deen

2012
16
May

160 Seemeilen vor Bonaire

Wir segeln mit 6 Knoten auf einem jetzt relativ ruhigen Meer dahin und halten etwa 25 nm Sicherheitsabstand zu den Venezolanischen Antillen. Eigentlich wollten wir diese Inseln genauer erkunden, aber jede Menge Berichte + Gerüchte von Piratenüberfällen in der Gegend in der letzten Zeit haben uns abgeschreckt. Wir wollen kein Risiko eingehen. Nachdem bis Bonaire nur noch 160 nm von ca. 400 nm bleiben, hoffen wir morgen noch vor Einbruch der Nacht anzukommen (falls der Wind ein wenig auffrischt…).

2012
15
May

Wir segeln wieder westwärts

Wir verließen Grenada gestern abends mit dem Ziel Bonaire. Die ersten paar Meilen nicht viel Wind, aber jetzt geht’s schön dahin. Es ist eine ziemlich rollige Fahrt, da die Wellen von seitlich hinten kommen.

2012
10
May

Unser Werftaufenthalt

Nach einem Jahr im Wasser hatte Pitufa dringend einen neuen Anstrich Antifouling noetig, das Hempel Alusafe, das wir in Kroatien aufgebracht hatten, wurde mit dem Getier in karibischen Gewaessern absolut nicht fertig (obwohl wir woechentlich Muscheln und Algen manuell abschabten). Ausserdem wollten wir checken, warum unsere Lenkung immer steifer wurde. Auf der Atlantikueberfahrt quietschte sie schon so furchteinfloessend, dass wir uns nicht mehr viel weiter wagen wollten, ohne den Grund herauszufinden. Wir verglichen also Werftpreise in Grenada, den ABC Inseln und Kolumbien und entschieden uns schliesslichen zum Kranen in der Grenada Marine in St. David’s Harbour im Suedosten von Grenada. Diese bietet nicht nur vernuenftige Preise, sondern erlaubt Yachties auch, selbst am eigenen Boot zu arbeiten. Grenada Marine stellte sich als Gluecksgriff heraus, weil wir am Trockenen bald viele weitere Probleme entdeckten. Hier gibt es naemlich versierte Handwerker in verschiedensten Fachgebieten, die alle Arbeiten professionell erledigten.

Wir hoben Pitufa am 17. April 2012 aus dem Wasser und begannen sofort die Arbeiten an unseren beiden Hauptprojekten: Ruder und Antifouling. Um das Ruder abnehmen zu koennen, musste Christian erst den Skeg abmontieren – keine leichte Aufgabe, wenn die Bolzen hinter einer dicken Schicht Filler versteckt sind.

Nachdem er die Bolzen mit der Flex ausgegraben hatte, ging der Skeg relativ leicht runter, doch der Ruderschaft steckte so fest im Lager, dass schwerwiegende Massnahmen noetig waren. Nach einem halben Tag Haemmern, Schieben und Ziehen war es endlich herunten und das Problem wurde sichtbar: ein aufwaendiges, doppeltes, selbstausrichtendes Rollenlager. Der Chef der Mechaniker fand schnell eine einfachere, stabiliere Loesung: Delrin Lagerbuechsen. Das Heraushebeln des alten Lagers erforderte aber noch einmal einiges an Brutalitaet…

Einem der Mechaniker fiel auf, dass das Gummilager an der Welle zu viel Spiel hatte, wir wechselten also auch dieses.

Waehrend Christian mit dem Ruder beschaeftigt war, ging ich mit einem Exzenterschleifer den Muschelresten und dem losen Antifouling auf Pitufas Rumpf an den Kragen. Es ist nicht so leicht ein effektives Antifouling fuer ein Aluminiumboot zu finden und letztendlich entschieden wir uns fuer Seahawk Biotin Plus und hoffen, dass das ein paar Jahre Schutz bietet. Immerhin trugen wir 7 Gallonen (= 26.5 Liter) von diesem Zeug auf! Nachdem Antifouling recht giftig ist, verbesserte ich mein Outfit mit jedem Tag.

Wir erledigten nebenbei noch mehr kleinere Reparaturen und besserten den Lack aus.

Eines der Klemmen der Oberwanten hatte einen Riss, wir liessen deshalb beide tauschen. Wir nutzten die Gelegenheit so viele Bootsexperten auf allen Fachgebieten versammelt zu haben und liessen den Rigger unser stehendes Rigg pruefen. Die neuen Wanten waren gleich am naechsten Tag fertig (Freitag), wir sahen uns schon wieder im Wasser und freuten uns gleich nach dem Wochenende die Arbeit abschliessen zu koennen. Doch als der Rigger vom Mast herunterkletterte, brachte er niederschmetternde Neuigkeiten mit: er hatte einen etwa 30 cm langen, vertikalten Riss fast oben an der Mastspitze entdeckt. So loszusegeln stand ausser Frage. Wir mussten das Kranen absagen und stattdessen den Mast am Montag ziehen lassen. Die Ungewissheit das ganze Wochenende ueber war nicht gut fuer unsere Nerven. Wuerden sie es schaffen, den Mast zu reparieren?

Am Montag war der Kran gleich fruehmorgens bei uns. Wir machten uns ordentlich Sorgen, aber das Riggingteam hatte den Mast im Handumdrehen herunten und wir bekamen zur Abwechslung einmal gute Neuigkeiten: das Alu rund um den Riss schaute gesund aus und der Schweisser wuerde den Riss ausbessern koennen.

Nun, da wir den Mast schon am Boden hatten, nutzten wir gleich die Chance die alte, broeckelnde Farbe abzuschleifen (das hatten wir uns schon seit Ewigkeiten vorgenommen). Ausserdem wollten wir Maststufen montieren, die wir schon seit Kroatien herumschipperten. Wir entschieden uns dagegen, den Mast neu zu lackieren, weil wir dazu alle Beschlaege abmontieren haetten muessen und Lack auf Alu ohnehin eine aesthetische Massnahme ist. Wir lassen den Mast blank, er wird mit der Zeit unansehnlich grau und fleckig werden, aber das finden wir halb so wild. Es kostete uns trotzdem eine Woche harter Arbeit in der prallen Sonne (ueber 30 Grad, 97 % Luftfeuchtigkeit) den Mast fertig zu machen. Zusaetzlich liessen wir das Vorstag und das innere Vorstag tauschen, weil wir nicht wussten wie alt diese waren und wir haetten sie vor dem Pazifik sowieso tauschen muessen. Warum also nicht gleich jetzt.

Nach drei Wochen (anstatt der erwarteten 10 Tage) war Pitufa bereit, wieder ins Wasser zu huepfen – jetzt in viel schlumpfigerem, blauen Outfit. Die Crew erschoepft, aber gluecklich und bereit wieder Richtung Horizont weiterzusegeln!

2012
08
May

Platsch!

Wir habens geschafft — Pitufa ist wieder im Wasser!

2012
04
May

Immer noch bei der Arbeit

Wir arbeiten immer noch in Grenada Marine an Pitufa – aus den erwarteten 10 Tagen sind 3 Wochen geworden, aber am Dienstag geht’s hoffentlich zurueck ins Wasser. Der Mast ist repariert, wir sind heute Nachmittag mit dem Schleifen fertig geworden und nun bleibt uns das Wochenede um die Windsteuerung zu montieren, eine letzte Schichte Antifouling aufzutragen und ein Dutzend andere Kleinigkeiten fertig zu machen. Wir sind schon echt urlaubsreif ;-)

2012
01
May

Pitufa ohne Mast

Unser Mast wurde heute Morgen ohne weitere Komplikationen gezogen, aber unser armes Boot sieht jetzt aus wie ein Wrack. Der Schweisser meint, dass die Reparatur des Risses kein grosses Problem darstellen sollte, aber leider ist das Schweissgeraet heute Morgen kaputtgegangen… Wir muessen also bis Mittwoch warten. Wir nutzen die Chance um den Mast zu schleifen (das nehmen wir uns schon ewig vor) und dann montieren wir Maststufen. Morgen werden wir also den ganzen Tag mit Exzenterschleifer, Flex und Multi-Tool verbringen.

2012
28
Apr

Schlechte Neuigkeiten

Gestern glaubten wir noch, dass wir mit den Arbeiten an Pitufa fast fertig waeren und freuten uns darauf, vom Boatyard und den allgegenwaertigen Moskitos wegzukommen. Eine der letzten Arbeiten war das Tauschen der Oberwanten, doch als der Rigger vom Mast wieder herunterkam, brachte er schlechte Neuigkeiten mit: ein Riss ganz oben im Mast. Eine Katastrophe. Am Montag muss der Mast per Kran gezogen werden und dann hoffen wir, dass man den Riss schweissen kann. Wir hoffen bloss, dass der Schaden reparabel ist.

2012
21
Apr

So viel Arbeit…

Die Tage haben nicht genug Stunden fuer die vielen Arbeiten, die wir fertigbekommen sollen, so lange Pitufa auf dem Trockenen ist. Wir haben den Skeg und das Ruder abmontiert und herausgefunden, dass wir neue Ruderlager brauchen (wie erwartet). Zusaetzlich ist dem Mechaniker (cooler Rastaman) aufgefallen, dass das Lager am Propellerschaft zu viel Spiel hat, also haben wir das auch gleich getauscht. Ich schleife seit drei Tage am Rumpf, weil wir alle losen Partikel wegbekommen muessen, bevor wir ein neues Antifouling aufbringen koennen. Ich schau aus wie eine Ausserirdische mit meiner Atemschutzmaske, meiner Schutzbrille und einer dicken, schwarzen Schmutzschicht. Wir sind jeden Abend komplett fertig, aber dann attackieren Dutzende Moskitosw. Obwohl wir auf allen Luken Moskitonetze haben, sind trotzdem unzaehlige Biester im Boot – sie kommen scheinbar tagsueber irgendwie rein…

2012
18
Apr

Auf dem Trockenen

Heute Morgen um 9 hatten wir unseren Termin zum Kranen. Wir waren sehr nervoes, weil wir Pitufa dazu mit dem Heck voraus beim Travellift “einparken” mussten (damit das Vorstag dem Kran nicht im Weg ist). Leider faehrt unsere Schlumpfine nicht gern rueckwaerts, sie neigt dazu unberechenbar nach links oder rechts abzubiegen. Aber nicht so heute Morgen: sie drehte wie eine perfekte Dame vor der Einfahrt und fuhr ohne zu klagen mit dem Heck voraus zum vorgesehenen Platz!

Den Rest des Tages verbrachten wir mit Unterwasserschiff-Schrubben und dem Abmontieren des Skeg (damit wir zu unserem defekten Ruderlager kommen). Nachdem wir jede Menge Filler weggeschliffen hatten, bekamen wir vier gigantische Schrauben zu fassen und bekamen den Skeg unter haemmern und wackeln schliesslich runter.

Leeloo war waehrend der ganzen morgendlichen Prozedur (kranen, hochdruckreinigen, umstellen) im Boot und ziemlich veraengstigt. Am Abend nahm die Neugier aber Ueberhand und jetzt ist sie gluecklich, weil alles neu und interessant schnuffelt und aussieht. Sie denkt sicher, die ganze Kranerei war nur zur Leelunterhaltung ;-)

Leider mussten wir unser anderes Haustier (den Remora Schiffshalterfisch) im Stich lassen. Hoffentlich bleibt er nicht lange obdachlos und sucht sich das naechste Mal vielleicht eher einen Hai, nachdem er jetzt weiss, dass Boote unzuverlaessige Gefaehrten sind.

2012
14
Apr

St. David’s Harbour

Heute sind wir ein paar Buchten weitergezogen, nach Osten zu St. Davids Habour. Wir haben uns nicht die Muehe gemacht Segel zu setzen, sondern sind die 6 miles gegen den Wind motort (wir mussten ohnehin den Wassermacher laufen lassen). An Grenadas Suedkueste zu navigieren ist gar nicht so ohne, es sind ueberall Riffs und Untiefen. Der neue Ankerplatz ist ein bisschen rollig, somit haben wir einen Heckanker ausgebracht, um im richtigen Winkel zum Schwell zu bleiben. Dann waren wir schnorcheln und haben entdeckt, dass unser neues Haustier uns die Treue gehalten hat und den ganzen Weg mitgekommen ist. Hier ist ein Foto von ihm (ihr?) beim Katzenfuttermampfen:

2012
13
Apr

Mount Qua Qua

Wir wollten unbedingt noch den Mount Qua Qua erklimmen, teils weil der Lonely Planet den Weg empfiehlt, hauptsaechlich aber, weil der Name so cool ist… Wir sind also mit einem Minibus zum Grand Etang Forest Reserve gefahren, nur um festzustellen, dass just an diesem Tag dutzende Busse von einem Kreuzfahrtschiff vor uns eingefallen waren. Zu dem Anlass waren an dem sonst ruhigen Ort Verkaufsstaende, Musiker und traditionell “dekorierte” Ladies aufgestellt worden. Unser erster Impuls war Flucht, aber dann haben wir doch den Weg Richtung Mount Qua Qua eingeschlagen. Gut so, denn es war eine schoene und sehr ruhige Wanderung – Kreuzfahrer wagen sich scheinbar nicht weit weg von ihren Bussen. Der Weg zum Mt. Qua Qua dauert nur ungefaehr 2 Stunden, fuehrt meist auf einem Kamm entlang (links und rechts geht’s steil runter) und bietet wunderschoene Ausblicke auf den Grand Etang Kratersee und sowohl die West- als auch die Ostkueste von Grenada.

2012
12
Apr

Ein neues Haustier

Heute waren wir auf dem Gemuesemarkt und dem Fischmarkt in St. George. Bloederweise haben wir 2 essentielle Dinge vergessen, die man auf einem Tropeninsel-Fischmarkt mithaben sollte: ein Plastiksackerl (die loechrigen Dinger die man bekommt sind eher unzufriedenstellend) und Kleingeld (da das Wechselgeld das man zurueckbekommt hoechstwahrscheinlich voller Fischblut ist ;-) )
Das darf man halt nicht so eng sehen…

Als wir zurueck kamen hat sich Christian ans Bauchischruppen gemacht (nicht sein eigenes, sondern das von Pitufa, das voller Algen und Muscheln ist). Aber nicht alleine, sondern mit Hilfe von unserem neuen Haustier: ein Gestreifter Schiffshalter, der seit ein paar Tagen unter Pitufa wohnt (meist am Rumpf festgesaugt). Er ist ca 60 cm lang, neugierig und absolut nicht scheu. Er holt sich die abgeschabten Muscheln direkt von unseren Fingern, was uns anfangs etwas unheimlich war, denn es passen leicht 4 Finger in sein breites Maul. Aber er ist suess und freundlich und frisst (fast) alles, was wir ueber Bord werfen. Er steht auf Katzenfutter-Reste und ist fast ausgeflippt als ich den heutigen Thunfisch geputzt habe. Nur den Reis, den ich als Beilage serviert habe, hat er wieder ausgespuckt.

2012
10
Apr

Fleissige Pitufos

Wir sind immer noch in Grenada, erledigen viele Arbeiten am Boot und ich arbeite nebenbei noch als Teleworker an einem E-Learning Programm fuer eine Grazer Firma. Ein wenig Extra-Geld kommt uns gerade recht, weil wir schon wieder 2 Monatsbudgets fuer Ersatzteile ausgegeben haben. Ausserdem muessen wir unsere Pitufa bald aus dem Wasser heben und ein neues Anti-fouling und Lackreparaturen machen. Das neue Ruder und der Ruderschaft fuer unsere Hydrovane Wayne Vaney ist letzten Donnerstag am Flughafen angekommen, hat dann aber ein relaxtes Osterwochenende im Zoll-Warenhaus verbracht. Heute haben wir die Sachen aber erfolgreich (inklusive Papierkrieg) uebernommen.
Prickly Bay ist eine geschaeftige Ankerbucht und ein guter Ort um alte Freunde wiederzutreffen und neue Leute kennenzulernen. Wir sind immer heiss darauf Seglergeschichten anderer Cruiser zu hoeren, Revierinfos zu sammeln und Ideen fuer interessante Ziele zu bekommen :-)

2012
05
Apr

Freundliches Grenada

Unsere Gaeste sind heute Morgen abgereist – die Armen werden jetzt 24 Stunden heimwaerts unterwegs sein… Wir haben es uns gutgehen lassen: wir haben die Seven Sisters Falls im dicht bewaldeten Inneren der Insel besucht, verschiedenste Fischgerichte beim Fish Friday in Gouyave geschlemmt, waren in St. George sightseeing und haben ein paar relaxte Badetage vor Anker bei der Insel Calvigny verbracht. In Grenada kommt man superleicht herum, billige Minibusse duesen ueberall hin (ohne die Wartezeiten, die wir von den Kapverden, Suriname und Tobago gewohnt waren), es ist sicher und die Leute wirklich gastfreundlich.

2012
24
Mar

Besucher

Wir sind immer noch in Prickly Bay (Grenada) und installieren allerhand Neuerwerbungen. Heute haben wir einen Inverter gekauft – somit endet eine dreimonatige Phase ohne Elektrowerkzeug (obwohl wir in der Zwischenzeit alle Arten von Reparaturen mithilfe von Handbohrern, Handsaegen, etc. geschafft haben. Man kann uebrigens sogar ohne Strom loeten, dazu braucht man aber einen Propangasbrenner…) Ausserdem machen wir gerade einen ausgiebigen Fruehjahrsputz, weil nicht nur der Fruehling, sondern auch Besuch kommt: meine Mom und mein Bruder + Freundin kommen morgen an ;-)

Older posts «

» Newer posts