung.

Vor Überfahrten packen wir immer einen wasserdichten Notfallspack und daneben steht ein Drybag in den wir im schlimmsten Fall der Fälle die Katze stopfen könnten, bevor wir das sinkende Schiff verlassen müssten.

Ein katzenfreundliches Boot

Man muss nicht viel Geld ausgeben, um ein Boot katzengerecht zu machen, denn schon ein paar simple Dinge machen das Bordleben für Samtpfoten angenehmer und komfortabler.
- Wir haben in die Niedergangsbretter eine Katzenklappe eingebaut, somit kann Leeloo auch wenn wir an Land sind auf Deck gehen und muss nicht im stickigen, heißen Innenraum sitzen.
- Katzen rollen sich gern in sicheren Verstecken zusammen (besonders wenn das Boot schaukelt), somit stehen einige Schachteln herum, die Leeloo als Lotsenkojen dienen.
- Unter der Sprayhood steht ein Topf mit Gras, an dem Leeloo knabbert, wenn sie ein Fellball im Magen drückt. Anfangs kauften wir Säckchen mit Katzengras, aber das ist Leeloo zu grob und außerdem musste man es alle paar Wochen neu ansähen. Am Ende haben wir auf den Marquesas einfach einen Fleck Gras aus einem Rasen ausgestochen und der gedeiht seit 3 Jahren im Topf hervorragend.
- Leeloo liebt es zu kratzen und sich durchzustrecken, somit liegen zwei Kratzbretter auf Deck, an denen sie ihre Krallen mit Vorliebe schärft. Dank dieser Bretter bleiben die Möbel verschont und wir müssen ihr auch die Krallen nicht stutzen – sie nutzt sie selbst beim Kratzen ab.
- Pitufa hat eine steile Leiter mit 7 Stufen den Niedergang hinunter. Raufklettern ist kein Problem, aber beim Abstieg springt Leeloo die letzten paar Stufen, somit haben wir einen weichen Teppich hingelegt, um ihre ältlichen Bandscheiben zu schonen.

Gesundheit

In Europa gibt’s in jeder Stadt einen Tierarzt und auch in Mittel- und Südamerika fanden wir Veterinäre wenn wir sie brauchten (Leeloo bekam in Suriname und Panama Impfungen), aber im Südpazifik ist die tierärztliche Versorgung sehr schlecht. In Tahiti gibt’s jede Menge Tierärzte und auch in Raiatea und Huahine gibts Praxen, aber auf den Gambier, Marquesas und Tuamotus findet sich kein einziger Tierarzt.
In Tonga ordiniert einmal jährlich ein Team aus Neuseeland und in Fidschi sollte es Tierärzte geben (dort waren wir aber noch nicht). Es macht deshalb Sinn die wichtigsten Katzenmedikmente (Antibiotika, Schmerzmittel, etc.) in der Bordapotheke zu haben. Wichtig sind auch die Kontaktdaten eines Tierarztes des Vertrauens, den man im Notfall nach Medikmenten und Dosierungen für die vorliegenden Symptome fragen kann. Viele Medikamente für Menschen funktionieren in entsprechend niedriger Dosierung für Katzen (Leeloo bekommt Stugeron gegen Seekrankheit und Metoclopramid/Paspertintropfen bei Magenproblemen), aber man soll nie ohne vorheriges Nachfragen solche Medikamente anwenden, denn manche sind für Tiere schädlich oder sogar tödlich.

Futter

Sogar in abgelegenen Gebieten findet man in manchen Minimärkten Tierfutter meist billiger Marken, aber wenn man eine heikle Mieze wie unsere hat, sollte man hochwertiges Katzenfutter aufstocken, wenn immer man es findet. Unsere Katze liebt Fisch, somit ist sie nach einem Fang Thunfisch oder Mahi-Mahi einige Tage auf Fischdiät.

Bürokratie

Innerhalb der EU ist Reisen mit Katze kein Problem (man sollte sich aber einen internationalen Impfpass mit regelmäßigen Tollwutstempeln und einen von einem EU-Labor ausgestellten Titernachweis zulegen), aber sobald wir in die Karibik kamen, begannen wir die Katze beim Einklarieren zu deklarieren. Wir hatten nie Probleme mit den Behörden (in Suriname, Tobago, Grenada, Bonaire, Curacao, Kolumbien und Panama). 2012 war auch Galapagos noch kein Problem, das könnte sich aber mittlerweile geändert haben. Französisch Polynesien ist insgesamt sehr locker, was Bestimmungen betrifft. Hier ist das Importieren nach 6 Monaten Quarantäne an Bord (Zeit auf See zählt) nur eine Formalität, die mit ein wenig Papierkram und Gebühren schnell erledigt ist. Wenn die Katze an Bord bleibt, ist kein Import notwendig.
Auf den Cook-Inseln (Beamte kommen an Bord) wurde uns nur gesagt, dass die Katze an Bord bleiben muss und in Niue (man trifft die Beamten am Dock) war’s das gleiche. Wir hatten auch über Tonga ähnliches gelesen, doch die Quarantänedame machte plötzlich Probleme, drohte mit regelmäßigen Inspektionen und Käfigverwahrung (in Tonga gibt’s nicht einmal einen Tierarzt…), doch im Endeffekt wurde aus den Drohungen nichts und wir konnten Leeloo ohne Inspektionen an Bord behalten.

Fotos von unserer Schiffskatze:

Segeln mit Katze

Leeloo ist von Anfang an auf unserer Reise mit dabei. Hier sind ein paar Schnappschüsse der letzten 5 Jahre.

(30 Fotos)

Unsere Publikationen zum Thema Cruisen mit Katze:


Birgit Hackl: Cruising with Cats, All At Sea Caribbean, December 2013, p. 42–44. Free download from allatsea.net.


Birgit Hackl, Christian Feldbauer: Mit Leeloo um die Welt, OCEAN7 06 (November/Dezember) 2012, p. 62–64. download PDF (in German only)


Birgit Hackl: Kleine Mieze auf großer Fahrt, Geliebte Katze 02 (Februar) 2016, p. 74–77.

2016
06
Oct

Pitufa.at jetzt Mobile-friendly!

Pitufa.at war bis jetzt nicht gerade sehr brauchbar auf kleinen Bildschirmen, wie z.B. auf Smart-Phones. Jetzt aber, nach einigen Veraenderungen der Darstellung, solltet ihr unsere Seite auch unterwegs anschauen koennen. Pitufa.at ist endlich Handy-gerecht!

2016
27
Sep

Photos of our trip eastward, part 3

Ostwärts, Teil 3: Rarotonga (Cook Inseln)

Unser letzter Stopp auf dem Törn nach Osten war Rarotonga, die Hauptinsel der Cook Islands. Rarotonga hat ein Saumriff, aber die schmale Lagune ist zu seicht für Segelbote. Wir blieben eine Woche im Hafen von Avatiu.

(35 Fotos)

2016
27
Sep

Unser Törn ostwärts von Tonga nach Tahiti: Zusammenfassung

Wenn andere Cruiser von unserer Reise von Tonga nach Tahiti Richtung Osten hörten/lasen, reichten die Reaktionen von Horror bis Bewunderung. ‘Ihr fahrt in die falsche Richtung!’ Als Segelschiffe noch die einzige Transportmöglichkeit für Waren und Personen über die Ozeane darstellen, segelten sie auch zu allen Jahreszeiten in alle möglichen Richtungen, aber es scheint, dass während der letzten Jahrzehnte unter Cruisern ein Konsens festgelegt wurde, dass Segeljachten niemals gegen den Passtwind reisen können (das liegt vielleicht an Bibeln wie Jimmy Cornell’s ‘World sailing routes und Seminaren für Puddle Jumper). Die Leute meinten, dass wir die ganze Zeit hin und her gegen den Passat aufkreuzen würden. Ja, wir segelten die meiste Zeit hart am Wind, aber das Leben an Bord erscheint uns auf einem krängenden Boot mit konstantem Segeldruck sogar angenehmer, als das ewige Rollen bei Vorwindkursen. Großteils versuchten wir, während Süd- und Nordwindphasen Ostmeilen zu machen. Der Wi
nd dreht in dieser Gegend immer dann herum, wenn ein Trog vorbeizieht und wenn die SPCZ (South Pacific Convergence Zone) über dem Südpazifik hängt, geschieht das etwa einmal pro Woche.

Unser System war simpel: wir segelten los, sobald der Wind begann sich zu drehen und versuchten den Schutz einer Insel zu erreichen, bevor der Ostpassat wieder einsetzte. Zwischen Tonga und Tahiti liegen zahlreiche Inseln, die meisten davon haben nur auf der Westseite offene Ankerplätze/Bojenfelder und diese sind geradezu ideal, um Ostwinde auszusitzen.

Tongatapu nach Niue:
Am 10. August begannen wir den ersten Abschnitt von Tonga weg in sehr rauem Wetter mit 25 bis 30 Knoten SSO Wind, während der nächsten zwei Tage drehte der Wind auf SO, es blies aber immer noch mit 20+, Pitufa machte Etmale um die 120 Seemeilen und wir erreichten Niue nach anderthalb Tagen. Wir verbrachten 5 Tage dort und nutzten die Zeit, um Teile der Insel zu erkunden, die uns beim ersten Stopp entgangen waren. (320 Seemeilen Luftlinie, 322 gesegelte Meilen).

Niue zum Beveridge Reef:
Am 16. August drehte der Wind auf ONO (das Bojenfeld in Niue wird bei Nordkomponente im Ostwind schon ungemütlich) und wir segelten wieder los, kreuzten einmal auf, dann drehte der Wind auf NO, wir segelten O und erreichten das Beveridge Riff mit der letzten Brise vor einer zweitägigen Flaute. Perfekt! (135 Seemeilen Luftlinie, 155 Seemeilen gesegelt)

Beveridge Reef nach Palmerston:
Am 20. August drehte der Wind auf SW, somit segelten wir auf einem SO-Kurs los. Wir wußten noch nicht, welche der Cook Inseln wir anlaufen würden, aber sie sind so praktisch weitgestreut, dass man sicher sein kann, eine zu treffen. Im Endeffekt wurde es Palmerston und wir blieben eine Woche (285 Seemeilen Luftlinie, 305 gesegelte Seemeilen).

Palmerston nach Rarotonga:
Am 30. August behauptete das Grib File eine Winddrehung auf NO und wir segelten los, aber der Wind blieb einen ganzen Tag auf O (manchmal sogar OSO) und wir wurden zu weit nach Süden gedrückt. Am nächsten Tag kam der Dreher endlich und wir erreichten Rarotonga nach 3 Tagen. Wir blieben 1 Woche in der Hauptstadt der Cooks (Luftlinie 270 Seemeilen, 281 gesegelt).

Rarotonga nach Tahiti:
Der fünfte und letzte Abschnitt hätte eigentlich einfach sein sollen, weil der Kurs hinauf nach Nordosten schon bei Südostpassat möglich ist. Leider blieb der Wind zwei Tage auf NO (manchmal ONO) und wir kreuzten einmal auf, dann drehte er auf N und erstarb zu einer Brise (wir motorsegelten deshalb zwei Tage). In dieser Zeit machten wir genug Meilen nach O, sodass wir dann einen Nordkurs nach Tahiti setzen konnten als der Passat aus O wieder stark einsetzte. Mit einem Stopp bei den Austral Inseln (wir segelten an Maria und Rimatara vorbei) hätten wir uns die zwei Tage motoren ersparen können… (7 Tage unterwegs, Luftlinie 620 Seemeilen, 780 gesegelt).

Im Endeffekt brauchten wir für den gefürchteten Törn in die ‘falsche Richtung’ 5 Wochen, 3 davon verbrachten wir aber vor Anker/an Bojen vor hübschen Inseln. Wir segelten ca. 340 Extra-Seemeilen im Vergleich mit der Luftlinie von 1500 Seemeilen (Tongatapu direkt nach Tahiti). Wir mussten nur zweimal kreuzen, die restliche Zeit drehte der Wind immer so, dass er uns in einer Kurve an unser Ziel brachte. Wir hatten an 5 Tagen mehr als 20 Knoten Wind und an 4 Tagen weniger als 10 (davon motorsegelten wir an zweien), die restliche Zeit waren wir bei idealen 10 bis 20 Knoten Wind unterwegs und machten Etmale um die 120 Seemeilen. Wir sind froh, dass unser Boot gut am Wind segelt, Pitufa schlug sich tapfer, aber gegen Ende der Reise machte sich trotzdem Verschleiß am Material bemerkbar (durchgescheuerte Schoten, etc.).

2016
26
Sep

So viel zu tun…

Im Moment sind unsere Tage einfach nicht lang genug, um alles zu erledigen was ansteht. Nach dem langen Trip braucht Pitufa so einiges an Aufmerksamkeit. Der Boiler tropfte und Christian entfernte ein durchgerostetes Heizelement (gefolgt von einer Bilgeputzaktion, weil gleich zweimal je 25 Liter Frischwasser in den Motorraum abgelassen werden mussten). Gestern war ein neunstündiger Pfaff-Tag (so heißt unsere Nähmaschine), weil wir fast alle Nähte vom Lazybag nachnähen mussten und ein paar Stellen bekamen Verstärkungen aufgenäht.

Heute Morgen brachten wir unseren gebrochenen Baum (4,5 m) mit dem Dingi (2,7 m) zu einer Werkstatt und fuhren deshalb schon um 7 Uhr los, weil frühmorgens noch Flaute herrscht. Wir kamen auch gut an, sie versprachen bis morgen eine Alu-Platte aufzuschweißen, dann mussten wir noch einkaufen und als wir die Rückfahrt angingen, blies es schon aus allen Rohren. Stellt euch ein kleines Dingi vor, dass gegen 25 Knoten Wind und anderthalb Meter hohe, steile Wellen ankämpfen muss. Es sind nur anderthalb Meilen von der Stadt zu unserem Ankerplatz, aber als wir ankamen waren wir komplett durchnässt und das Dingi voller Wasser. Glücklicherweise hatten wir an Dry-Bags gedacht und somit blieben die Rucksäcke und die Einkäufe trocken… Das war unsere zweitschlimmste Dingifahrt bisher. Die schlimmste fand auf genau derselben Strecke vor zwei Jahren statt, als unser altes Dingi in der Stadt zerdrückt wurde und wir lediglich mit Luft im Aufblaskiel beinah sinkend retour
fuhren.

2016
25
Sep

Photos of our trip eastward, part 2

Ostwärts, Teil 2: Palmerston (Cook Inseln)

Wir blieben eine Woche auf diesem interessanten Atoll. Die meisten der 57 Einwohner sind Nachfahren von William Marsters und seinen 3 polynesischen Frauen. Ankommende Jachten werden von einer Gastfamilie willkommen geheißen und ins Inselleben integriert.

(50 Fotos)

2016
24
Sep

Photos of our trip eastward, part 1

Ostwärts, Teil 1: Tonga, Niue, Beveridge Reef

Im August 2016 entschieden wir uns von Tonga zurück nach Tahiti zu segeln. Wir nutzten drehende Winde durchziehender Tröge um in kurzen Etappen von Insel zu Insel ostwärts zu hüpfen.

(20 Fotos)

2016
16
Sep

Pitufas Windatlas und Windrosen-Browser

Hier findet sich unser Atlas vorherrschender Ozeanwinde!

Als praktische Alternative zu Pilot-Charts bietet unsere Seite einen interaktiven Windatlas und Windrosen-Browser. Anders als klassiche Pilot-Charts basiert dieser Atlas auf Satellitendaten (gleichförmig gemessen, unbefangen), ähnelt insofern also Jimmy Cornell’s Ocean Atlas (der ist aber in Papierform und teuer…). Wir visualisieren weltweite Ozeanwinddaten vom SeaWinds Scatterometer an Bord des QuikSCAT Satelliten monatlich gemittelt über 10 Jahre. Daten von Climatology of Global Ocean Winds—COGOW.

2016
16
Sep

Pitufa zurück in Französisch Polynesien

Nach einem kurzen Ausflug weiter nach Westen (Tonga, Niue und die Cook-Inseln) ist Pitufa wieder zurück in Französisch Polynesien.

2016
16
Sep

Zurück in Tahiti

Letzte Nacht haben wir Tahiti um 1 Uhr früh nach einem sehr rauen Ritt mit 20 bis 30 Knoten Ostwind erreicht. Im Lee der großen Insel beruhigten sich See und Wind gleich und nachdem die Nacht mondhell war, entschlossen wir uns im Dunkeln durch den Pass südlich der Marina Taina zu fahren. Sogar mit GPS Spur und blinkenden Markierungsbojen ist so eine Nachteinfahrt mit Brechern auf beiden Seiten aufregend… Wir ankerten gleich im nächsten Becken südlich der Marina, versuchten schnell zumindest das Cockpit und Achterdeck zu entsalzen (Leeloo war natürlich schneller als wir und joggte gleich glücklich rund ums Deck und sprang aufs Bimini), öffnete eine Flasche Sekt und genossen den superruhigen Lagunenankerplatz. Sooo schön, wenn das Boot endlich wieder still steht!

2016
14
Sep

Grau und grauslich

Es schaut so aus, als ob diese Reise so endet, wie sie vor etwas mehr als einem Monat begonnen hat: squally, windig, regnerisch, grau und grauslich. Wir wollen uns aber nicht beschweren, zwischendurch hatten wir viel Glück mit dem Wetter. 97 Seemeilen bleiben so wie die Feenseeschwalbe fliegt! Endlich fliegen wir auch so direkt wie die Vögel… Wir haben genug Ostmeilen gemacht als wir noch konnten und können jetzt geradewegs nordwärts nach Tahiti in Ostwinden düsen.

2016
14
Sep

Motor aus!

Nach fast zwei Tagen segeln wir endlich wieder. Was für eine Erleichterung, den lärmenden Motor auszuschalten und nur dem Gurgeln der Wellen am Rumpf und dem wohlbekannten Knarren der Schoten und Blöcke zu lauschen. Der Wind ist derzeit noch eine Brise, die See ist glatt und wir genießen diese perfekten Segelstunden – bald legt der Wind wieder zu und dann stampfen wir in die Wellen.

Wir haben die Flaute genutzt, um den Wassermacher ausgiebig laufen zu lassen, das Boot durchzputzen und -lüften (alle Luken waren offen), ein paar Wartungsarbeiten und kleine Reparaturen zu machen (das schlagende Schot des kaputten Gennakers hatte eine Anschlussbox eines Solarpanels zerschlagen, die Christian klebte und wieder versiegelte und nachdem die Tube schon offen war, machte ich gleich das Silikon im Bad noch neu – was soll man auch sonst auf einem Törn machen?). Heute Morgen haben wir den Dieselstand überprüft und 50 Liter aus Kanistern nachgetankt – nur um auf Nummer sicher zu gehen, jetzt ist der Tank wieder mehr als halb voll.

Leeloo hasst den lauten Motor und war viel im Cockpit. Sie wollte sogar aufs Deck spazieren, aber während er ersten rauhen Tage dieses Abschnitts war das Deck ständig von Wellen überspült und dementsprechend salzverkrustet, also keine Chance auf ein Sonnenbad für sie, aber wie erklärt man das einer hochgradig gelangweilten und überaus sturen Katze…

173 Seemeilen wie der Weißbauchtölpel fliegt!

2016
13
Sep

Motorsegeln

Wir vermeiden es wenn immer zu möglich zu motoren, weil es eine Verschwendung von Diesel ist, der Lärm unter Deck ohrenbetäubend wirkt und der Motor das Boot aufheizt. Im Moment ist der Wind sehr leicht (etwa 8 Knoten), was genug wäre, um das Boot langsam in Bewegung zu halten, somit würden wir normalerweise den Motor nicht starten. Allerdings zeigen die Grib files anstatt der versprochenen Südostwinde jetzt für morgen einen einsetzenden Ostwind, der am Mittwoch stärker wird und am Donnerstag dann auf Nordost dreht. Das heißt, wir müssen Tahiti vor diesem Dreher erreichen und somit müssen wir uns vorerst mit dem dröhnenden Yanmar arrangieren. 270 Seemeilen wie die Eilseeschwalbe fliegt!

2016
12
Sep

Quirliger Ozean

Heute hatten wir einen superschönen Leichtwindsegeltag mit ruhiger See, kleine Fischis sprangen herum, große Fischis hinterher und Seevögel bedienten sich am Fischbuffet. Wir hatten auch Glück und fingen in dem Getümmel ebenfalls einen Thunfisch. Viel zu oft fühlen wir uns auf offener See wie in einer leblosen Wüste, da war der heutige Tag eine tolle Abwechslung. Leider riss unser altersschwacher Gennacker heute kurz nach dem Setzen der Länge nach durch (ein lang erwarteter Verlust), somit waren wir sehr langsam unterwegs (3 bis 4 Knoten). Das letzte grib file droht mit Nordostwind anstatt dem versprochenen Südostwind, den wir brauchen um nach Tahiti zu kommen (genau, das liegt nämlich im Nordosten…). Wir haben heute Nachmittag schon Guides und Satellitenbilder der Iles Australes durchgeschaut – für alle Fälle…

2016
11
Sep

Erholsames Segeln

Während der Nacht hat der Wind auf Nord und dann sogar Nordwest gedreht, ist aber leicht geblieben, somit hatten wir eine sehr ruhige, erholsame Nacht mit nichts zu tun als Audio-Bücher hören, Schokopudding mampfen und hie und da einen Kontrollblick zu machen. Maria, die westlichste der Australinsel liegt nördlich von unserem Kurs, wir sind also offiziell zurück in Französisch Polynesien. 400 Seemeilen wie die Noddy-Seeschwalbe fliegt bleiben noch!

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