deen

2015
30
Sep

El Niño

Seit Beginn des Jahres sprechen Experten von zunehmenden El Niño Bedingungen und auch wir haben dies immer wieder im Blog erwähnt. Für jene, die mit dem Begriff nicht allzuviel anzufangen wissen, haben wir hier eine kleine Zusammenfassung geschrieben.

El Niño (spanisch “das Christkind”, wegen dem Auftreten des Phänomens rund um die Weihnachtszeit in Südamerika so benannt) entsteht dann, wenn sich die Atmosphäre und die Meeresoberfläche im äquatorialen Pazifik stärker als gewöhnlich erwärmt.

Bei Normalbedingungen beträgt die Wassertemperatur zu Weihnachten im Pazifik vor Indonesien 28 °C, die vor der Küste Perus dagegen nur 24 °C. In starken El Niño Jahren ist die Temperatur um mehr als 2 °C höher.

Durch die Passatwinde steigt vor Peru kühles Tiefenwasser auf und bewirkt den Humboldtstrom, eine kalte, nährstoffreiche Strömung, die die südamerikanische Küste hinauf nach Norden zieht. Bei starken El Niño Bedingungen wird der kalte Humboldtstrom allmählich schwächer und kann im Extrem ganz aufhören.

Normalerweise strömt warmes Oberflächenwasser im Pazifik westwärts. Bei starkem El Niño kehrt sich dieser Prozess durch eine Verschiebung der Windzonen um. Der Ostpazifik vor Südamerika erwärmt sich, während vor Australien die Wassertemperatur absinkt.

Man nimmt an, dass El Niño ein natürliches, zyklisches Klimaphänomen ist. Wahrscheinlich wird dieses aber durch den Treibhauseffekt und die Klimaerwärmung verstärkt.

Das El Niño Phänomen beeinflusst global die Wettermuster: Tropische Wirbelstürme treten häufiger und mit noch mehr Zerstörungskraft auf (die höheren Temperaturen versorgen sie mit mehr Energie). Auf den Galápagos-Inseln, an der süd und nordamerikanischen Westküste kommt es zu starken Regenfällen und Überschwemmungen, der Regenwald im Amazonasgebiet leidet dagegen unter Trockenheit. In Südostasien und Australien kommt es durch den fehlenden Regen zu Buschfeuern und riesigen Waldbränden. Während es in Ostafrika mehr Regen gibt, ist es in Südafrika deutlich trockener.

Das Ausbleiben des nährstoffreichen Humboldtstroms trifft die Tierwelt vor der südamerikanischen Küste und vor Galapagos fatal: durch das Absterben des Plankton kommt die Nahrungskette zum Erliegen, Massensterben von Fischen, Seevögeln und Robben sind die Folge. Durch die hohen Wassertemperaturen sterben Korallen in Seichtwasserbereichen ab (Korallenbleiche).

Für uns im tropischen Südpazifik bedeuten El Niño Bedingungen, dass sich vorherrschende Wettermuster näher Richtung Äquator verschieben. Das gilt auch für die Südpazifische Konvergenzzone, die typischerweise südöstlich ausgerichtet somit auch weiter nach Osten bis nach Französisch Polynesien reicht. In der Konvergenzzone bilden sich Wolken, Squalls und Tiefdruckgebiete (Tröge). In der Zyklonsaison können so auch leicht Wirbelstürme weiter östlich als normal entstehen. Das Zyklonrisiko für das ansonsten als sicher geltende Französisch Polynesien steigt somit. Besonders die Gesellschaftsinseln, westliche Tuamotus und Australinseln wurden in vorherigen starken El Niño Jahren von Wirbelstürmen heimgesucht.
In der Nähe der Konvergenzzone kommt das übliche Ost-Passatwindmuster zum Erliegen. Wir wollen uns Phasen mit Nord- und gar Westwinden zum ostwärts Segeln zu Nutze machen bevor die Zyklonsaison im November beginnt.

2015
30
Sep

Invasion

Als wir in Bora Bora ankamen, lagen schon zwei Kreuzfahrtschiffe, die regelmäßig die Runde um Fr. Polynesien machen (die Wind Spirit und die Paul Gauguin) in der Lagune vor Anker. Diese Schiffe überragen die Dörfer und Segelyachten und scheinen auf so kleinen Inseln merkwürdig fehl am Platz. Die Paul Gauguin fuhr bald wieder ab und wir trauten am nächsten Morgen unseren Augen kaum, als wir die neue Nachbarin der Wind Spirit (134 m) sahen, die diese wie einen Zwerg erscheinen ließ: die Radiance of the Sea ist 293 Meter (nicht Fuß!) lang und bietet 2.500 Passagieren und 850 Crewmitgliedern auf 12 Decks Platz. Es ist schwer vorstellbar, wie die lokalen Touranbieter mit so einem Ansturm zurecht kommen.

Als wir den Beibooten zusahen, die schwer beladen zwischen dem Schiff und dem Dock hin und her düsten, beschlossen wir, ein Programm fernab der üblichen Sightseeing Route anzugehen und machten uns zu einer Wanderung auf den Kamm südlich der großen Vulkane gleich hinter unserem Ankerplatz auf. Es war eine anstrengende Tour über rutschige Hänge und durch teilweise dichtes Unterholz, aber am Ende schafften wir es auf einen Gipfel mit einer schönen Aussicht über die glitzernde Lagune. Von unserem luftigen Aussichtspunkt bestaunten wir den Jubel und Trubel weit unter uns: die Küsten und Motus sind mit Hotels verbaut, Bungalowkolonien wachsen wie Schwammerl über die Lagune, geführte Wassermoped Gruppen flitzen über die Lagune und Ausflugsboote schwojen über den Schnorchelspots, wo Fische durch regelmäßiges Füttern angezogen werden.

Als wir verschwitzt, zerkratzt und schlammig zum Pier zurück kamen, hatten gerade einige Tourbusse ihre Passagiere dort abgeladen und die schossen emsig Fotos von der Bucht mit der hübschen Pitufa im Vordergrund und Christians Unterwäsche, die fröhlich am Achterdeck auf der Wäscheleine im Wind flatterte.

2015
30
Sep

Entspanntes Leichtwindsegeln nach Bora Bora

Am Sonntag hatten wir einen wunderschönen Segeltag mit glatter See (so ruhig haben wir den Pazifik noch selten gesehen) und einer leichten Südsüdwestbrise, die gerade ausreichte um Pitufas Gennaker fliegen zu lassen. Wir waren seeehr langsam unterwegs (7 Stunden für nur 25 Seemeilen;-)), aber wir hatten keine Eile und genossen das friedliche Dahingleiten, bei dem sogar Leeloo den Tag ausgestreckt im Cockpit verbringen konnte. Wir erwogen kurz gleich weiter zu den Tuamotus zu segeln, entschlossen uns dann aber für einen Stopp in Bora Bora, dessen einzigartige Silhouette mit den steilen, schwarzen Klippen der zwei vulkanischen Gipfel Pahia und Otemanu uns schon den ganzen Tag angelockt hatte.

2015
30
Sep

Wieder gen Osten

Nachdem die Zyklonsaison langsam näher kommt, machen wir uns wieder auf den Weg ostwärts. Nach den Gesellschaftsinseln wollen wir ein oder zwei Atolle der Tuamotus besuchen, bevor’s dann wieder weiter zu den Marquesas geht.

2015
24
Sep

Mantarochen

Wir haben uns zu einem Bojenfeld gleich neben dem Pass verlegt, wo sich eine Mantarochen-Schutzzone befindet. Die großen Rochen kommen angeblich täglich hierher, um sich von Putzerfischen bei der Körperpflege helfen zu lassen. Leider war die Sicht unter Wasser eher schlecht, deshalb sahen wir beim Schnorcheln nur schemenhaft die Silhouetten der Rochen weit unter uns in etwa 10 m Tiefe. Wir holten somit unser Tauchzeug heraus und tauchten zum Grund ab. Nach etwa 10 Minuten Herumsuchen im trüben Wasser fanden wir einen Korallenkopf, wo sich gerade ein kleiner Manta putzen ließ. Er glitt nach einer Weile davon, nur um in Begleitung von 5 großen Freunden wieder zurückzukommen :-)
Was für eine Erfahrung, wenn 2 bis 4 Meter breite Tiere elegant auf ihren schwarz-weißen Schwingen um einen herum gleiten. Sie sind scheinbar an Taucher gewöhnt, kamen auf Armeslänge heran und inspizierten uns neugierig mit ihren weit auseinanderliegenden Augen.
Leider sind auch hier in Maupiti die Korallen in sehr schlechtem Zustand und Touristenboote drängeln sich in der Schutzzone. Man kann nur hoffen, dass die Mantas auch zukünftig noch zu ihren Putzstationen kommen werden.

2015
24
Sep

Immer was los

Wir sind erst anderthalb Wochen in Maupiti, aber es fühlt sich viel länger an, weil wir so viel erlebt und erledigt haben. Wir sind um die Insel spaziert (nur etwa 2 Stunden auf der einzigen Straße), sind mit dem Kajak zu den Nordmotus gepaddelt und dann weiter zum süßen kleinen Flughafen (es gibt keinen Zaun und keine Wartehalle, dafür einen schönen weißen Strand und Picknickbänke im Schatten von Bäumen), sind zu den Klippen, die über dem Dorf thronen gewandert und sind nach diesem Konditionsaufbau dann letztendlich den höchsten Berg der Insel angegangen. Der Weg ist klar markiert und Seile helfen an den steilsten Stellen, wo ein wenig Felsklettern angesagt ist. Wir haben uns einen kühlen Tag mit Südwind ausgesucht, waren am Gipfel aber trotzdem durchgeschwitzt und ziemlich fertig. Der Ausblick über die winzige Lagune mit ihrem türkisen Wasser und den hübschen Motus war die Anstrengung aber absolut wert.

Das Cover für unser Dingi wächst auch stetig weiter. Wir verwenden eine robuste Lastwagenplane, die mit Klettverschluss am Dingi befestigt wird (die Streifen werden an die Plane genäht und ans Dingi geklebt). Wir haben mittlerweile den schwierigen, runden Bugbereich in winzigen, maßgeschneiderten Streifen geschafft. Die geraden, langen Seitenteile erfordern dann hoffentlich nicht ganz so viel Tüftelei ;-)

2015
19
Sep

Photos of Huahine

Huahine

Huahines Landschaft ist zwar nicht so spektakulär als die von Moorea oder Bora Bora, aber es ist eine nette kleine Insel mit guter Infrastruktur und freundlichen Bewohnern. Wir haben im August 2015 drei entspannte Wochen dort verbracht.

(39 Fotos)

2015
14
Sep

Maupiti

Gestern sind wir bald in der Früh von Bora Bora los und hart am Wind in einem leichten Nordwestwind motorgesegelt. Der Pass von Maupiti ist eng (nur etwa 50m), seicht und hat wegen hoher Brandung auf beiden Seiten, brechenden Wellen im Pass und starker Strömung einen schlechten Ruf. Wenn eine hohe Dünung die Lagune auffüllt, kann das Wasser nur durch diese schmale Öffnung abfließen und das Resultat sind Strömungswirbel und stehende Wellen. Auf dem Satellitenbild das wir schon vorher downgeloaded hatten, sieht der Pass wie ein Wildwasserbach im Gebirge aus, wo man eventuell Weißwasserrafting mit dem Kajak, aber sicher nicht mit einem Segelboot erwägen würde…

Wir hatten aber den richtigen Tag ausgesucht und bei der ruhigen See gestern (Schwell nur 1 m) war es kein Problem, Pitufa gegen 2 Knoten Strömung durch den Pass zu navigieren. Nach dem Bauchweh und Schwitzen bei der Anfahrt waren wir fast enttäuscht – aber nur fast ;-)

Maupiti ist ein Miniaturparadies 25 Seemeilen westlich von Bora Bora. Die Lagune hat nur 4 Seemeilen Durchmesser, die hohe Hauptinsel hat 11 Quadratkilometer (1 200 Leute leben entlang der Küste), der höchste Berg ist auch nur 380 m hoch, wirkt auf der winzigen Insel aber schroff und eindrucksvoll. Entlang der Nordseite der Lagune zieht sich ein fast durchgehendes Motu und links und rechts vom Pass im Süden befinden sich 2 weitere kleine Motus. Im Moment liegen wir an einer Boje neben dem hübschen Hauptort Vaiae und es gibt kaum andere Ankerplätze, weil die Lagune so seicht ist. Bei den geringen Distanzen werden wir eher mit Kajak, Dingi und per pedes auf Erkundungen gehen.

2015
13
Sep

Inselhüpfen durch die Gesellschaftsinseln

Die meisten Cruiser auf dem Weg nach Westen und hunderte Charterboote aus Tahiti und Raiatea besuchen die Iles sous le Vent der Gesellschaftsinseln in Tageshüpfern von Huahine nach Raiatea und Tahaa (nur etwa 20 Seemeilen), weiter nach Bora Bora (weitere 15 Seemeilen) und einige fahren dann weiter nach Maupiti (25 Seemeilen). Wir vermeiden Tagesetappen normalerweise, weil die Vorbereitungen dafür genauso aufwändig sind wie für lange Strecken (Dingi und Kajak die Luft auslassen und auf Deck verzurren, alles auf und unter Deck sichern, die Katze unter Drogen setzen, damit sie nicht seekrank wird, etc.) und das alles zahlt sich nur für einen Tag nicht aus. Wir überlegten deshalb, Raiatea und Tahaa (dort waren wir letztes Jahr lange) und Bora Bora (ist für Massentourismus und private Strände und Motus berüchtigt) ganz auszulassen und direkt nach Maupiti zu segeln. Das Problem mit Maupiti ist, dass es einen schmalen, schwierigen, nach Süden offenen Pass hat, der nur in ruhigen Bed
ingungen und ohne Südschwell schiffbar ist. Segeln und ruhige Bedingungen ist ein Widerspruch in sich und jetzt im Winter kommt fast immer hoher Schwell aus Süd herauf, somit beschlossen wir letztendlich den Törn in drei Tagesetappen aufzusplitten, wie alle anderen auch.

Am ersten Trip von Huahine nach Raiatea am Donnerstag hatten wir starken Südostwind von der Seite und einen schnellen, aber rauhen Ritt auf dem wir gerade vor Raiatea einen Bonito fingen. Dann sind wir durch den weiten Pass auf der Ostseite von Raiatea gesegelt (mit den Brechern links und rechts und hohen Wellen von achtern trotz der Breite ganz schön beeindruckend…). Dann gings unter Segeln weiter durch die glatte Lagune hinauf zur Schwesterinsel Tahaa, wo wir die Nach in Tapuamu verbrachten (wo wir letztes Jahr eine schwitzige Woche mit Dengue-Fieber erlebten). Der nächste Tag begann regnerisch und mit dunklen Squalls, wir sind aber trotzdem losgefahren und unter Schmetterling (das Großsegel auf der einen Seite, das Vorsegel ausgebaumt auf der anderen) mit böigem Wind von hinten nach Bora Bora. Wiederum spannte die Angelleine kurz vor dem Pass ruckartig und Christian konnte einen Gelbflossenthunfisch an Bord ziehen. Der breite Pass war kein Problem, trotz 2 Knoten Gegenst
römung und einer heulenden Katze zwischen den Füßen der Steuerfrau – Leeloo hatte das Fischblut gerochen und verlangte lautstark nach Thunfischsashimi.

Heute genießen wir einen Tag in der türkisen Lagune von Bora Bora. Wir haben grad im klaren, ruhigen Wasser den Propeller geputzt und später werden wir ein paar Gläser Fisch im Druckkochtopf für Tage mit weniger Angelglück einkochen (sooo viel einfacher im ruhigen Boot vor Anker…). Falls die Dünung morgen wie vorhergesagt unter einen Meter geht, werden wir mit Leichtwind aus Nord nach Maupiti motorsegeln, wenn es zu rauh bleibt, erkunden wir ein wenig mehr von Bora Bora.

2015
09
Sep

Wale!

Von Juni bis Oktober migrieren Buckelwale in die Tropen, wo die Weibchen in den geschuetzten Lagunen gebaeren. Wir hatten heuer Glueck und haben viele dieser beeindruckenden Wesen von Ankerplaetzen in Tahiti und noch mehr hier in Huahine gesehen. Gestern schwamm eine Gruppe von drei Walen (2 Erwachsene und 1 Baby) durch den Pass in die Lagune vor Fare und nachdem wir direkt an der Kante des sandigen Riffsockels neben dem Pass ankern, kamen sie nur wenige Meter neben Pitufa vorbei. Am Funk war viel los, weil Crews von ankernden Booten andere verstaendigten, damit sie das Spektakel in direkter Naehe nicht verpassten. Alle staunten ehrfuerchtig von ihren Decks obwohl gleichzeitg mit den Walen ein Squall herangezogen war und 2 Dingies brummten heran, hielten aber einen respektvollen Abstand zu den Riesen. Wir trauten unseren Augen kaum, als ein grosser Katamaran mit vollem Speed durch den Pass hereinkam und direkt in die Gruppe fuhr, ohne auch nur die Geschwindigkeit zu verringern. Die Wale tauchten sofort ab, aber als sie wieder herauf kamen, folgte ihnen der Kat gleich wieder und scheuchte sie so aus der Lagune. Fuer uns war dieses verantwortungslose Verhalten absolut unverstaendlich, da man annehmen sollte, dass Leute die hier cruisen (oder chartern) zumindest ein generelles Umweltbewusstsein haben sollten.

(click for larger picture)

2015
28
Aug

Mehr von Huahine

Wir sind jetzt seit anderthalb Wochen in Huahine und es gefaellt uns richtig gut. Das Tempo hier ist langsam, nur etwa 6000 Insulaner leben in kleinen Doerfern rund um die Zwillingsinseln Huahine Nui und Huahine Iti (Gross- und Klein-Huahine liegen so dicht beisammen, dass sie mit einer kurzen Bruecke verbunden sind), aber die Hauptstadt Fare ist gross genug, um Annehmlichkeiten wie Radverleihe, einige Roulottes (Lieferwagen als Restaurants), einen grossen Supermarkt, Gemuesestandln mit lokalen Produkten und sogar eine Bar mit Happy Hour zu bieten. Es gibt ausserdem ein grosses Aerztezentrum, einen Zahnarzt(!) und sogar einen Tierarzt(!!!) auf dem winzigen Huahine. Man sieht recht viele Touristen, aber die meisten wohnen in kleinen Pensionen und bis jetzt haben wir nur ein groesseres Hotel mit Bungalows auf der Lagune entdeckt. Es sind auch mehr Jachten als erwartet hier, aber scheinbar sind noch einige Puddle Jumper auf dem Weg nach Westen hier haengen geblieben und vom nahegelegenen Raiatea kommen einige Charterkatamarane herueber.

Die erste Woche ankerten wir vor der Hauptstadt Fare und nach zwei Monaten Tahiti, in denen unser Fitnessprogramm sich aufs Schleppen von Einkaufssaecken beschraenkte, waren wir froh um die Gelegenheit fuer Wanderungen zu nahegelegenen Kultstaetten (Marae) und Radausfluege (schwitzend und schnaufend versteht sich). Der Ankerplatz auf einer Sandbank vor der Stadt in tuerkisem Wasser war recht huebsch, aber wegen der starken Stroemung zu den Paessen hin (die Duenung fuellt die Lagune auf und das Wasser fliesst stetig durch den Pass hinaus) stand Pitufa meist seitlich oder mit dem Heck zum Wind (und waehrend ein paar Fronten auch zum Regen) — nicht sehr gemuetlich.

Wir entschieden uns deshalb einen besser geschuetzten Platz zu suchen und hoben den Anker in der Erwartung eines gemuetlichen Segeltags vor dem Wind innerhalb der Lagune suedwaerts entlang der Westkueste. Scheinbar bedingt Huahines Geografie aber Duesen ueber die Kaemme hinweg, somit hatten wir statt ruhiger Bedingungen auf der Leeseite heftige Boeen aus den Buchten raus und motorten bald gegenan in einen verstaerkten Suedostwind von bis zu 35 Knoten. Schraeg…

Weil die Lagune generell tief mit sehr seichten Riffsockeln ist, hat die jachtfreundliche Commune von Huahine freie Muringbojen ausgelegt. Wir haben uns einige davon auf dem Weg nach Sueden angesehen, aber alle waren den Boeen und wiederum der starken Stroemung ausgesetzt und sahen wenig einladend aus. Am Ende fanden wir einen geschuetzten Platz in der huebschen Haapu-Bucht gleich neben dem gleichnamigen Dorf. Hier ist keine Stroemung somit steht Pitufa wieder brav im Wind.

Mariela, die freundliche Ladenbesitzerin hier in Haapu, reserviert uns jeden Morgen ein Baguette, hat angeboten Besorgungen in Fare zu erledigen und hat sogar zwei Raeder fuer uns organisiert. Leider hat eins davon nach wenigen Kilometern den Geist aufgegeben, Mariela ist uns aber als Pannendienst zu Hilfe gekommen. Als naechstes empfahl sie uns einen Wanderweg auf den Berg gleich hinter dem Dorf, nicht ohne zu betonen, dass sie selbst noch nie oben war. Als wir den unglaublich steilen, rutschigen Weg hinaufkletterten war uns klar warum, wir gaben aber nicht auf und wurden mit einem tollen Ausblick von einem felsigen Picknickplatz ueber die Bucht hin belohnt :-)

2015
16
Aug

Angekommen in Huahine

Der Wetterbericht sagte 11 bis 16 Knoten aus Suedost voraus, was sich hervorragend liest, aber in Wirklichkeit mussten wir erst 3 Stunden durch konfuse Seen motoren, um aus Tahitis Windschatten herauszukommen, bis endlich eine Brise einsetzte (Hurrah, setzt die Segel!), die uns bald darauf wieder verliess. Stundenlang schuettelte die schlagende Genua Pitufa mit einem melodischen WA-WA-WUMM!, das durchgelattete Grosssegel antwortete mit einem masterschuetternden BAMM! und Pitufas Crew litt mit ihr. Gegen Mitternacht setzte dann endlich richtiger Wind ein, der uns durch immer noch hohe, unregelmaessige Wellen zu unserem Ziel schob, das wir mit etwas Verspaetung am Nachmitttag erreichten.

2015
15
Aug

… los!

Es sind nur 100 Seemeilen von Papeete nach Huahine, somit fahren wir am Nachmittag los, um morgen frueh anzukommen.

2015
13
Aug

Auf die Plaetze, fertig…

Endlich haben wir unser gesamtes Klumpert beisammen und koennen Papeete den Ruecken kehren! Nachdem wir 2 Monate auf unsere Dingiteile warten mussten (die Gummiteile des Dingi, das wir letztes Jahr hier bei Sin Tun Hing gekauft hatten waren nach wenigen Monaten durchgerissen und wir wollten statt der zum Tragen viel zu schwachen Seile lieber Tragegriffe) bekamen die Griffe ohne weitere Diskussion ueber Garantie oder Reparatur vor Ort (nicht sehr praktisch fuer Cruiser, das Dingi in der Werkstatt zu lassen und zum Boot zurueck zu schwimmen…).
Im Moment zieht eine Front ueber Tahiti, aber es sieht so aus, als ob wir ab Morgen guten Segelwind bekommen :-)

2015
07
Aug

Haben unsere Polynesische Stempel

Als die ersten Entdecker auf den Polynesischen Inseln ankamen, waren sie von den ‘Bildern’ fasziniert, die die Einheimischen auf dem ganzen Koerper unter der Haut trugen. Die Matrosen wollten bald auch solche Koerperverzierungen und das Polynesische Wort ‘tatau’ (bzw. ‘tatu’ in den Marquesas) wurde als ‘tattoo’ und Taetowierung in die europaeischen Woerterbuecher aufgenommen. Die Missionare missbilligten tataus (genau wie alle anderen traditionellen Riten), aber im Revival der Polynesischen Kultur der letzten Jahrzehnte, wurde auch die alte Kunst des Taetowierens wieder populaer. Heute tragen fast alle Polynesier hier in Fr. Polyn. stolz ihre Kunstwerke auf der Haut und nachdem wir diese mehr als zwei Jahre bewunderten, konnten wir auch nicht mehr widerstehen und gingen zu einem renommierten Tattoo-Studio hier in Papeete.

Tagaloa Tattoo (www.tagaloatattoo.com) hat einen guten Ruf bei den Einheimischen, Auszeichnungen von Conventions zieren die Waende, bis zu vier Tattookuenstler gleichzeitig arbeiten an grossflaechigen Tattoos im traditionellen tahitianischen und marquesianischen Stil. Wir machten einen Termin mit Kalio (dem Chef), der uns erst nach unserem Leben fragte, unsere Motivvorschlaege bedachte und dann direkt auf der Haut zu zeichnen begann, die Linien immer wieder perfektionierte und dann die detailreichen Symbole hinzufuegte – die Reise, die See, die Sonne, Mut, Staerke, Schutz und Treue. Die eigentliche Stecharbeit war dann schnell gemacht und wir waren endlich voll ‘papeetisiert’ (so nennt man hier normalerweise Boote, die vorschriftsgemaess importiert wurden…).


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