Wir haben das schoene Wetter gestern fuer eine Wanderung auf den Mount Duff, den mit 441 Meter hoechsten Gipfel der Gambier, genutzt. Der Weg war ziemlich steil, aber wir wurden mit unglaublicher Aussicht ueber das ganze Archipel belohnt. Heute ist das Wetter wieder im ‘normalen’ Wintermodus – dunkle Wolken, viel Regen und heftige Boeen. Wir haben langsam von dem kalten Wetter genug und diskutieren das Weitersegeln nach Norden, wo es hoffentlich wieder waermer ist.
2013
19
Jul
2013
16
Jul
Photos of our snorkeling trips
Die Unterwasserwelt der Gambierinseln
Die Gambier bieten unberührte Riffe und jede Menge Fische in kristallklarem Wasser. Die Fische werden im allgemeinen gross und sind nicht scheu, weil sie wegen Ciguatera (ein Nervengift aus einer Alge, das sich in Fischen ansammelt, ohne ihnen zu schaden) niemand jagt. Alle Fotos wurden mit unserer kleinen, wasserdichten Canon Powershot D20 beim Schnorcheln aufgenommen. Die sinkenden Temperaturen (Wassertemperatur im Mai noch 26°, im Juli nur noch 22°) hielten uns davon ab, mehr zu schnorcheln, oder tauchen zu gehen.
(30 Fotos)
2013
13
Jul
Le Juillet — Das Julifest
Das Festival hier in Rikitea laeuft jetzt seit einer Woche. Leider haben wir wegen dem graesslichen Wetter ein paar Tage verpasst, aber vor zwei Tagen hat sich der Wind beruhigt, die Sonne ist herausgekommen und wir konnten wieder an Land. Jetzt beginnen die wichtigen Wettbewerbe: gestern war das Thema der zwei rivalisierenden Tanzgruppen Mangareva-Tanz – beide Gruppen stellten verschiedene Geschichten und Legenden aus der oertlichen Geschichte dar. Sie tanzten Schiffe, Schlachten, Liebesgeschichten – eine erinnerte uns sehr an die Schoene Helena und die Schlachten zwischen Griechen und Troja. Die Kostueme und Taenze waren eher archaisch, die Taenzer in ganze Buesche verkleidet und viel Fussgestampfe. Heute ist das Thema Tahitianischer Tanz – wir erwarten viel Hueftgewackel von den Maedels und Knieschuetteln von den Jungs.
2013
11
Jul
Article on Melilla in Ocean7 Magazine
Our Articel about the Spanish town Melilla on the coast of Morocco has finally been published in the current (July/August) issue of the Austrian sailing magazine Ocean7. The pdf can be downloaded here (in German only).

Birgit Hackl, Christian Feldbauer: Melilla — Multikulturelles Spanien an der afrikanischen Küste, OCEAN7 04 (Juli/August) 2013, p. 26–27. download PDF (in German only)
2013
07
Jul
Festival in Rikitea
Am Freitag sind wir rechtzeitig zum Kulturfestival nach Mangareva zurueckgekommen. Dieses Fest ist der Hoehepunkt des Jahres hier, es dauert zwei Wochen, waehrenddessen sind liebevoll dekorierte Essensstandln geoeffnet und es findet jeden Tag ein Event statt. Die zwei Tanzgruppen der Insel haben zwei Monate lang geuebt (wir haben jeden Abend die Trommeln gehoert und ein paar Mal ihre Fortschritte gecheckt), sie sind also gut vorbereitet, haben huebsche Kostueme und eine komplizierte Choreographie erstellt. Sie haben gestern schon getanzt, am Ende der Woche wird in einem Wettbewerb die beste Gruppe ermittelt und heute Abend gibt’s die Wahl zu Mr. und Miss Mangareva
Leider zieht gerade eine Front ueber die Gambier und es ist verdammt kalt, es schuettet und blaest. Fuer morgen gibt es eine Sturmwarnung, Dinghifahrten zu den Veranstaltungen erfordern also einiges an Vorbereitung und Ueberwindung.
Normalerweise verlieren sich die Cruisingyachten in den vielen Ankerplaetzen entlang der Inseln, aber jetzt sind alle zum Festival nach Rikitea gekommen (mehr als 20 Boote), somit hat sich die Ankerbucht ziemlich gefuellt. Der Ankergrund haelt aber gut, es sollte also auch bei Starkwind keine Probleme geben.
2013
07
Jul
Photos of Taravai
Taravai is our favourite island in the Gambiers so far, so we put a more extensive gallery together. Though, uploading it took quite some time…
Ile Taravai, Iles Gambier
Im Juni 2013 besuchten wir Taravai, die zweitgrößte Insel des Archipels, und verliebten uns auf den ersten Blick: schroffe Berge, unberührte Korallen, einsame Ankerbuchten, wunderschöne Strände und lediglich eine Handvoll freundlicher Leute.
(50 Fotos)
2013
05
Jul
Leute von Taravai
Bei unserem zweiten Aufenthalt auf Taravai haben wir in der Suedbucht geankert, weil wir die wenigen Familien, die hier leben, besuchen wollten. Wir machten also einige Dinghi-Ausfluege, wurden ueberall mi Polynesischer Freundlichkeit empfangen und tratschten mit den Leuten und bekamen interessante Geschichten zu hoeren.
Auf der Ostseite der Insel befindet sich ein verlassenes Dorf und eine Kirche. Hier wohnt nur eine Familie, die als ‘Hausmeister’ oder besser ‘Dorfmeister’ angestellt ist. Herve und Valerie halten die Kirche und die Haeuser instand und kuemmern sich um die Gaerten. Sie freuen sich ueber Besucher, wir werden gleich auf eine Tasse Tee eingeladen und nachdem beide gut Englisch sprechen (eine Seltenheit hier) ist die Unterhaltung informativ und viel einfacher als das holprige Franzoesisch mit viel Mimik, mit dem wir uns sonst plagen. Frueher gab es auf Taravai ein richtiges Dorf, aber in den letzten 25 Jahren sind die Bewohner nach und nach auf die Hauptinsel Mangareva abgewandert, weil dort das schnelle Geld durch Perlfarmen lockt. Nur am Wochenende kommen sie manchmal auf Besuch. Valerie unterrichtet ihre zwei Buben selbst (mit dem Material einer franzoesischen Fernschule) und ist Kuenstlerin: sie nutzt den vielfarbigen Sand der Insel um Sandbilder mit traditionellen Motiven herzustellen. Sie sind gluecklich in ihrem kleinen Paradies, nach Rikitea fahren sie nur zum Einkaufen – es ist ihnen zu laut und hektisch in der Stadt (Rikitea hat keine 1000 Einwohner
). Wir haben ein Buch fuer den aelteren Sohn und Kekse fuer den Kleinen mit und werden im Gegenzug reich mit Fruechten beschenkt.
Etwas ausserhalb vom Dorf wohnt Didier, ein franzoesischer Cruiser, der vor 10 Jahren auf einem rostigen Stahlboot angekommen ist. Er ist hier haengengeblieben, das Boot ist irgendwann komplett weggerostet, doch jetzt hat er ein neues Boot und will nach der langen Pause wieder los. Didier’s Hund war auf seinen Reisen mit dabei, hat das Inselleben genossen, doch jetzt ist er 18 Jahre alt, kann kaum noch gehen und deshalb wartet Didier noch mit der Abfahrt, bis sein langjaehriger Gefaehrte seine eigene Reise in den Hundehimmel antritt.
Im Sueden der Insel haben Edouard und Denise ein Stueck Land gerodet, ein schmuckes Haus gebaut und leben hier mit ihrer Enkelin. ‘Enakoto! Peeakoto?’ (Guten Tag! Wie gehts?) rufe ich, als wir mit dem Dinghi anlegen und bin stolz, dass ich meine bei Valerie erfragten Mangarewan-Vokabel gleich anbringe. Denise schuettelt nur den Kopf und antwortet auf Franzoeisisch – sie kommt von den Tuamotus und spricht Tahitienne – eine ebenfalls polynesische, aber voellig unterschiedliche Sprache. Wir schreiben uns in ihr Gaestebuch ein, kaufen einen aus Muscheln gefertigten Anhaenger und fahren mit Basikilum, Minze und Rosmarin beladen zu Pitufa zurueck.
Auf der kleinen vorgelagerten Insel Agakauitai steht das Haeuschen von Herve’s Tante. Sie kommt allerdings auch nur am Wochenende, die permanenten Bewohner wohnen unter dem Haus: drei Schweinchen, die auf Besucher lautstarkend grunzend und quietschend zurennen. Nach einer kurzen Unsicherheitsphase ist klar, dass sie nicht aggressiv sind, sondern sich freuen, wenn Besuch kommt. Sie wollen hinter den Ohren gekratzt und am dicken Bauch gestreichelt werden.
Starkwind aus Nordost macht unseren Ausfluegen ein Ende. Hinter der Insel sind wir zwar vor den Wellen geschuetzt, der Wind pfeift aber in kurzen Boeen ums Kap und ueber die Berge verstaerkt durch Dueseneffekte. Ein paar Minuten herrscht Ruhe, dann pfeift der Wind mit bis zu 50 Knoten heran, wirbelt Gischt von den Wellenkaemmen hoch auf, drueckt Pitufas Bug herum und drueckt sie auf die Seite. Der Spuk dauert immer nur ein paar Minuten, wir haben 70 Meter Kette draussen und wissen, dass wir uns auf unseren Anker verlassen koennen. Nach dem Nordwind folgt eine Flaute, die wir zur Rueckfahrt nach Mangareva nutzen.
2013
02
Jul
Zurück in Taravai
Die Gambier Inseln sind ein ideales Gebiet, um an unserer Riffnavigationsangst zu arbeiten, die wir in den San Blas Inseln entwickelt haben. Mit der Hilfe von kristallklarem Wasser, genauen Karten und GPS Tracks von anderen Booten gewinnen wir langsam an Selbstvertrauen. Trotzdem sind wir immer noch nervoes, wenn wir ein unbekanntes Ziel anfahren und spueren die Verantwortung fuer jedes Gramm von Pitufas 14 Tonnen auf den Schultern… Heute Morgen haben wir den Anker vor Aukena heraufgeholt und uns auf den Weg nach Taravai gemacht, aber diesmal wollten wir den Sueden erkunden, der nicht kartographiert ist. Genau als wir zur kniffligen Einfahrt zwischen zwei Riffen kamen, war die Sicht wegen ein paar Wolken schlecht, aber wir haben es sicher und laangsam reingeschafft. Die Bucht ist riesig, umrahmt von Riffen und einer tuerkisen Sandbank. Es gibt ein Haus hier, morgen schauen wir dort vorbei.
2013
30
Jun
Photos of Aukena and Totegegie
Ile Totegegie et Ile Aukena, Iles Gambier
Kristallklares Wasser und gute Karten machen Erkundungsfahrten innerhalb der geschützen Lagune der Gambier leicht. Ende Juni 2013 segelten wir mit Pitufa zur Flughafeninsel Totegegie hinauf und dann weiter nach Aukena, der drittgrößten Insel im Archipel.
(26 Fotos)
2013
29
Jun
Aukena
Nachdem wir Rikitea verlassen hatten, besuchten wir kurz die niedrige, lange Insel Totegegie. Sie ist eigentlich nur ein herausstehender Teil des Aussenriffs mit ein paar Pinien und Palmen auf einer Haelfte, der Ozean tost gegen den Strand und zermahlt die Korallen. Die andere Haelfte wurde gerodet um Platz fuer das Flugfeld zu machen. Zwei Tage spaeter machten wir uns auf den Weg zur drittgroessten Insel der Gambier: Aukena. Es ist nicht ganz leicht hinzukommen, weil die ganze Lagune zwischen Mangareva und Aukena voller Bojen fuer Perlfarmen ist. Die beruehmten schwarzen Perlen sind die Haupteinnahmequelle der Gambier und somit hat die Perlenlobby Narrenfreiheit. Um nach Aukena zu kommen, muessen sich Jachten durch einen schmalen Kanal zwischen dem Riff und den Bojen schlaengeln und sogar dieser Kanal ist an manchen Stellen durch Perlfarmen blockiert. Unsere Freunde auf Irie waren etwas voraus, spielten ‘Minenraeumer’ und gaben per Funk Anweisungen, Christian hielt Ausguck a m Bug und so erreichten wir Aukena sehr langsam und vorsichtig. Die Insel selbst ist hoch und huebsch, im Sueden ist ein verlassenes Dorf, in dem nur ein Mann lebt – sein Job ist die Kirche zu erhalten, in der nur ein einziges im Jahr eine Messe abgehalten wird. Leider hab ich (Birgit) es geschafft mich zu verkuehlen. Meine Oma hat mich immer gewarnt, dass man in Monaten mit einem ‘r’ nicht barfuss gehen, oder auf Steinen sitzen darf, weil einen sonst das Maerzenkaiwal (Maerzenkalb) beisst. Als Kind kam mir das merkwuerdig vor, weil alle meine Begegnungen mit Wiederkaeuern friedlich verlaufen waren, aber ich akzeptierte das Faktum. Nachdem die Gambier aber auf der Suedhalbkugel liegen, sind hier die Monate OHNE ‘r’ die gefaehrlichen (gluecklicherweise gibt’s davon weniger
). Natuerlich hab ich nicht aufgepasst, wer auf einem Boot lebt, kann halt schwer vermeiden, nass zu werden. Besonders bei spritzigen Dinghifahrten soll das warme Gwand nicht nass werden, somit hab ich mich halt einmal zu oft durchgefroren und prompt hat mich das Junikalb erwischt. Jetzt hab ich Halsweh, eine Rotznase und all die anderen Symptome, die ich schon ganz vergessen hatte und die mir in den vergangenen zwei Jahren in denen wir immer nah am warmen Aequat or waren, so gar nicht abgegangen sind… Positiver Nebeneffekt meiner Erkaeltung, die mich von Schnorcheln, Wandern und anderen Vergnuegungen abhaelt ist, dass ich endlich das Sofabezug-Projekt begonnen habe. Das alte, zerrissene Leder muss einem neuen, hellen Material weichen: 4 Polster geschafft, 8 fehlen noch! Christian arbeitet auch an Pitufa. Auf der Ueberfahrt nervten uns die Kasteltueren gewaltig, die einem gegen die Ellbogen donnernten, wann immer man was im Kastl suchte. Jetzt haben die Tueren ‘Offenhaltvorrichtungen’ bekommen – es gibt immer was zu Basteln, um das Leben auf Pitufa angenehmer zu gestalten. Unsere Freunde auf Irie (www.itsirie.com) sorgten sich schon laenger wegen zu viel Spiel im Ruderlager, also haben sie heute ihren Katamaran im seichten Wasser geankert, Christian hat sein Tauchzeug angezogen und das Ruder herausgezogen, damit die Lager getauscht werden konnten. Mit Mark drinnen am oberen Lager, Christian unter dem Boot, Liesbet mit Schnorchel im Wasser und mir als Zwischenkommunikationszentrale war das lockere Lager nach zwei Stunden ausgetauscht (die Arbeit verlief ungewoehnlich komplikationsfrei, auf einem Boot dauern sonst die einfachsten Jobs ewig) und die Iries haben eine Sorge weniger!
2013
22
Jun
Bereit zum Erkunden!
Wir sind letzten Montag nach Rikitea zurueckgekommen, weil ein Versorgungsschiff angesagt war. Es liess allerdings bis Mittwoch auf sich warten, stattdessen kam eine Kaltfront und diesmal gingen die Temperaturen bis auf 15 Grad zurueck. Wir nutzten die Woche fuer Besorgungen (jede davon erforderte einige spritzige Dinghifahrten im eiskalten Wind), organisierten Kerosin fuer unseren Kocher, etwas Diesel, tauschten Gemuese aus einheimischen Gaerten gegen Rum (hier unerschwinglich) und als das Versorgungsschiff endlich ankam, gesellten wir uns zu den langen Schlangen vor den Geschaeften. “Zwiebel und Kartoffeln sind schon da, morgen sollten noch Karotten und Kraut ausgeladen werden…” Am Ende bekamen wir alles zusammen und sind jetzt bereit, mehr von der Inselgruppe zu erkunden.
Die Gambier bestehen aus fuenf grossen Inseln und etwa 18 Inselchen und Motus, alle innerhalb der geschuetzten Lagune. Wir haben bisher nur zwei der Inseln besucht und freuen uns schon darauf, mehr von dem wunderschoenen Archipel zu sehen.
2013
14
Jun
Baie Onemea, Taravai
Heute sind wir in die kleinere, besser vorm Wind geschuetzte Nachbarbucht Baie Onemea umgezogen, die wir vorher schon mit dem Dinghi erkundet hatten. Diese Bucht ist auch unbewohnt und noch huebscher als die letzte. Wir fanden eine Palme, die niedrig genug war um die Kokosnuesse zu erreichen – somit war der heutige Sundowner ein Coco-Rum-Bananen-Cocktail. Wir nennen ihn Coruba und werden sicher bald mehr davon machen
2013
13
Jun
Auffi aufn Berg!
Wir sind immer noch in der Baie Angui auf der kleinen Insel Taravai. Es ist wieder windig, aber wir haben zumindest teilweisen Schutz von den Huegeln (einige Boeen schaffen es aber bis zu uns) und es ist seit zwei Tagen sonnig. Wir haben gelernt, dass das Wetter sich hier so schnell aendert, dass man jede Chance auf Wandern/Schnorcheln nutzen muss. Will man erst noch ein Projekt fertig machen, ist es sicher schon wieder regnerisch, wenn man endlich aufbrechen will. Wir sind das einzige Boot in ‘unserer’ Bucht, diese Seite von Taravai ist unbewohnt (auf der anderen Seite leben ein paar wenige Familien), es gibt keine Wege hierher, doch die grasbewachsenen Huegel gleich hinter der Bucht lachten uns so einladend an, dass wir heute Morgen Wanderschuhe und lange Hosen anzogen und zu einer Wanderung aufbrachen. Vielleicht sind wir Opfer der typisch oesterreichischen Obsession, dass ein Berg bestiegen werden muss, einfach weil er da ist. Auffi aufn Berg
Wir landeten das Dinghi an einem kleinen, weissen Sandstrand und sahen zweifelnd hinauf in die dichte Vegetation: der Vorhang aus Palmen, Drachenbaeumen, Pinien, Farnen und Schilf sah ziemlich undurchdringlich aus. Was von Ferne nach Gras ausgesehen hatte, entpuppte sich als etwa 2.5 m hohes Unkraut, dazwischen Dornbuesche und dichte Farne. Wir kletterten langsam huegelaufwaerts und waren bald mit Kratzern uebersaet. Wir aenderten die Taktik und versuchten hauptsaechlich unter den Pinien zu bleiben, wo die Vegetation zwar weniger wehrhaft, der nadelbedeckte Boden dafuer rutschig ist. Nach etwa einer Stunde standen wir am Kamm des Huegels, schwitzend, die Kratzer juckten bereits ordentlich, dafuer fuehlten wir uns wie waschechte Entdecker. Der Ausblick ueber die Nachbarbucht und unsere Bucht mit Pitufa im azurblauen Wasser, umgeben von einem Saumriff und Korallenbergen, die in allen Farben unter dem tiefblauen Himmel glitzerten war aber mehr als genug Entschaedigung fuer ein paar Unnahmlichkeiten.
2013
12
Jun
Unser zweiter Cruising-Jahrestag
Vor genau zwei Jahren sind wir von Kroatien aus zu unserem Abenteuer aufgebrochen. Damals wollten wir so schnell wie moeglich den Suedpazifik erreichen – im Endeffekt haben wir zwei Jahre gebraucht, aber jetzt sind wir hier
Wir haben diesen besonderen Tag mit unseren Freunden von s/v Irie mit einem Picknick an einem einsamen Strand auf der Insel Taravai (Gambier, Franzoesisch Polynesien) gefeiert und sind uns wieder einmal bewusst geworden, wieviel Glueck wir haben, dass wir so viele Kulturen erleben koennen, so unglaubliche Orte sehen duerfen, so viele interessante Leute treffen uns so nahe an den Elementen leben. Zurueck an Bord sind wir durch die Logeintraege des vergangenen Jahrs gegangen und haben ein paar Statistiken erstellt (wie letztes Jahr in Curacao…)
Unser zweites Jahr in Zahlen:
5100 Seemeilen.
84 Tage auf See, davon
40 Daysails.
6 Laender.
50 Ankerplaetze.
29 Inseln.
0 Tage in Marinas.
0 Werfttage.
302 Motorstunden.
19000 Euro, davon
7350 Euro fuer Bootsreparaturen und neue Ausruestung.
Die Zahlen unseres ersten Jahres gibts zum Vergleichen hier.
2013
09
Jun
Unterwasserwunderwelt Gambier
Heute haben wir endlich das lange versprochene ruhige Wetter bekommen. Bereits in der Frueh war die See spiegelglatt, also sind wir Anker auf gegangen (die Kette war nach nur 3 Wochen voellig ueberwachsen…) und sind zur bergigen Insel Taravai im Westen der Lagune motort. Anfangs war der Himmel noch bedeckt und es hat genieselt, die Sicht war also nicht ideal zum Sichten von Riffen, aber gluecklicherweise sind die Karten fuer die Gambier sehr genau. Wir konnten gar nicht glauben, wie nah der korallenuebersaete Grund im kristallklaren Wasser aussah. 20 m tief und alle Details der Korallen erkennbar – unglaublich! Gott sei Dank kam die Sonne dann doch noch heraus und wir naeherten uns vorsichtig der Ankerbucht auf der Westseite von Taravai. Wir zogen einige langsame Sicherheitsrunden in der Bucht und warfen den Anker dann auf 15 m. Was fuer ein Ausblick! Eine fast alpin anmutende Szenerie, grasbedeckte Huegel, ueberall Pinien – nur die Kokospalmen und die Sandstraenden stoeren die Illusion eines Ankerplatzes auf einem See in den Alpen. Die Insel duftet angenehm nach Harz und Kraeutern – Leeloos Naeschen schnuffelte verzueckt und sie inspizierte die Umgebung von Deck aus und hielt ihren Bauch in die warme Sonne (das ist der erste warme Tag nach 2 Wochen heulendem, kaltem Wind). Gleich nach dem Ankern suchten wir unser Schnorchelzeug heraus, um den Anker und die umliegenden Riffe genau anzusehen und waren ueberrascht, als ein recht grosser Schwarzspitzenriffhai auftauchte, der uns scheinbar auf Taravai willkommen heissen wollte
Die Riffe hier sind unglaublich: wegen dem Schutz des Aussenriffs und aufgrund der fehlenden Umweltbelastung ist das Wasser superrein, die Korallen unglaublich gesund und bunt und ueberall schwimmen grosse, bunte Fische herum. Sie sind nicht scheu und lassen Schnorchler nah heran. Der Grund fuer dieses Verhalten ist, dass niemand sie jagt, und zwar wegen einer Krankheit, die in subtropischen und tropischen Gebieten haeufig vorkommt: Ciguatera. Mikroskopisch kleine Dinoflagellaten in denen Ciguatoxin enthalten ist, bevoelkern die Riffe. Sie sind harmlos fuer Fische, die sie aufnehmen, das Gift akkumuliert sich aber in Einzelfischen und besonders entlang der Nahrungskette (grosse Raubfische enthalten besonders viel). Ciguato xin ist fuer Menschen (und andere Saeugetiere) hochgiftig. Es ist ein Nervengift und die Symptome reichen von Uebelkeit, Kribbeln in den Extremitaeten bis zu Kraempfen und Tod. Leute, die einen starken Fall von Ciguatera ueberleben, leiden den Rest ihres Lebens unter den Folgen. Einheimische wissen, welche Fische kein Risiko bedeuten, aber am sichersten ist es, keinen in der Lagune gefangenen Fisch zu essen. Das ist schlecht fuer die Abendessenplaene, garantiert aber eine wunderbare Unterwasserwelt! Wir haben gerade einen Sundowner auf Deck getrunken und einen richtigen Sonnenuntergang um 5.30 genossen (in der Ankerbucht vor Rikitea an der Ostkueste von Mangareva verschwindet die Sonne schon gegen 4 Uhr hinterm Berg – da werden die ohnehin kurzen Tage nochmals verkuerzt…




