deen

2013
23
Mar

Warten aufs Wetterfenster

Auf dem Weg zu den Galapagos Inseln muessen wir durch die (intertropical convergence zone), ein Gebiet am Aequator zwischen den verlaesslichen Passatwinden weiter im Norden und Sueden mit instabilem Wetter. Wir warten auf eine Periode, in der es der Nordpassat ueber den Isthmus von Panama schafft und uns so weit suedwarts schiebt, bis wir auf den Suedostpassat treffen. Jedes Mal wenn das geschieht, setzt im Moment eine ganze Yachtflotte Segel Richtung Galapagos. Wir haben das letzte dieser “Wetterfenster” um einen Tag verpasst (Pitufa war noch nicht ganz vorbereitet) und warten jetzt seit einer Woche auf das naechste. Laut Wetterbericht sollte sich Ende naechster Woche wieder eins auftun.

In den letzten Tagen war es regnerisch und wir haben zu Hause gearbeitet und geschrieben. Gestern haben wir bei einem Bootsshuttle der Lodge in unserer Bucht (fuer Touristen und einheimischen Arbeiter der Lodge) eine Mitfahrgelegenheit zum Dorf bekommen. Es war nett durch’s Dorf zu spazieren, mit den Leuten zu plaudern und Einkaeufe zu erledigen, ohne die Sorge, wie wir das Dinghi wieder durch die Brandung bekommen werden. Bei unserem letzten Besuch im Dorf sind uns die vielen Einheimischen am Strand weit weg vom Dorf aufgefallen und wir haben uns gewundert, was die dort machen. Gestern fanden wir des Raetsels Loesung: als wir im Minimarket nach Handyverbindung fragten, erfuhren wir, dass es Digicell gibt, aber halt nur am letzten Ende vom Strand ;-) Heute hat sich die Sonne wieder einmal gezeigt und wir sind auf dem gut gepflegten Pfad der Lodge durch den Dschungel ueber den Huegel zum naechsten Strand gewander. Der Regenwald ist unglaublich ueppig hier und wir haben einen Blick auf einen suessen Kleinbaeren auf einem Baum erhascht.

2013
19
Mar

Rassistische Katze?

Leeloo ist eine sehr scheue Katze, die Besucher ganz und gar nicht schaetzt. In geschaeftigen Ankerbuchten bewegt sich immer eins ihrer Ohren mit den vorbeiflitzenden Dinghis mit, sobald die Drehzahl bei einem Aussenborder sinkt, ist sie in Alarmbereitschaft. Rufen die Leute im Dinghi sowas wie ‘Hallo’ duest sie unter Deck, wohlwissend, dass die Leute vielleicht an Bord kommen und im schlimmsten Fall womoeglich den ganzen Abend im Cockpit mit Drinks sitzen bleiben. Wir waren erstaunt zu sehen, dass ihre Reaktion auf dunkelhaeutige Leute in Kanus (mit oder ohne Aussenborder) ganz anders ist. Egal wie nah das Kanu kommt, sie bleibt auf Deck und sogar wenn wir mit den Leuten reden, ist sie unbesorgt. Vielleicht weiss sie aus Erfahrung, dass ‘braune’ Leute meist in ihren Kanus bleiben und wenn sie an Bord kommen, bleiben sie nicht allzu lange. Vielleicht liegts aber auch daran, dass Kanus oft nach Fisch riechen und Leeloo liebt Fisch. Was auch immer der Grund fuer ihr Verhalten sein mag, es zeigt, dass sie zwischen verschiedenfarbigen Leuten unterscheidet und braune Besucher klar bevorzugt ;-)

2013
17
Mar

Puerto Piñas

Heute sind haben wir einen Dinghi-Ausflug in die Nachbarbucht gemacht, um das Dorf dort zu besuchen. Anlanden stellte eine ziemliche Herausforderung dar, weil die Suedduenung sich am Strand ordentlich ueberschlug und Brecher produziert, die Surfer sicherlich entzuecken wuerden, vom Dinghi aus gesehen aber ziemlich furchterregend wirken. Timing ist alles: man wartet auf eine ruhige Phase, motort schnell Richtung Strand, hebt den Aussenborder nach oben, springt ins Wasser, packt das Dinghi und dann heissts, rennen, rennen, rennen! Das Dorf ist wirklich gross. Es gibt ein Rollfeld, eine Bar und einen Minimarket, der sogar am Sonntag offen hat. Wir haben ein wenig Brot gekauft (obwohl vom selbstgebackenen Hausbrot noch was da war), aber im Moment brauchen wir kein Gemuese. Wir haben in Panama City so viel gebunkert, dass wir uns derzeit vor dem Verderben heressen. “Die Zuckererbsen haben schon bessere Tage gesehen und der Koriander muss heute weg. Hmmm, gruenes Thai-Curry zum Abendessen?” Manche Cruiser haben spezielle Menueplanungsprogramme am Laptop fuer solche Situationen, wir verwenden einfach unsere Fantasie und kreieren immer wieder neue Koestlichkeiten am Gourmetboat Pitufa.

2013
16
Mar

Bahia Piñas

Gestern Abend sind wir auf einer steigenden Tide aus dem Rio Sucio gefahren und wollten eigentlich bei der Isla Iguana uebernachten, genau wie auf dem Weg herein. Die Verhaeltnisse am Ankerplatz waren aber so rauh, dass wir beschlossen, gleich weiterzusegeln, um unser naechstes Ziel in einer Nachtfahrt zu erreichen. Die Nacht begann ruhig unter einem unglaublich sternenklaren Himmel und einem untergehenden Sichelmond. Eine Gruppe Delfine kam zu Pitufa heran, ihre Koerper schimmerten wie gruene Torpedos, jeder zog eine Leuchtspur hinter sich her, wegen der vielen fluoreszierenden Miniwesen im Meer. Simple Organismen, aber was fuer ein spektakulaeres Ergebnis. Weiter suedlich vom Golf sahen wir die Silhouetten der maechtigen Gebirge an der Kueste, bald darauf spuerten wir ihre Naehe deutlich: staendig jagten Boeen die steilen Haenge herunter und ploetzlich war der Segeltrip nicht mehr so gemuetlich. Anstatt der ueblichen Routine, die aus Rundumblicken nach Schiffen, gelegentlic hem Checken des Kurses, Lesen und dem Erfuellen von Katzenwuenschen besteht, mussten wir ploetzlich jedes Mal reffen, wenn Boen Pitufa auf die Seite drueckten, in den Ruhephasen dazwischen das Segel wieder herauslassen und staendig hin und herrennen, um den Kurs an der Windfahne zu korrigieren. Am Morgen wurden wir mit der Schoenheit dieser hohen, dichtbewaldeten Berge belohnt, als wir in die Bahia Pinas hineinsegelten, um dort zu ankern. Die Bucht erinnerte uns sofort an Sapzurro an der Karibikseite des Darien. Genau wie Sapzurro uns damals an die Pirate Bay in Tobago erinnerte – beide gehoeren zu unseren Lieblingsplaetzen. Es gibt hier eine beruehmte Sportfischlodge, die ‘Tropic Star Lodge’, wo die Reichen und Schoenen sich angeblich treffen, um fuer 10.000 Dollar die Woche zu fischen. Naja, schoen sind wir natuerlich auch, reich eher weniger und wir haben auf dem Weg hierher nicht einmal einen Fisch erwischt – dafuer duerfen wir gratis hier sein ;-) . Am Nachmittag kamen zwei Indiofrauen in einem Kanu vorbei, um ihre Waren zu verkaufen. Sie luden uns in ihr Dorf ein, das angeblich ‘muy grande’ ist (das sind sie alle) und ein Geschaeft und eine Cantina hat. Wir werden’s morgen sehen :-)

2013
15
Mar

Strahlend weiße Pitufa

In den Wochen in der Bucht von Panama setzte sich der Dreck der Stadt an Pitufa ab, sie bekam einen langen, gruenen Bart entlang der Wasserlinie und dunkle Flecken am Rumpf. In den letzten drei Tagen haben wir den ruhigen Fluss genutzt, haben erst den Dreck herunterzuschrubbt, dann die gelben Flecken wegpoliert und schliesslich eine schuetzende Wachsschicht aufgetragen. Es war harte Arbeit, halb aus dem Dinghi haengend zu schrubben, im Kampf mit 2 Knoten Stroemung, aber jetzt sind wir stolz auf unsere strahlend saubere Pitufa!

2013
14
Mar

Indiodorf Caña Blanca

Von einem der Kanus, die regelmaessig vorbeifahren, bekamen wir eine Wegbeschreibung zum Dorf: ‘Immer geradeaus, wenn sich der Fluss zweigt, rechts, dann seht ihr schon den Puerto. Geht den Weg entlang, es ist ein grosses Dorf. Es muy cerquito (sehr nah).’ Naja, wir brauchten drei Versuche bis wir den richtigen Nebenfluss fanden (alle paar Meter muenden kleine Nebenfluesse in den Hauptfluss, manchmal sieht man nicht gleich ob es so eine Muendung oder der eigentliche Fluss ist und schon steht man in einem Mangrovenlabyrinth…), der ‘Puerto’ stellte sich als Kanuanlegestelle mit einer pompoesen Stiege (gesponsert von der Entwicklungsabteilung der Regierung steht auf einem grossen, blauen Schild), die das Ufer hinauf zu einem grossen, gerodeten Platz fuehrt (auch Entwicklungshilfe) und weiter zu einer breiten Schotterstrasse (erst vor zwei Monaten errichtet). Nach diesem ersten Eindruck waren wir ein bissl skeptisch, aber das ‘grosse Dorf’ stellte sich als Ansammlung von 13 huebschen, traditionell gedeckten Huetten auf Stelzen umringt von Blumenschmuck heraus. Laechelnde Indios lagen auf ihren Balkonen in Haengematten und winkten von oben koeniglich auf die Besucher herab. Die Leute leben hoch oben auf Platformen, jede Menge Hunde, Huehner und einige Schweine wohnen drunter. Bald folgten uns alle Dorfhunde (ich hatte wie immer von Leeloo verschmaehtes Katzenfutter dabei) und alle Dorfkinder (obwohl wir kein Kinderfutter dabei hatten ;-) ). Wir spazierten an allen Haeusern entlang, plauderten mit den Leuten, tauschten einige T-Shirts und Kochtoepfe fuer Gemuese ein. Ein Mann zeigte uns seine zwei Pferde und erklaerte, dass diese die schweren Lasten von den Gaerten zum Dorf tragen. Er erzaehlte uns stolz, dass es Cana Blanca an nichts mangelt: jede Menge Fruechte und Gemuese wachsen in den Gaerten, der Fluss ist voller Fisch – was br aucht man noch? Heute Morgen um halb 6 weckten uns starke Windboen und ich stand auf, um nachzusehen ob alles ok war. Wind und Stroemung drehen uns mehrmals taeglich im Kreis, es sind Sandbaenke in der Naehe, also sind wir vorsichtig. Es war noch voellig dunkel, doch waehrend ich die Situation beobachtete, stahl sich das erste Licht auf den Morgenhimmel, der Chor der Zikaden wurde vom Quietschen, Gackern und Singen der Voegel unterbrochen, die den Morgen begruessten. Um 6 Uhr erwachten auch die Bruellaffen – sonst notorische Langschlaefer – eine Gruppe schlug das charakteristische bellende Bruellen an, dann antworteten Gruppen aus allen Richtungen. Eine magische Erfahrung.

2013
12
Mar

Rio Sucio

Im Rio Cucunati haben wir uns nicht wirklich wohlgefuehlt. wenn in so einem breiten Strom Wind und Tidenstroemung aufeinandertreffen, wird der Ankerplatz zum Hexenkessel mit konfusen Wellen. Deshalb haben wir uns gestern bei steigender Tide in den Nachbarfluss hineingetastet. Laut Karte hat der Rio Sucio an der Muendung ein Riff und dann eine Sandbank mit 2 m Tiefe bei Ebbe. Es war somit ein ziemlicher Nervenkitzel auf die Muendung zuzufahren – wir waren zwar nur mit 2 Knoten Fahrt unterwegs, die Stroemung legte aber weitere 3 Knoten drauf und bei so einer Geschwindigkeit, sollte man keinesfalls auflaufen… Es ist aber alles gut gegangen und der Rio Sucio stellte sich trotz seines unattraktiven Namens – “sucio” heisst auf spanisch “schmutzig” – als huebscher Fluss heraus. Die Ufer sind mangrovengesaeumt, man hoert viel mehr Dschungelgeraeusche als im Cucunati und obwohl auch hier 2 Knoten Stroemung an der Ankerkette zerren, ist das Wasser spiegelglatt.

2013
10
Mar

Keine Pause fuer die Schluempfe

Eigentlich wollten wir ja einige Tage ausspannen, sobald wir den ersten Fluss erreicht hatten, aber wer kann schon relaxen, wenn das Dinghi geflickt werden muss, der Reissverschluss vom Lazy Bag (Tasche am Baum, in die das Grosssegel faellt und in der es aufbewahrt wird) just an dem Tag ausreisst, an dem wir die Geschaefte Panama Citys hinter uns gelassen haben, der neue Grill eine Halterung braucht, die Bugkabine umgeraeumt werden muss, und viele weitere Jobs erledigt werden muessen? Nachdem wir also alle diese Projekte abgeschlossen hatten, fuhren wir mit dem Dinghi zu einer nahegelegenen Finca (Huette mit Weiden und Feldern). Die Leute, die dort leben, hatten uns am Vortag mit dem Kanu besucht und uns eingeladen, auf ihrem Land herumzuwandern. Eine der Toechter (sie sah aus wie 13, es stellte sich aber heraus, dass sie schon 19 ist und bald auf die Uni gehen will ;-) zeigte uns stolz das ganze “gereinigte” (im Sinne von abgebrannte) Land. Ein ganzer Huegel wurde abgebrannt, damit jetzt 5 Kuehe hier Futter finden – nicht unbedingt nachhaltige Landwirtschaft… Wir waren eher traurig, dass in dieser Gegend nicht viel Regenwald uebrig ist. Es gibt so gut wie keine Moskitos hier (zumindest jetzt in der Trockenzeit). Dafuer mussten wir am Abend zurueck auf Pitufa feststellen, dass jeder von uns ca. 15 winzige Zecken aufgesammelt hatte. Heute haben wir einige Meilen weiter suedlich in einem weiteren, grossen Becken geankert. Bald ist Spring Tide und es war ziemlich schwierig, einen Platz zu finden, auf dem Pitufa auch bei Ebbe nicht aufsitzen wird. Ziemlich surreal: wir zogen Kreise mit 3 Metern Wasser unterm Kiel und wussten, dass in wenigen Stunden Sandbaenke an genau der Stelle auftauchen wuerden. Am Ende fanden wir einen Platz mit ausreichend Tiefe, ankerten und machten dann einen weiteren Dinghi-Ausflug in einige kleine Fluesse ganz in der Naehe. Unterwegs sahen wir zwei Kleinbaeren in einem Baum, viele Voegel, aber keins der erhofften Krokodile. Leider sieht man auch hier Rodungen, braune Huegel und noch schwelende Feuer.

2013
07
Mar

Rio Cucunati

Wir sind vorgestern zum Golfo de San Miguel hinuntergesegelt, haben eine Nacht vor der Isla Iguana an der Flussmuendung verbracht und sind bei steigender Tide in den Rio Cucunati hineingefahren. Der Cucunati ist ein weiter, mangrovengesaeumter Strom, es gibt hier viele Papageien (sie fliegen immer in Paaren und tratschen dabei lautstark) und Ibisse. Heute Morgen sind wir weiter flussaufwaerts gefahren und haben dabei das Gebiet auf unserer Karte verlassen. Ohne Karte zu navigieren ist ganz schoen nervenaufreibend, immer auf Ausblick nach Sandbaenken oder Felsen, ein Auge immer am Echolot… Wir ankern jetzt in einem weiten Flussbecken. Bevor wir uns weiter trauen, wollen wir aber mit dem Dinghi einen sicheren Kanal fuer Pitufa auskundschaften.

2013
04
Mar

Wieder unterwegs!

Gestern haben wir wieder die Segel gesetzt – erschoepft, mit Muskelkater, Blasen und blauen Flecken (wer haette jemals geglaubt, dass Einkaufen das Anstrengendste am Fahrtensegeln sein wuerde??), aber erleichtert, dass es wieder weiter geht. Der Wetterbericht sagte fuer die naechsten drei Tage starken Wind voraus und wir hatten schon in der Ankerbucht Schaumkronen, aber wir wollten einfach nur weg vom Dreck der Stadt. Das Segeln zu den Perlas war auch wirklich relativ rauh, dafuer aber schnell.

Heute machen wir einen Fruehjahrsputz putzen Salz und Dreck vom Deck und stauen die letzten Schachteln weg. Morgen wollen wir zum Golfo de San Miguel segeln, aber vorher muessen noch die Riesenmuscheln vom Rumpf, die in der Bucht von Panama gewachsen sind – eine Scheissarbeit bei kaltem Wasser, bewoelktem Wetter und rollendem Boot… Christian hat sich die volle Taucherausruestung angezogen, um ordentlich am Kiel arbeiten zu koennen. Als Belohnung wollen wir ein paar Tage in den Fluessen des Darien Dschungel verbringen. Nachdem uns die Flusserfahrung in Suriname so beeindruckt hat, wollten wir uns die Chance auf Dschungel nicht entgehen lassen, obwohl sich derzeit schon viele Cruiser auf den Weg zu den Galapagos machen.

2013
28
Feb

Extremsport

Normalerweise treiben wir ja kaum Sport, aber letzte Woche haben wir eine coole, neue Extremsportart entdeckt und sind jetzt voellig suechtig danach. Wir machen den Sport fast taeglich, fallen am Abend voellig erschoepft ins Bett, wachen mit Ganzkoerpermuskelkater auf und spielen trotzdem gleich weiter: “Extremshopping Thriathlon”.

Die Regeln sind einfach:
Der Bewerb beginnt fruehmorgens. Die Spieler waermen sich auf, indem sie mit verschiedenen Bussen auf der Suche nach dem Supermarkt durch die Stadt gondeln. Manchmal hilft der Busfahrer ihnen, indem er sie bei der falschen Haltestelle rausschickt, dann haben sie eine Extrachance ihre Muskeln aufzuwaermen. Die Spieler fuellen dann schnell 2 bis 3 Einkaufswaegen und dann faellt der Startschuss zum ersten Bewerb: der Hindernislauf.
Die Spieler winken frenetisch Taxis (die sie nach einem Blick auf die Einkaufswagerl ignorieren), aber nach etwa 20 Minuten in der sengenden Hitze im Strassenstaub erbarmt sich dann eins (meist eine Micra Mouse oder ein aehnliches Grossraumfahrzeug), die
Spieler beladen das arme Gefaehrt bis unters Dach und versuchen dann sich im eiskalten Klimaanlagenzug keinen Schnupfen zu holen. Das Taxi setzt sie am Schranken zum Parkplatz ab und schon laufen die Spieler bepackt mit Sackerln los und schleppen die Sackerl die ca. 300 Meter vom Schranken zum Dinghidock (die jungen, schwerbewaffneten Soldaten, die den Parkplatz bewachen, beobachten sie hinter verspiegelten Sonnenbrillen mit einem milde amuesierten Gesichtsausdruck – genau, sie sind diejenigen, die den Schluessel zum Schranken nicht herausruecken.). Dann werden die Sackerln die glitschigen Stufen zum Dinghi hintunterbalanziert.
Mittlerweile ist es Nachmittag, der Wind hat aufgefrischt, es stehen hohe Wellen in der Bucht und die Bedinungen sind ideal fuer den naechsten Teilbewerb: Dinghy Splashing!
Die Spieler beladen das Dinghi so hoch wie moeglich (Achtung, wer auf den Stufen ausrutscht, ein Sackerl versenkt, oder gar selber ins Wasser faellt bekommt Punkteabzuege!), fahren mit dem ueberladenen Dinghi eine halbe Meile zum Boot, hiefen die nassen, salzigen Saecke aufs Deck und duesen zurueck zum Dock, um die restlichen Sackerl zu holen.

Sobald alle Einkaeufe auf Deck stehen, beginnt der dritte Teilbewerb: Extremverstauing! Alle Saecke muessen gewaschen und getrocknet werden, dann wird der Inhalt sortiert, Schuettgut wird in Mehlwurm/Kuechenschaben/Milben-sichere Behaeltnisse umgefuellt und dann muss der ganze Krempel nur noch in alle moeglichen und unmoeglichen Verstecke gestaut werden (Bilge, versteckte Hohlraeume unter der Matratze, etc.).

Gestern haben wir statt Extremshopping einmal eine andere Sportart ausprobiert: Extrem-Waeschaufhaenging. Auch sehr zu empfehlen! Die Waesche an Land und gewaschen wieder aufs Boot zu bringen aehnelt dem Hindernislauf und dem Dinghy Splashing der anderen Sportart, aber dann beginnt die echte Herausforderung – das eigentliche Aufhaenging! Bei Boeen bis zu 25 Knoten schlagen die Kleidungsstuecke wild um sich, waehrend die Spieler sie auf Leinen auffaedeln (Kluppen haetten keine Chance und wuerde zu Verlusten bei Waesche und somit Punkten fuehren). Schutzkleidung (Helm, Brillen) sind dabei ein Muss – don’t try this at home, kids!

2013
24
Feb

Kaufrausch

Wir haben die letzten paar Tage in einem Einkaufstaumel verbracht: eine Tour zu einem billigen Supermarkt, eine weitere zu einem Baumarkt (wer aussser uns verbringt 5 Stunden in einem Baumarkt??) noch eine zu einem Supermarkt mit einem groesseren Sortiment. Jede dieser Einkaufstouren dauert einen ganzen Tag, zuerst die Suche nach de richtigen Bus, im Anschluss die Suche nach einem Taxi und dann muessen wir noch alle Sackerl mit dem Dinghi eine halbe Meile durch meist hohe Wellen mit dem Dinghi schippern.

Wir haben schon den Inhalt von 6(!) grossen Einkaufswaegen in den Bauch der Pitufa verfrachtet (der vorher auch nicht leer war…) und dabei fehlt noch Alkohol. Freunde haben 100 Liter Wein auf ihr Boot gepackt, das wollen wir auch schaffen ;-)

Solche Bunkerkaeufe muessen Leuten, die den naechsten Supermarkt in 5 Minuten Autofahrt erreichen koennen, laecherlilch erscheinen. Aber dort, wo wir als naechstes hin wollen, gibt’s wenig Einkaufsmoeglichkeiten. Nach den Galapagos (Minimaerkte auf Isabela) geht’s weiter zu den Gambier Inseln (kleine Shops, hoffentlich Gemuese und Fruechte aus privaten Gaerten), dann die Tuamotus (winzige Inseln, auf die nur selten Versorgungsschiffe kommen) und dann im Herbst die Marquesas (kleine shops, aber genug Gemuese und Fruechte). Den naechsten Supermarkt sehen wir wohl erst wieder naechsten Fruehling in Tahiti – und nachdem Pitufa ein Gourmetboot ist, muessen wir uns extra gut vorbereiten. completely.

Aber nicht nur Lebensmittel sind rar und teuer, es wird auch keine Baumaerkte oder grosse Eisenwarenhandlungen geben, deshalb muessen wir in der Lage sein, alles was unterwegs kaputt geht selbst mit eigenen Mitteln zu reparieren.

Das Gute an dem Einkaufsstress ist, dass er uns keine Zeit laesst, vor dem Pazifik nervoes zu werden. Ein paar Wochen Dauersegeln inklusive Nachtwachen erscheint uns derzeit als Urlaub, auf den wir uns schon freuen ;-)

Urspruenglich hat uns Panama City gefallen, mittlerweile haengt es uns aber schon ziemlich bei den Ohren heraus. Verkaeufer sind so unmotiviert wie nur moeglich, allle bewegen sich in Zeitlupe und wollen Kunden nur irgendwie los werden. Jede einfach scheinende Aufgabe dauert ewig und kostet Nerven. Ein weiteres Problem ist die Umweltverschmutzung. Es hat seit Mitte Dezember nicht mehr geregnet, die Luft ist voller Staub und Rauch, es schneit regelmaessig grosse Ascheflocken vom Himmel.

Wir freuen uns schon auf einen ruhigeren, sauberen Ort. Hoffentlich kommen wir naechste Woche endlich weg.

2013
19
Feb

Sightseeing

Wir hatten eine ganz schoen ereignisreiche Woche mit meinem Vater, spazierten durch die Altstadt, segelten nach Taboga und zurueck, fuhren als Abenteuerausflug mit einem Diablo Rojo (lokaler Bus, gestopft voll mit Leuten, laute Musik haemmert aus dem Lautsprecher) zum den Ruinen des “Alten Panama” aus dem 16. Jh., besuchten die Miraflores Schleusen und wanderten im Parque Natural Metropolitano. Heute fliegt mein Vater zurueck ins kalte Europa und wir machen mit den Prae-Pazifik-Vorbereitungen weiter :-)

2013
15
Feb

Schon wieder Besuch auf Pitufa

Wir sind rechtzeitig mit allen Elektronikprojekten fertig geworden, bevor letzten Dienstag mein Vater zu Besuch kam. Seitdem machen wir wieder Touristenprogramm (ein Besuch in der Altstadt, Spaziergaenge durch die Fuzo) – echt nett, nach zwei Wochen stressigem Arbeitsprogramm. Leider ist das Meer derzeit sehr trueb, viele winzige Meerestiere sind unterwegs, manchmal ziehen leuchtend rote Wolken durch, in der Nacht fluoreszieren sie spektakulaer, das Dinghi zieht eine leuchtend tuerkise Feuerwerksspur (ein Phaenomen genannt “red tide”, das von Zeit zu Zeit vorkommt), somit ist Schwimmen nicht wirklich moeglich. Wir sind in der Hoffnung auf Badevergnuegen zur Insel Tobago hinuebermotort, aber leider war’s dort genau das gleiche. Nur auf dem Rueckweg nach Panama City haben wir eine klare Stelle fuer ein kurzes Bad genutzt, auch ganz witzig zwischen den vielen Grossschiffen, die hier auf die Durchfahrt durch den Panamakanal warten.

2013
06
Feb

Jede Menge Arbeit auf Pitufa

Wir sind schon letzten Donnerstag zurueck nach Panama City gekommen, hatten aber bis jetzt nicht einmal Zeit fuer einen Blogeintrag. Nach einem Blitzschlag im Oktober in den San Blas muessen wir den Grossteil unserer elektronischen Geraete im Aussenbereich austauschen (die Versicherung hat das ohne Probleme uebernommen). Somit haben wir ein Riesenpaket mit Radar, GPS, etc. aus den USA bekommen und mussten alle alten Geraete abbauen, Kabel ziehen (dazu mussten wir fast alle Kastln ausraeumen, das Chaos auf dem Boot ist unglaublich), Verbindungen loeten, etc. Die gute Nachricht ist, dass wir schon fast fertig sind :-)
Ich war zwischendurch noch auf Expeditionen in der Stadt, wie immer hat alles ewig gedauert und war extra kompliziert…

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