deen

2018
22
Sep

Touristen

Wir sind jetzt schon eine Woche in Aitutaki und die meiste Zeit war’s grau, stürmisch, kalt und regnerisch. Wir rollen und schaukeln, kriegen nicht allzu viel Schlaf zusammen und sind alle miteinander ein bissl zwider.

Heute war’s erstmals richtig blau, also haben wir Touristen gespielt, haben Radln ausgebort und die andere Seite der Insel erkundet. Aitutaki ist recht hüsch und sehr relaxed, aber die Beschreibung im Lonely Planet als ‘eine der schönsten Lagunen des Pazifik’ ist ein bissl übertrieben. Die Schreiber haben scheinbar nicht allzu viele Lagunen gesehen. Das Wasser ist sehr seicht und trüb, was bedeutet, dass es zwar schön mint leuchtet, aber viel lebt in so sedimentreichem Wasser nicht.

Allgemein ist Aitutaki viel touristischer als erwartet. Es kommen 30 Flüge pro Woche hierher (kleine Flieger aus Rarotonga), die Ufer sind mit Ressorts und Bungalows gepflastert und man sieht auf der Straße mehr Touristen als Einheimische.

2018
18
Sep

Kalter Wind

Auf dem Törn von Tongareva hierher erwarteten wir mit jedem Grad, das wir weiter südlich segelten, kaltes Wetter, doch es blieb erstaunlich warm. Jetzt kommt aber mit dem Südostwind eiskalte Luft herauf zu uns und wir nießen, trinken Tee, tragen Socken und Pullover. Rundherum setzen Ausflugsboote Touristen zum Schnorcheln und Tauchen ab und wir können die Armen nur kopfschüttelnd beobachten.

Jeden Tag schwimmen Buckelwale am Außenriff entlang und heute kam eine Gruppe ganz nah an Pitufa. Klar möchten wir gern mit ihnen schnorcheln, aber allein der Gedanke an den eiskalten Wind nach dem Schnorchelausflug führt bei mir zu heftigen Nieß-Attacken…

2018
14
Sep

Aitutaki

Den gestrigen Tag haben wir vor Anker vor Manuae verbracht. Wir haben das Dingi ins Wasser gelassen (nicht leicht bei rauhen Bedingungen), aber am Ende hat der Bootspass durchs Riff beim ständig höher werdenden Schwell viel zu gefährlich ausgesehen. Wir haben aufgegeben und uns statt einer rolligen Nacht vor Anker, für eine rollige Nacht auf See entschieden (mit vielen Squalls).

In der Dämmerung erreichten wir Aitutaki (Südliche Cooks). Aitutaki besteht aus einer hügeligen Hauptinsel mit einer seichten Lagune und Motus am Barriereriff. Leider ist der Pass für Pitufa zu seicht, somit ankern wir am Außenriff neben dem Pass. Wir können dieses Außenriffankern jetzt schon recht gut: wir verwenden unseren CQR-Anker mit 10 m Kette und Seil (den guten Bügelanker wollen wir nicht riskieren) und der Ankerplatz ist recht gut geschützt, obwohls aus Südosten ordentlich bläst.

2018
14
Sep

Wale!

Der Wind spielt nervige Spiele mit uns… Nach einer Nacht unter Motor sind wir bei einem kleinen, unbewohnten Inserl angekommen, wo wir’s bei schlechter Sicht und Regen trotzdem geschafft haben, am Außenriff zu ankern. Wir rollen in der Dünung die sich nördlich und südlich an der Insel entlang schiebt und hoffen auf eine Sonnenstunde, um einen Landausflug zu versuchen. Die Insel ist angeblich ein Nationalpark, wir haben aber noch keinen Vogel in der Luft und keine Schildkröte im Wasser gesehen :-(

Dafür haben uns gleich drei Buckelwale begrüßt (zwei Erwachsene und ein Baby), sind ein paarmal rund ums Boot aufgetaucht und singen so laut, dass man sie unter Deck dank Metallrumpf gut hört :-)

2018
12
Sep

Ruhige See

Der Wetterbericht drohte mit einer langen Flaute, aber glücklicherweise mussten wir nur 4 STunden motoren und konnten schon um Mitternacht wieder weiter segeln. Heute Morgen ist es fast kitschig schön: sonnig, ruhiges Meet und Pitufa gleitet mit 3 Knoten in einer leichten Brise dahin. 88 Seemeilen noch!

2018
11
Sep

Squalls

Auf einen perfekten Segeltag gestern, folgte eine Nacht mit dunklen Wolken und heftigen Böen. Wir haben nicht viel Schlaf zusammen gebracht, aber immerhin sinds nur mehr 197 Seemeilen!

2018
10
Sep

Wind

Letzte Nacht sind wir in eine graue Wolkenbank hinein gesegelt, die viel Regen, aber glücklicherweise auch Wind (aus der gewünschten Richtung) gebracht hat. Heute Morgen sind wir aus den Wolken in blauen Himmel gesegelt, der Wind ist uns aber erhalten geblieben und wir machen gute Meilen nach Süden.

2018
09
Sep

Abkühlung im Pazifik

Dieser Törn beginnt langsam, aber recht angenehm. Wir haben nur eine leichte Brise, aber die See ist so ruhig, dass Pitufa trotzdem eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 4 Knoten schafft. Wir haben alle Luken offen (unglaublich auf dem Ozean) und heute Nachmittag haben wir uns sogar im Pazifik abgekühlt – von der Badeleiter hängend fühlen sich 3 Knoten verdammt schnell an ;-)

Der Wetterbericht ändert sich ständig, das heutige Grib-file schaut nicht toll aus, aber wir hoffen das Beste und versuchen nicht ungeduldig zu werden, während die Meilen langsam herunter ticken.

2018
07
Sep

Südwärts

Nach genau einem Monat verlassen wir Tongareva heute Nachmittag. Während der ganzen Zeit waren wir das einzige Segelboot hier. Es hat uns sehr gut gefallen, aber wir wollen noch weitere Inseln der Cooks besuchen. Bei unserer Ankunft haben wir 31 Tage Aufenthaltsgenehmigung bekommen, der (aufwändige) Antrag für weitere 31 Tage wurde angeblich genehmigt (genaueres erfahren wir, wenn wir in der Hauptstadt ankommen), der Wetterbericht schaut gut aus und wir sind startbereit. 610 Seemeilen bis Aitutaki!

2018
06
Sep

Autopilot repariert

Wenn wir auf Törns segeln, steuert unsere Hydrovane Windsteueranlage das Boot. ‘Wayne Vaney’ ist ein einfaches mechanisches Gerät, dass das Boot mit einem kleinen Hilfsruder auf dem Kurs zum Wind hält, auf den wir seine Fahne einstellen.

Wir haben auch einen elektrischen Autopiloten, den wir allerdings nur nutzen, wenn wir motoren – also manchmal in Lagunen und ganz selten bei langen Flauten auf Törns. Dieser Autopilot quittierte auf dem Weg nach Tongareva den Dienst. Christian fand schnell heraus, dass der Steuermechanismus selbst in Ordnung ist, nur die Kontrolleinheit hatte ein Kontaktproblem. Nachdem diese aber eingegossen ist, konnte er nicht einfach den Schalter, der plötzlich spontan zwischen verschiedenen Modi herumschaltete, reparieren. Eine Internetsuche ergab, dass diese Einheit nicht mehr hergestellt wird…

Christian fand eine Lösung für unser Dilemma. Wir verwenden die Zusatzfunktionen des Autopiloten (Steuern nach Windwinkel, etc.) ohnehin nicht, sondern wollen einfach nur, dass er einen Kompasskurs hält. Christian ersetzte die Kontrolleinheit mit einem Ein/Aus-Schalter und Kurskorrekturen können wir über die Fernsteuerung im Cockpit (auch selbst gebaut) machen. Heute haben wir den Schalter bei der Lagunenüberquerung ausprobiert und siehe da, wir haben wieder einen funktionierenden Autopiloten :-)

2018
04
Sep

Wetter

Letzte Woche hat ein starker Südostwind (Maramu) quer über Franz. Polynesien und die Cooks geblasen und wir haben uns entschieden, diesen in der geschützten Ostecke des Atolls auszusitzen. Der Ankerplatz war schön ruhig und wir konnten trotz des Winds Landausflüge machen. Hauptsächlich haben wir die Woche aber genutzt, um am Computer zu sitzen, Artikel vorzubereiten, eine Fotogalerie, etc.

Jetzt sind wir zurück im Dorf Tetautua und nutzen das Internet, um alles wegzuschicken. Christian hat einen 2-Tagesmarathon am Computer hinter sich, aber jetzt ist hoffentlich alles draußen. Der Maramu hat uns einen Gefallen getan, indem er uns vom Dorf weghielt – hier ist in der Zwischenzeit eine Grippe-Epidemie ausgebrochen. Die Heimkehrer aus Rarotonga haben wohl einen Virus mitgebracht…

Wir werden langsam ruhelos und schauen schon seit einiger Zeit nach Wetterfenstern. Der starke Südostwind machte eine Abfahrt nach Süden unmöglich, gestern hat das Grib-File einen weiteren Maramu für nächste Woche gezeigt und heute droht es gar mit einem Winddreher für nächste Woche. Beides würde unseren Plan am Außenriff von Aitutaki und/oder Atiu zu ankern ruinieren… Wir bringen Pitufa trotzdem in Törnmodus und hoffen das Beste!

2018
04
Sep

New photo gallery: Tongareva (Penrhyn)

Tongareva (Penrhyn), Cook Islands

Im August 2018 verbrachten wir 4 Wochen im nördlichsten Atoll der Cook-Inseln. Wir waren überrascht, ein wahres Naturparadies vorzufinden obwohl es hier 2 Dörfer gibt.

(48 Fotos)

2018
31
Aug

Vorräte

Die Versorgungslage ist auf abgelegenen Inseln schwierig. In den Tagen bevor’s Versorgungsschiffe gab, lebten die Polynesier von dem was ihre Insel hergab, aber heutzutage sind sie stark von importierten Waren abhängig. Das Versorgungsschiff aus Rarotonga kommt nur alle 2 bis 3 Monate vorbei und zweimal jährlich bringt ein Schiff bestellte Waren aus Hawaii hierher.

Man sollte glauben, dass die Leute unter solchen Bedingungen so autonom wie möglich sein sollten, aber abgesehen von ein paar mickrigen Bananestauden, Papaya- und Brotfruchtbäumen haben wir noch nicht viel in den Gärten gesehen. Hühner laufen herum, aber keiner macht sich die Mühe Hühnerställe zu bauen, um Eier sammeln zu können, stattdessen warten die Einheimischen auf Eier aus Rarotonga, oder plündern die Seevögelnester.

Wir sind’s gewohnt in abgelegenen Gebieten auf unsere eigenen Vorräte angewiesen zu sein, somit essen wir so gut wie immer. Das frische Gemüse, das wir vor 5 Wochen in Raiatea gekauft haben, geht dem Ende zu (nur noch ein paar Karotten und Christophinen sind übrig), aber wir haben vorsorglich unseren üblichen Kräutergarten um ein paar Töpfe Bok Choy (chinesischer Kohl) und Ruccula erweitert und somit ernten wir jeden Tag frisches Grün.

Getränkemäßig sind wir auch versorgt, denn unser Wassermacher füllt die Tanks und im Salon blubbert schon die zweite Charge Bier (aus vorgemischtem Sirup) ;-)

2018
27
Aug

NW-Pass

Das Hauptdorf Omoka liegt auf der Westseite des atolls und ist dem vorherrschenden Ostwind ausgesetzt. Als wir letzte Woche Omoka besuchten schaukelte Pitufa wie verrückt in den hohen, steilen Wellen und wir flüchteten gleich am nächsten Morgen nach einer schlaflosen Nacht zu einer besser geschützten Stelle. Jetzt ankern wir auf einem strahlend hell-türkisen Sandplateau in nur 3 m Tiefe neben dem NW-Pass. Wir waren gestern dort schnorcheln und fanden zwar nicht viele Korallen, aber wiederum Unmengen von Schwarmfischen. 10 neugierige Schwarzspitzenriffhaie umkreisten uns die ganze Zeit – scheinbar sind sie es gewohnt, dass Taucher im Pass harpunieren und Fische für sie abfallen. Sie waren ziemlich enttäuscht, dass wir nur Fotos schießen…
Das Nordmotu an dem wir ankern ist auch sehenswert mit einer Reihe Palmen auf der Lagunseite, dahinter Büsche und Bäume mit nistenden Seevögeln und in der Mitte des Motus befindet sich ein erstaunlich rot leuchtender Salzsee.

2018
24
Aug

Polynesische Gastfreundschaft

Am 4. August feiern die Cook Inseln ihren ‘Constitution Day’ gefolgt von einer Woche Kulturfestival. Alle 2 bis 3 Jahre organisiert die Regierung für alle Einwohner der äußeren Inseln gratis eine Schiffsreise zur Hauptstadt und retour, damit auch diese Leute an den Feierlichkeiten teilnehmen können.

Heute sind 130 Insulaner nach Tongareva zurück gekommen, nachdem sie länger als einen Monat in Rarotonga verbracht haben. Nach ein paar unglaublich schönen Tagen in der Südecke des Atolls mit kristallklarem Wasser, schönem Schnorcheln und noch mehr Vogelinseln segelten wir heute Morgen quer über die Lagune (mit jeder Menge Ausweichmanövern um Korallenköpfen zu entgehen) zum Hauptdort Omoka zurück und kamen gerade rechtzeitig an, um die Ankunft des Schiffs zu sehen. Es gab tränenreiche Wiedersehen, viel Blumenschmuck und jede Menge Kisten mit Einkäufen. Während wir dem bunten Treiben zusahen, wurden wir zur Willkommensfeier eingeladen, wo’s Chorgesänge, viele Reden und ein riesiges Buffet mit traditionellen Spezialitäten (die meisten interessant, einige leider geschützt) gab.

Wir kamen mit dem früheren Bürgermeister ins Gespräch, der sich als interessante Informationsquelle herausstellte und uns gleich zu sich nach Hause einlud. Auf der Suche nach seinem Haus spazierten wir am Abend durch mehrere Gärten, wo wir auch gleich wieder eingeladen wurden, auf einen Tratsch zu bleiben. Mittlerweile ist uns Polynesische Gastfreundschaft ja nicht mehr neu, aber Tongareva übertrifft alle anderen Inseln noch einmal. Natürlich hilft uns die Tatsache, dass Englisch hier offizielle Landessprache ist (neben Cook Maori) und die sonst schwierige Sprachbarriere wegfällt…

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